Ein 21-jähriger Österreicher in Diensten des FC Basel tätschelt nach dem Cupfinal dem Sportminister Ueli Maurer auf den Hinterkopf und grinst dabei. Was sich Aleksandar Dragovic erlaubt hat, wird in Internet-Foren gehässig diskutiert, und auch unsere Redaktion war gespalten, als wir gestern darüber sprachen. Darum lesen Sie hier auch gleich zwei Kommentare zum Thema!
Ich meine: Das Verhalten von Dragovic war unsportlich, und Shooting-Star Xherdan Shaqiri (20) liess sich ebenfalls gehen. Die Vorfälle in Bern aber zur Staatsaffäre zu erheben, wie das leicht empörbare Politiker jetzt tun, ist übertrieben. Natürlich sind Sportler Vorbilder. Natürlich erhalten sie auch darum so gute Löhne, weil sie in jeder Hinsicht Profis sein müssen. Natürlich müssen sie die Fairness gerade im Erfolg vorleben.
Aber wir haben es hier mit Jungs zu tun, die knapp der Pubertät entwachsen. Von denen auch einige darum Fussballer geworden sind weil sie es vor allem in den Beinen haben. Denen nach einem Penalty-Krimi im Siegesrausch halt mal die Pferde durchbrennen.
Wenn man diese Spieler nun in die gleiche Ecke stellt wie gewaltbereite Fans, so ist das nicht intelligenter als das Verhalten von Dragovic. Wenigstens die Politiker sollten ruhig Blut bewahren. So wie Ueli Maurer selbst. Der volksnahe Bundesrat weiss, wie er die «Schläge» einordnen muss. Alles halb so wild.
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