Das Fürstentum Liechtenstein bietet einige wunderschöne Wanderungen. Eine davon geht vomBerggasthof Sücka auf den Plattaspitz. Ab und zu begegnet man ein paar Mountainbikern. Der Gipfel ist im Winter auch Ziel von Skitourengehern.
Das Fürstentum Liechtenstein bietet einige wunderschöne Wanderungen. Eine davon geht vomBerggasthof Sücka auf den Plattaspitz. Ab und zu begegnet man ein paar Mountainbikern. Der Gipfel ist im Winter auch Ziel von Skitourengehern. Je nach Kondition sind Varianten möglich. Die Halbtagesrunde bietet bei klarem Wetter eine wunderbare Fernsicht und lässt sich mit einem Aufenthalt in einem der wenigen Berggasthäuser des Fürstentums verbinden. Der Weg führt vom Sücka hinauf zum alten Tunnel und weiter auf den Gipfel. Vorbei am Mittelpunkt von Liechtenstein geht es über Silum zurück. (bor)
Start und Ziel:Berggasthaus Sücka
Wanderzeit:3 Stunden
Weglänge:7,5 km
Gesamtaufstieg:433 m
Gesamtabstieg: 433 m
Ausrüstung:festes Schuhwerk
Gaststätten: Berggasthaus Sücka, täglich von 10 bis 24 Uhr, Frühstück ab 7.30 Uhr. Wintersaison von Mitte Dezember bis 10. März durchgehend geöffnet. Danach Mittwoch Ruhetag. Telefon +423 263 25 79
Parkplätze: beim Gasthaus
Öffentlicher Verkehr:Postauto Linie 21, Haltestelle Steg. Ca. 20 Minuten längere Wanderdauer
Kartenmaterial: Wanderkarte Fürstentum Liechtenstein 1:25000
1Der Start- und Zielpunkt der Wanderung ist das ganzjährig geöffnete Berggasthaus Sücka (1403 m). Leicht ansteigend wandert man zunächst auf Asphalt zum alten Tunnel hoch.
2 Hier ist es wichtig, den mittleren Weg über eine Kuhweide zwischen dem Tunnel und einem Weg weiter unten am Hang zu nehmen. Noch ist die Steigung angenehm. Ein Blick hinunter nach Steg lohnt sich allenthalben. Bald führt der Wanderweg in den Bergwald hinein und steigt entlang der Bergflanke stetig und wenig anstrengend an.
3Das ändert sich an der nächsten Weggabelung. Statt nach Silum links abzuzweigen, geht es nun steil in Richtung Plattaspitzgipfel hinauf. Zum Glück spenden die knorrigen Bäume Schatten. Immer wieder öffnet sich in einer Baumlücke der Blick hinaus auf das Rheintal, wo der Fluss und die Häuser von Triesenberg unten im Tal immer kleiner werden. Auf einer Lichtung ist eine Rast angesagt. Der Gipfelsturm macht Durst. Gestärkt geht es dann weiter. Der Gipfel ist noch immer nicht in Sicht. Ja, es soll ein Gipfelkreuz geben, heisst es in der munteren Wandertruppe, doch wo soll es sein? Stimmt der Weg? Ja, der Weg stimmt. Karte und GPS lügen nicht.
4Dann kommt ein schmales Felsband auf einem Grat. Links geht es senkrecht eine Felswand hinunter. Rechts präsentiert sich steil der Bergwald. Und endlich sieht man auch das Gipfelkreuz. An Rast ist hier nicht zu denken. Mehr als zwei Personen können kaum am Gipfelkreuz stehen. Doch den Eintrag ins Gipfelbuch gibt es trotzdem. Und das wunderbare Panorama sollte man sich auch nicht entgehen lassen. Zum Glück hat es in der Nacht nicht wieder geregnet, denn der Abstieg ist auch an trockenen Tagen etwas glitschig und mühsam.
5Bald sind die steilen Stellen vergessen, und man erreicht den Mittelpunkt von Liechtenstein. Spektakulär ist das nicht. Dass man sich tatsächlich hier befindet, beweist eine Schnitzerei in einem Viehzaun.
6Nur ein kleines Stückchen weiter gibt es gar eine Pausenbank. Plötzlich rollen kleine Steine, Stimmen und Lachen ertönen. Schnelle Schritte kündigen zwei konditionsstarke Bergwanderer an. Sie haben bereits drei Gipfel hinter sich gebracht. Freundlich gestimmt unterbrechen sie ihre Bergfahrt für ein paar Fotos. Dann geht es in der Direttissima hinab in Richtung Tal. Eine kleine Abwechslung macht das Picknick am Bärgälla-Sattel eben auch kurzweilig.
7Die Rucksäcke sind wieder gepackt, und weiter führt der breite Fahrweg hinab ins Tal. Bergbauern haben Besuch an einem grossen Tisch im Freien. Ja, für das Tagblatt in St.Gallen darf man sie fotografieren. Der kleine Dackel protestiert zunächst lautstark, ist schliesslich aber auch einverstanden. Das verschlafene Silum lassen wir rechts unten liegen und gehen am Hang entlang, jetzt unterhalb des Plattaspitzes wieder zurück auf den Weg zum Berggasthaus Sücka.
8 Wer hier zu weit hinunter wandert, der muss am Schluss eben wieder ein Stück bergan durch den alten Tunnel gehen. Einfacher geht es oberhalb am Hang, bis man am alten Tunnel schliesslich wieder auf die asphaltierte Strasse gelangt. Das Berggasthaus Sücka bietet eine schöne Aussicht auf das Saminatal. Direkt neben dem Gasthaus liegt die Alp Sücka, die auf eine lange Geschichte zurückblicken kann. Bereits 1510 wird sie urkundlich erwähnt. Ein Rätsel hat lange der Name aufgegeben. Er wurde zunächst zu einem keltischen succ-ana, «Saualpe», zu lateinisch sicca, die Trockene, oder zu einem alten deutschen Personennamen Suitger gestellt. Später haben Forscher eine mögliche Zuordnung zum Mundartwort Sügga oder Söögga zur Diskussion gestellt. Im walserischen Rheinwald bedeutet Sücke eine Stelle, wo stets Wasser aus dem Boden rinnt. (bor)