Was Hunde und Affen können, haben sich auch Hauskatzen angeeignet: Sie empfangen alleine durch Blickkontakt Signale des Menschen.
Dass Katzen die Fähigkeit haben, durch reinen Blickkontakt mit Menschen kommunizieren zu können, haben ungarische Biologen in Testreihen nachgewiesen. Mit ähnlich hoher Erfolgsrate wie Hunde folgten die Haustiere dem Blick eines Versuchsleiters, der den Weg zu verstecktem Futter wies.
Im Verlauf der Domestizierung und des engen Zusammenlebens mit Menschen haben sich offenbar bei den Katzen Formen der sozialen Kommunikation entwickelt, die ihre wild lebenden Vorfahren vielleicht besassen, aber nicht nutzten, schreiben die Wissenschafter im Fachblatt «Intelligence». Für ein Tier sei es schwieriger, einem Blicksignal zu folgen als dem Zeigefinger des ausgestreckten Arms. Daher würden diese Ergebnisse eine bemerkenswerte Leistung von Katzen präsentieren, schreiben die Forscher um Péter Pongrácz von der Eötvös-Loránd-Uni in Budapest.
Für ihre Experimente wählten die Biologen von 26 Katzenbesitzern 41 Tiere aus, die sich in Voruntersuchungen als willig erwiesen hatten, mit einer fremden Person zusammenzuarbeiten.
Jede Katze absolvierte danach insgesamt
24 Tests.
Dabei ergab sich eine Erfolgsquote der Katzen von im Schnitt 70 bis 75 Prozent. Diese Resultate entsprachen weitgehend denen, die auch Hunde erzielen. Es machte dabei keinen Unterschied, ob das Signal in einem länger andauernden Blick oder in mehreren kurzen Blicken in Richtung des Futternapfs bestand. Katzen, die höchstens ein Jahr alt waren, schnitten etwas besser ab als ältere.