Viele schwören, sie würden je nach Gefäss einen Unterschied schmecken.
Drin ist immer das Gleiche, doch viele schwören, sie würden einen Unterschied merken: Das Getränk schmecke anders, trinke man es aus Dose, Plastikflasche oder Glasflasche. Das sei Quatsch, versichern die Hersteller, in alle Behälter werde das gleiche Getränk gefüllt. Woher also der gefühlte Unterschied?
Schuld sind verschiedene sensorische Stimuli, erklärt Jessica Freiherr, Professorin am Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung (IVV) in Freising. Konkret spielen bei der Geschmackswahrnehmung in diesem Fall das Sehen, das Riechen und das Fühlen eine Rolle. Ist die Dose beispielsweise rot, gehen wir unterbewusst davon aus, dass das Getränk süss ist. «Wasser mit Kohlensäure empfinden wir am prickelndsten, wenn es in einer blauen Flasche daherkommt», sagt Freiherr.
Das Auge trinkt also mit. Und auch der haptische Eindruck an den Lippen wirkt sich darauf aus, wie uns ein Getränk schmeckt. Für manche ist Glas zum Beispiel deutlich wertiger als das Blech einer Dose oder auch Plastik. «Entscheidend für den empfundenen Geschmack ist auch, wie viel Geruch ich von einem Getränk mitbekomme», so Freiherr. Aus einer Dose oder Flasche ist das deutlich weniger als aus einem Glas. Getränke schmecken also aus der Dose anders als aus der Flasche. Der Grund ist unsere subjektive Wahrnehmung.