Fast etwas verstohlen weist Urs Heller, als Chefredaktor des Gourmetführers Gault Millau der oberste Feinschmecker im Land, darauf hin. Von den 837 Adressen im gestern präsentierten Führer seien mindestens 696 keine Luxusadressen, heisst es auf einer hinteren Seite der Medienmitteilung.
Fast etwas verstohlen weist Urs Heller, als Chefredaktor des Gourmetführers Gault Millau der oberste Feinschmecker im Land, darauf hin. Von den 837 Adressen im gestern präsentierten Führer seien mindestens 696 keine Luxusadressen, heisst es auf einer hinteren Seite der Medienmitteilung. Denn so viele Lokale erhielten 12, 13, 14 oder 15 Punkte und seien also keine Gourmettempel. Weil da Köche am Werk seien, «die mehrheitlich im Quartier, in kleinen Ortschaften und auf dem Land kochen».
Der Hinweis kommt nicht von ungefähr. «Gourmettempel» tönt nach gestopft und übertriebenen Preisen. Die Kritik an den Kosten eines gediegenen Mahls mag da und dort zutreffen. Oft aber entlarvt sie nur die eigene Einstellung gegenüber dem Essen. Man gibt bedenkenlos Geld aus für Konzerte, Sportveranstaltungen und heimische Unterhaltungselektronik. Das Essen ist da nur Beigemüse – und jeder Rappen zu viel.
Wer aber eine Genusskultur pflegt, in der es ein abendfüllendes Vergnügen ist, der rechnet ganz anders. B. H.