Diego Maradona ist jetzt im Himmel und gibt dem lieben Gott seine Hand zurück. Möglich sind dort auch noch ganz andere Begegnungen.
Diego Maradona ist tot. Gross ist die Trauer nicht nur bei den Fussballfans, zahlreich die Nachrufe und Karikaturen. So zeichnete der Brasilianer Lucas Levitan Maradona, wie dieser an der Himmelspforte steht und dem einarmigen lieben Gott dankend die Hand zurückgibt, mit deren Hilfe Argentinien das Spiel gegen England gewann und später den WM-Titel holte. An der Endrunde 1986 in Mexiko gab es noch andere Helden. Auch tragische. Zu ihnen gehörte beispielsweise der Brasilianer Socrates, der im Viertelfinal gegen Frankreich den entscheidenden Penalty ohne Anlauf verschoss.
Auch er, der kettenrauchende Mittelfeldregisseur, der die Bälle so elegant verteilte wie kaum ein anderer, starb früh. Auch er engagierte sich wie Maradona politisch, vor allem gegen die brasilianische Militärdiktatur. Vielleicht debattieren sie nun im Himmel darüber, was das alles gebracht hat. Zeit haben sie in der Ewigkeit genug. Gut möglich, dass sich auch Sepp Herberger selig, der die Deutschen 1954 zum ersten WM-Titel coachte, ins Gespräch einschaltet: «Hey Leute, der Ball ist rund, aber hier oben dauert das Spiel länger als 90 Minuten.»