Diese Woche haben die reichsten Nationen, das sind die USA, Deutschland, UK, Frankreich, Italien, Kanada, Japan und Russland, wieder ein G-8-Treffen abgehalten. In Zeiten einer globalen Wirtschaftskrise sind die Erwartungen an die wichtigsten politischen Führer der Welt sehr hoch, weshalb man dem Treffen mit Spannung entgegen sah.
Einmal mehr war das Resultat leider sehr ernüchternd, auch angesichts der Kosten von ca. 100 Millionen. Die meisten Schlagzeilen machten Absichtserklärungen zur Schliessung von Steuerschlupflöchern und Offshore-Oasen, ein Freihandelsabkommen zwischen den USA und der EU sowie der Syrien-Konflikt. Das Schlusscommuniqué war so lauwarm, dass wir nichts Grosses erwarten können.
Klar ist wohl, dass weder die USA noch Grossbritannien daran denken, ihre Steueroasen zu schliessen, sondern dass sie vereint mit der OECD weiter auf Länder wie die Schweiz einschlagen werden. Das ist medienwirksam und lenkt von ihnen selbst ab. Anstatt sich mit Fragen von Wirtschaftswachstum zu beschäftigen, was dringend notwendig wäre, will man die Steuereinnahmen erhöhen. Das wird kein Wachstum bringen, im Gegenteil.
Grosse Erwartungen wurden zum Freihandelsabkommen der EU mit den USA geäussert. Wie die EU mit ihren unzähligen Vorschriften sich da schlägt, wird interessant sein. Auf jeden Fall wird das eine sehr langwierige Angelegenheit. Das Bestreben, den Bürger- und Religionskrieg in Syrien zu minimieren, wurde von Russland erfolgreich verhindert, was zu erwarten war, da Russland grosse militärstrategische Interessen im Land hat. Es stellt sich ohnehin die Frage, was Russland in der G-8 eigentlich zu suchen hat. Es ist schade, dass es gerade in Zeiten, wo Führungsstärke von Nöten wäre, an Politikern fehlt, die die Weitsicht und das Wissen haben, um uns aus der Krise zu führen.
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