Vor knapp zwei Jahren führte eine Kündigungswelle von Lehrern zu grosser Kritik an der Wigoltinger Schulbehörde. Nun könnten sich die Kritiker zur Wahl stellen. Doch bis zum Ende der offiziellen Frist hat sich niemand als Kandidat zur Verfügung gestellt.
Wer ein öffentliches Amt innehat, muss mit Kritik rechnen. Wenn einer Schulbehörde die Hälfte der Oberstufenlehrer davonläuft, sowieso. Kritik war in jener Zeit gegenüber der Behörde der Volksschulgemeinde Wigoltingen laut zu hören.
Die Demokratie lebt ja auch von Opposition. Und davon, dass die Wähler eine Auswahl haben. Nun sind die Kritiker verstummt. Und aus ihren Reihen stellt sich überraschenderweise niemand für die Wahl in die Schulbehörde zur Verfügung. Das ist nicht die feine demokratische Art.
Es könnte aber auch für die gute Arbeit der Wigoltinger Schulbehörde sprechen. Dafür, dass die Stimmbürger das Vertrauen in sie wiedererlangt haben. Das schlägt sich in der Ausgangslage nieder: Nur bereits Gewählte stellen sich zur Wiederwahl.
Die Wigoltinger Kandidatenliste zeigt: Kritisieren ist einfacher, als Verantwortung zu übernehmen. Wichtig wäre aber, zumindest die Bereitschaft dafür zu signalisieren – gerade als Kritiker.