Es handelt sich dabei allerdings um das Statement-Piece der Herbstsaison, sagen Modeexperten. Unser Lifestyle-Autorin hat eine andere Meinung.
Hailey Bieber verdient einen Orden. Die Angetraute von Popsänger Justin Bieber hat diese Woche der städtischen Putzequipe New Yorks unter die Arme gegriffen. Nachdem das 23-jährige Model mit ihrem pipigelben Wischmopp durch die Strassen von SoHo gefegt war, glänzte das Stadtviertel wieder wie neu. Die Reinigungsaktion geschah zwar zu 100 Prozent unbewusst, denn bei dem Wischmopp handelte es sich nicht etwa um ein Tool aus Haileys Putzschrank, sondern um einen bodenlangen Mantel aus Lammfell mit überdimensionalen Fransen. Aber was soll’s, eine gute Tat war das allemal.
Beim Anblick dieses Mantels, der locker auch als abartige Kreuzung zwischen Küken und Teddybär durchgehen könnte, habe ich spontan auf ein Schnäppchen vom Flohmarkt getippt. Aber eine wie Hailey treibt sich natürlich nicht auf Flohmärkten rum, sondern in den Showrooms der namhaftesten Designer. Und darum schleifte sie auf ihrem Spaziergang den 9000-fränkigen «Teddy Shearling Coat» des italienischen Luxus-Modehauses Bottega Veneta durch den Manhattaner Dreck. Mehr noch, laut Modemagazinen wie Vogue oder Harper’s Bazaar den Statement-Mantel dieser Wintersaison.
Nun, die Twitter-Gemeinde sieht dies ein wenig anders. Es hagelte Spott und Hohn auf das kuschelig umhüllte Mantelteil von Hailey, der Wischmopp-Vergleich war noch der netteste. Frau Bieber hat den Fehler gemacht, den Mantel mit Jeans und Baseballcap zu kombinieren. Als Sängerin Rihanna den Umhang ein paar Wochen zuvor in der Modestrecke eines Magazins in elegantester Manier zur Schau trug, sah der laut Designer buttergelbe Mantel (ich bleibe bei pipigelb) gar nicht mal so lachhaft aus. War wohl auch alles gut inszeniert, ausgeleuchtet und weichgezeichnet. All die Mühe umsonst, seit Hailey ihren Streifzug gemacht hat im teuersten Wischmopp der Welt, beschienen von gnadenlosem Tageslicht. Guter Stil, man kann es sich nicht oft genug in Erinnerung rufen, ist halt wirklich keine Frage des Geldes.