Coronavirus
Den Infizierten auf der Spur: So arbeiten die "Contact Tracer"

Seit rund einer Woche sind die Kantone wieder dazu verpflichtet, sämtliche Risikokontakt-Personen einer infizierten Person in die Selbst-Quarantäne zu schicken. Einblick in die Arbeit der Viren-Detektive am Flughafen Zürich.

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Es sind unter anderem Kriminalpolizisten, die für den Kanton Zürich in Zeiten der Corona-Pandemie als "Viren-Detektive" amten. Sie haben die Aufgabe, im Fall einer positiv auf das Coronavirus getesteten Person, deren Kontaktpersonen telefonisch zu befragen.

Mit dem Ziel: Personen mit einem sogenannten Risikokontakt zum Corona-Patienten in die Selbst-Quarantäne zu schicken. Einen Risikokontakt hat, wer einer infizierten Person länger als 15 Minuten näher als 2 Meter gekommen ist. Dann ist die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung gross.

"Contact Tracing" nennt sich diese Arbeit, zu der die Kantone gemäss Bundesrat seit rund einer Woche wieder verpflichtet sind, sobald ein positiver Test gemeldet wird. Das war bereits vor dem Lockdown der Fall, doch als die Fälle zwischenzeitlich auf mehrere hundert pro Tag anstiegen, war ein Verfolgen der Kontakte nicht mehr umsetzbar.

Aktuell ist es vergleichsweise ruhig im Hauptquartier der Spurensucher am Flughafen Zürich. Zwei bis neun Fälle treten im Kanton Zürich täglich auf. Das Gesundheitsmagazin "CheckUp" der TV-Sender von CH Media hat beim Termin vor Ort nur eine Handvoll der 30-köpfigen Equipe angetroffen. Dass unter den Mitarbeitern auch Kriminalermittler sind, hat damit zu tun, dass diese geübt sind, mit Menschen in herausfordernden Situationen zu kommunizieren.

Bereits jetzt läuft die Pilotphase für ein Handy-Programm, das Risikokontakte via Blutooth ermitteln kann. Nach einer Beratung durch das Parlament in der Sommersession im Juni soll die App offiziell eingesetzt werden. (smo)

Gesundheitsmagazin CheckUp jeden Montag um 18.20 Uhr mit stündlichen Wiederholungen – auf Tele Züri und Tele M1.