Wieder flattern Tag für Tag Weihnachtsgrüsse von Firmen, Freunden und Bekannten ins Haus. Das freut mich natürlich, macht mir aber auch etwas Bauchweh. Denn ich selber verschicke eigentlich keine Weihnachtskarten, das liegt mir nicht so. Darf ich die Grüsse einfach unbeantwortet lassen? Was soll ich tun?
Die Festtage sind nach wie vor ein beliebter Anlass, um sich bei Freunden zu melden und/oder Geschäftskontakte aufzufrischen und Wertschätzung auszudrücken. Auch wenn Sie keine unmittelbare Gegenleistung erbracht haben, freuen Sie sich über die Zeichen liebevoller Aufmerksamkeit.
Hat sich jemand die Mühe gemacht, an Sie zu denken, eine originelle Karte zu gestalten und/oder Ihnen ein paar persönliche Zeilen zu schreiben, verdient dies als Zeichen des Respekts ein Dankeschön.
Sind Sie indes Empfänger einer vorgedruckten Weihnachtskarte, die «nur» noch persönlich unterschrieben wurde, müssen Sie sich nicht zwingend, können sich aber bedanken. Generell gilt: Hat sich der Aufwand in Grenzen gehalten, so richtet sich der Aufwand für das Bedanken danach. Und eine Weihnachtskarte soll keine Gegenleistung erzwingen, nur ermöglichen und freudvoll sein.
In welcher Form ein Dank daherkommt, ist abhängig davon, wie nah der Empfänger dem Absender steht und von der Erreichbarkeit des Letzteren. Nebst dem persönlichen Kontakt stehen Ihnen folgende Möglichkeiten zur Verfügung:
Melden Sie sich telefonisch. Nutzen Sie die Festtagszeit, um sich telefonisch für das «An-Sie-Denken» und die netten Worte zu bedanken. Rechtfertigen Sie sich jedoch nicht dafür, dass Sie keinen schriftlichen Gruss versendet haben. Ein paar persönliche Worte wechseln, die Beziehung auffrischen respektive stärken. Der Zeitaufwand ist gering, die Wirkung indes hoch. Indem Sie sich Zeit für ein Telefonat nehmen, setzen Sie ein positives Zeichen. Der andere spürt, dass die Beziehung Ihnen viel bedeutet, auch wenn Sie keine Weihnachtskarte verschickt haben.
Reagieren Sie per E-Mail. Beantworten Sie die Weihnachtspost per E-Mail. Dies geht schnell und unkompliziert – hat jedoch auch den Nachteil, dass es in der Eile übersehen oder vergessen gehen kann. Damit Ihre elektronische Antwort keinen schlechten Eindruck hinterlässt, empfehle ich Ihnen, den Text unbedingt individuell, sorgfältig und fehlerfrei zu formulieren. Ihre Wertschätzung soll damit voll und ganz zum Ausdruck kommen.
Versenden Sie Neujahrsgrüsse. Beantworten Sie den Weihnachtsgruss mit Neujahrswünschen. Bedanken Sie sich für die Post, schreiben Sie ein paar nette Zeilen zum ablaufenden Jahr, insbesondere zu den schönen gemeinsamen Begegnungen und/oder die gute Zusammenarbeit, und formulieren Sie eine Perspektive beziehungsweise einen Wunsch fürs kommende Jahr.
Übrigens: Auch nach den Feiertagen ist es nicht zu spät, Festtagsgrüsse zu beantworten und ein gutes neues Jahr zu wünschen.
*Lic. phil. Irène Wüest ist Skill Coach, Organisations- und Kommunikationsberaterin, www.skillcoach.ch