Startseite
Leben
Täglich verfassen Polizisten Meldungen von Unfällen, manche gehen glimpflich aus, einige enden tödlich, viele mit schweren Verletzungen. Was dann kommt, gelangt selten an die Öffentlichkeit. Martin Bieri erzählt seine Geschichte – wie er nach einem schweren Motorradunfall zurück ins Leben fand. Das ist Teil I der vierteiligen Serie.
Ein Abend im August vor drei Jahren. Martin Bieri ist auf dem Motorrad unterwegs, noch zehn Minuten sind es bis nachhause. Er fährt auf der Solothurnerstrasse Richtung Utzenstorf BE in eine Kurve, doch das Auto, das ihm entgegenkommt, fährt geradeaus – und in ihn hinein.
«Unterwegs wollte ich im Radio-/CD-Player ein Lied suchen und konzentrierte mich dadurch auf das Hantieren am Radio», wird der Unfallverursacher im Polizeiprotokoll zitiert. «Dadurch bin ich möglicherweise auf die Gegenfahrbahn geraten. Ich realisierte den Töff-Fahrer erst, als es knallte.»
Martin Bieri prallte mit dem linken Arm gegen die A-Säule, «dort hat es diesen abgchlepft», sein linker Fuss geriet in den Radkasten, «dabei hat es mir wohl das Bein abglieret».
So erwacht der Malermeister im Spital: mit einem Bein und einem Arm weniger. «Da ist zuerst schon eine Welt zusammengebrochen», gibt er zu.
Doch Martin Bieri kämpft sich zurück ins Leben. TV-Journalist Roman Wasik hat ihn begleitet und erzählt in einer vierteiligen Serie, was nach einem schweren Unfall kommt, von dem nach der Schlagzeile meist nichts mehr an die Öffentlichkeit kommt.
Im ersten Teil erzählt Martin Bieri vom Unfall und den Momenten danach, er spricht über den Unfallverursacher, der nie mit ihm in Kontakt getreten ist, und er besucht jene Menschen, die ihn an der Unfallstelle beigestanden sind. (smo)