Jetzt wo der Herbst endlich da ist, haben Gärtner wieder Zeit, sich fortzubilden. Dabei lernt man gelegentlich, dass man jahrelang Irrtümern aufgesessen ist.
Endlich ist der Herbst nun doch noch gekommen. Pünktlich auf die Umstellung von Sommer- auf Winterzeit. Mit Regen und Sturm, wie es sich gehört, mit Frost und in den höheren Lagen schon mit Schnee. Allmählich können es jetzt auch die Hobbygärtner- innen und -gärtner ruhiger nehmen und aus der warmen Stube gelassen auf die mit Laub eingewinterten Beete blicken. So wie der Regen doch noch kam, so wird auch der nächste Frühling wieder kommen. Das kann immerhin milde Zuversicht stiften.
Und man hat jetzt wieder Zeit, sich gärtnerisch fortzubilden. Dabei lernt man gelegentlich, dass man jahrelang Irrtümern aufgesessen ist. Etwa dem, dass Rosenkohl erst dann richtig schmeckt, wenn er einmal dem Frost ausgesetzt war. Doch es ist nicht der Frost, der ihn bekömmlicher macht, wie im Buch «Spriessbürger» nachzulesen ist. Erst wenn er eine Zeit lang tiefen Temperaturen ausgesetzt ist, wird er süsslicher und leichter verdaulich, weil ein bestimmtes Enzym nicht mehr richtig arbeiten kann. Ob diese Erkenntnis die Verächter dieses Gemüses umstimmen kann, bleibt allerdings fraglich.