Das Ostschweizer Unternehmen dominiert den Heimmarkt. Um langfristig Erfolg zu haben, muss es auch im Ausland noch Tempo aufnehmen.
Erneut hat Peter Spuhler ein Heimspiel für sich entschieden. Der Gewinn des grössten Auftrags der Schweizer Bahngeschichte gegen die Mitbewerber Alstom und Siemens ist eine gute Nachricht für das Unternehmen.
Er sichert ihm in seinem Werk am Hauptsitz im thurgauischen Bussnang über rund zehn Jahre einen schönen Anteil an der Grundauslastung. Denn obwohl Stadler zur Jahresmitte über einen rekordhohen Auftragsbestand von 18 Milliarden Franken verfügte, muss ständig Nachschub her, um auch weiterhin Umsatz und Gewinn erwirtschaften und damit Arbeitsplätze sichern und schaffen zu können.
Schaut man sich die Bilanz der vergangenen Jahre an, so zeigt sich: Mit Ausnahme des SBB-Auftrags der Doppelstöcker für den Ost-West-Verkehr, der an Bombardier ging, hat Stadler in der Schweiz alle grösseren Ausschreibungen gewonnen. Damit allein ist es aber nicht getan.
Stadler ist global aktiv, unterhält Werke in mehreren europäischen Ländern und in den USA, wälzt Expansionspläne in weniger berechenbaren GUS-Staaten, will auch in Asien Fuss fassen. Um diese Organisation mit 13'000 Beschäftigten am Laufen zu halten, muss Stadler auch ausserhalb der Schweiz permanent Aufträge ergattern.
Trotz Stolperern wie mit einer mutmasslich falschen elektronischen Signatur unter dem Angebot für den Milliardenauftrag der ÖBB ist das Stadler bisher gut gelungen. Ein nächster Wurf wäre, wenn Stadler auch seinen für die SBB teuer entwickelten Hochgeschwindigkeitszug endlich im Ausland verkaufen könnte.