Die Psychiatrischen Dienste Aargau AG (PDAG) können im Rahmen ihrer Neuorientierung die Betreuung und Behandlung von Aargauer Kindern und Jugendlichen optimieren.
Im neu aufgebauten Zentralen Ambulatorium für Kinder und Jugendliche (ZAKJ) wird mit innovativen wie bewährten Methoden der Weg der Kinder und Jugendlichen zur massgeschneiderten Abklärung und Behandlung definiert. Die bestehenden regionalen Ambulatorien können dadurch mehr Therapieleistungen anbieten und damit einen wichtigen Versorgungsengpass weiter entschärfen.
Neu werden alle Anmeldungen, Notfälle und spezialisierten Behandlungen zentral an einer Stelle im Kanton angeboten. Die dafür notwendigen Ressourcen lassen sich dadurch gezielt bereitstellen und die Qualität gewährleisten. Dies erfolgt im Zentralen Ambulatorium für Kinder und Jugendliche (ZAKJ). Kinder, die eine längere und in der Region vernetzte Behandlung benötigen, können aber weiterhin in den regionalen Ambulatorien behandelt werden.
Mit Triage zum Behandlungsweg
In der Kinder- und Jugendpsychiatrie werden oft Fälle angemeldet, die nicht dorthin gehören. Deshalb wurde im neuen Zentralen Ambulatorium für Kinder- und Jugendliche (ZAKJ) ein Triage-Team aufgebaut. Dieses Team triagiert jeden einzelnen Fall fachlich fundiert mithilfe eines persönlichen Kontaktes und eines Entwicklungs- und Gesundheitsfragesystems. Damit kommen die vorhandenen kinder- und jugendpsychiatrischen Ressourcen jenen Kindern und Jugendlichen zugute, die sie dringend benötigen.
Das ZAKJ ist zentral und verkehrsgünstig in Königsfelden gelegen und kann auch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreicht werden. Im Notfall werden die Familien sofort im ZAKJ selbst betreut. In Fällen, in denen die telefonische Triage und die Auswertung des Entwicklungs- und Gesundheitsfragesystems keinen klaren Weg für das Kind aufzeigen, werden die Familien zum ersten Gespräch ins ZAKJ eingeladen. Kinder mit Verdacht auf Autismus werden direkt an die „Interdisziplinäre Stelle für Autismus“ des Kinder- und Jugendpsychiatrischen Dienstes (KJPD) in Baden überwiesen und Familien aus dem albanischen und türkischen Sprachraum in die dafür neu aufgebaute Spezialsprechstunde. Kinder, bei denen eine enge Zusammenarbeit in der Region erforderlich ist, werden weiterhin von Anfang an im zuständigen regionalen Ambulatorium behandelt.
Zielgerichtete Zuweisung
Der Vorteil für die selbst anmeldenden Eltern und Zuweiser ist evident: Sie wenden sich an eine Stelle im Kanton, die alle Angebote und ihre Kapazitäten genau kennt und die Kinder nach fachlichen Kriterien zielgerichtet zuweisen kann. Haben die Kinder Probleme, die nicht in das Aufgabengebiet des KJPD gehören, werden sie vom ZAKJ an die richtige Fachstelle gewiesen. Dadurch werden Fehlzuweisungen minimiert. Die regionalen Ambulatorien dagegen sind mit dem ZAKJ vom Notfalldienst und der Triage-Arbeit befreit. Damit stehen in den regionalen KJPD-Ambulatorien mehr Ressourcen für die dringend benötigten Therapieleistungen zur Verfügung. Eine wichtige Versorgungslücke kann geschlossen werden
Aufgrund von finanziellen Fehlanreizen in der Schweizerischen Gesundheitsversorgung sind die Kosten der ZAKJ-Leistungen nicht vollständig gedeckt. Die Gesundheitsdirektion des Kantons Aargau übernimmt aber einen Anteil an den Gesamtkosten. Der Aufbau des ZAKJ im Personalhochhaus in Königsfelden unmittelbar neben dem neuen Campus der Fachhochschule in Windisch ist möglich, weil die Gesundheitsdirektion des Kantons Aargau den PDAG die notwendigen Mittel zur Verfügung stellt, welche durch die Leistungen der Krankenkassen nicht gedeckt werden.