Ovid als Game und ein Brettspiel fürs Tablet – hiesige Startups überzeugen an der Game Developer Conference (GDC) in San Francisco mit ihrer Kreativität.
Der rote Teppich ist wieder ausgerollt, das Land darf wieder stolz sein. Nachdem vergangene Woche gleich zwei Schweizer Filme an der Oscar-Verleihung in Los Angeles mitmischten, stehen diese Woche einige hundert Kilometer nördlich, in San Francisco, die Schweizer Games im Rampenlicht. Dort findet gerade die Game Developer Conference (GDC) statt, welche mit über 25'000 Teilnehmern zu den bedeutendsten Konferenzen der Branche gehört.
Es ist ein Festival gigantischen Ausmasses, welches die komplette Stadt für sich einnimmt. Grosse Tech-Firmen und Game-Publisher stellen hier ihre neusten Entwicklungen vor. Dabei ist auch die Schweiz mit von der Partie: Insgesamt 19 Game-Studios präsentieren diese Woche ihre aktuellen Projekte an der GDC – so viele wie noch nie zuvor. Die Schweizer Startups machen dabei mit innovativen Gameplays auf sich aufmerksam, mit elegantem Design und mit ebendiesem roten Teppich.
An der GDC ist die Schweiz unübersehbar. In einer ansonsten doch recht farblosen Expo-Halle ziehen die komplett in rot gehüllten Ausstellungsstände alle Blicke auf sich. Im Gespräch mit anderen Teilnehmern wird schnell klar, dass die kleine Schweiz mit ihrem engagierten Auftritt und der Grösse ihrer Delegation für Eindruck sorgte. Das ist wichtig. Denn bei der GDC geht es nicht nur um Spiel und Spass, sondern vor allem darum, mit Investoren, Game-Vertrieben und der ausländischen Fachpresse in Kontakt zu kommen.
Hinter dem Aufschwung der Schweizer Game-Industrie steht kein privater Investor, sondern eine öffentlich-rechtliche Stiftung: Pro Helvetia ist vor allem für ihr Engagement in den Bereichen Musik und Literatur bekannt. Seit 2010 fördert sie aber auch Schweizer Game-Startups – nicht nur mit finanziellen Subventionen, sondern auch mit einem langfristigen Mentoren-Programm. Und weil der amerikanische Markt für die Game-Industrie nach wie vor entscheidend ist, übernimmt auch Swissnex San Francisco eine immer wichtigere Rolle in dieser Branche. Die Institution, welche zu einem Drittel vom Bund finanziert wird, will mit dem neuen Projekt DART17 zukünftig unter anderem Schweizer Game-Startups fördern und ihnen so den Einstieg in den amerikanischen Markt ermöglichen.
Solche Initiativen sind wichtig, denn die Schweizer Games haben Potenzial. Das hat sich diese Woche einmal mehr gezeigt: Ähnlich wie bei den Oscar-Verleihungen hat man sich zwar auch bei den GDC-Awards von den grossen amerikanischen Studios geschlagen geben müssen, aber die Schweiz holt auf. Aus San Francisco stellen wir vier vielversprechende Schweizer Game-Entwicklungen vor, die bald für Furore sorgen könnten.