Von der Krise ist an den Kassen der grossen Schweizer Theaterhäuser nichts zu spüren. Von einem Saisonstart auf «gutem durchschnittlichen Niveau» ist beim Zürcher Schauspielhaus die Rede, während Basel gar eine positive «Trendwende» registriert.
Von der Krise ist an den Kassen der grossen Schweizer Theaterhäuser nichts zu spüren. Von einem Saisonstart auf «gutem durchschnittlichen Niveau» ist beim Zürcher Schauspielhaus die Rede, während Basel gar eine positive «Trendwende» registriert.
Anders als etwa in Paris, wo die Theater gemäss der Zeitung «Le Figaro» empfindliche Einbussen hinnehmen müssen, heisst es von Lausanne bis St. Gallen: «Keine Rezession an den Kassen.» Auch die Sponsorengelder für die laufende Saison seien gesichert, sagt das Schauspielhaus Zürich.
Sorgen bereiten den Häusern die sinkenden Steuereinnahmen, die langfristig den Spardruck auf die Theaterwelt weiter erhöhen dürften. Dem steht jedoch an verschiedenen Orten ein wachsender Publikumszuspruch gegenüber. In Basel zum Beispiel war «Carmina Burana» in Augusta Raurica als erste Produktion in der Geschichte des Theaters schon vor der Premiere komplett ausverkauft. Und die Abonnentenzahlen stiegen erstmals seit fünf Jahren.
Von einem «genialen» Saisonauftakt mit komplett ausgebuchten Vorstellungen berichtet das Théâtre de Vidy-Lausanne, während das Stadttheater Bern einen «guten» Start meldet. Nicht nur Klassiker wie Molière liefen erfolgreich, sondern auch Ausgefalleneres wie die zeitgenössische Oper «Der göttliche Tivoli» von Per Norgard. Das Zürcher Schauspielhaus betont ebenfalls den Publikumserfolg von Werken, die nicht zu den «Strassenfegern» zählen.
In Frankreich dagegen hat die Finanzkrise die Theaterwelt voll erfasst. Beim Essen können die Leute schlecht sparen, während man «nie unbedingt ins Theater muss», bilanzierte ein Pariser Theaterbetreiber. Ein bescheidener Trost: Es war schon schlimmer. Zur Zeit des Ersten Golfkriegs (1990/91) ging in Paris «nichts mehr». (sda)