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Region (LiZ)
Zürich
Keine Strafmilderung für den ältesten Bruder von "Parkplatzmörder" Bashkim Berisha: Das Zürcher Obergericht hat den 46-Jährigen am Mittwoch zu einer Freiheitsstrafe von achteinhalb Jahren verurteilt.
Der ehemalige Geschäftsführer der Winterthurer "Champion"-Bar hatte sich im Jahr 2012 vor seinem Lokal eine Schiesserei mit einem Drogenhändler geliefert. Das Bezirksgericht Winterthur verurteilte ihn dafür bereits im Januar 2015 wegen versuchter vorsätzlicher Tötung, Drogenvergehen und weiteren Delikten zu achteinhalb Jahren.
Der Weiterzug ans Zürcher Obergericht brachte dem Kosovaren nichts: Das Gericht bestätigte das Urteil vollumfänglich. Die Oberrichter schenkten Berishas Version einer "Notwehrlage" keinen Glauben, obwohl dieser bei der Schiesserei am Arm verletzt wurde.
Berisha argumentierte vergeblich, er habe bei der Schiesserei nur seinen Sohn schützen wollen. Zudem habe er nur in die Luft und auf das Auto seines Gegners geschossen. Er habe ihn nicht töten wollen. Die Richter erkannten allerdings eine versuchte vorsätzliche Tötung.
Bereits über 1300 Tage im Gefängnis
Achteinhalb Jahre muss der Kosovare allerdings nicht mehr absitzen. Er lebt bereits seit 3,5 Jahren hinter Gittern. Hat er seine Strafe verbüsst, wird er voraussichtlich in seine Heimat ausgeschafft.
Dort leben bereits seine fünf Brüder, die ebenfalls mit der Justiz in Konflikt kamen und deswegen nicht mehr in der Schweiz leben dürfen. Der bekannteste von ihnen ist Bashkim, der 2005 in Dübendorf im Streit um einen Parkplatz einen Mazedonier erschossen hatte. Landesweit bekannt wurde er als "Parkplatzmörder".