Rasenballett mit Schwalbenkönigen bei Geisterspielen mit sozialer Distanz.
Der Sport ruht. Die Arenen sind geschlossen. Doch im Hintergrund wird verzweifelt überlegt, wie man die Spiele wieder beleben könnte. So spukt die Idee von Geisterspielen in den Köpfen der Sportdirektoren und Fernsehvermarkter herum. Welche Geister eigentlich? Sowohl auf dem Platz als auch auf den Rängen trifft man schon zu normalen Zeiten selten grosse Geister, jede Menge Kleingeister, vereinzelte Schöngeister sowie hin und wieder gar einen trappatonischen Flaschengeist an.
Und wie soll ein geisterhaftes Fussballspiel bei Einhaltung der sozialen Distanzregel aussehen? Wie eine Art Rasenballett im Stile von Synchronschwimmen? Die Blutgrätsche hat schliesslich ausgedient. Zupfen am Trikot ist passé. Kopfstösse à la Zidane, Ohrfeigen, Pferdeküsse, Schienbeinbrüche und andere kleine Gemeinheiten haben fertig. Also keine Fouls mehr? Doch! Schwalbenkönige wie Neymar werden weiterhin theatralisch zu Boden sinken. Nur schon, wenn ihnen der Duft des Desinfektionsmittels an den Händen der Verteidiger in die Nase weht.