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Im Kampf gegen Krebs mittels Immuntherapien sind Forscher unter Basler Führung einen Erkenntnisschritt weiter gekommen. Sie haben einen genetischen Marker für die Resistenz gegen Immuntherapien gefunden. Nun sucht man damit neue Ansätze.
Mit dem Marker könne man Krebspatienten identifizieren, bei denen Immuntherapien nicht wirkten, teilte das Universitätsspital Basel (USB) am Freitag mit. Ein grosser Teil der Krebspatienten habe solche Resistenzen. Der gefundene Marker könne eine Resistenz gegen die am häufigsten angewandte Form der Immuntherapie vorhersagen.
Die Forschungsgruppe von Heinz Läubli und Alfred Zippelius am Departement Biomedizin der Universität Basel und des USB hat festgestellt, dass eine im Erbgut codierte Version eines Eiweisses bei einigen Patientinnen und Patienten verhindert, dass die Therapie das Immunsystem wunschgemäss gegen den Krebs aktivieren kann.
Dieses Eiweiss kommt auf der Oberfläche von Abwehrzellen vor, den «natürlichen Killerzellen». Jene Variante kann dazu führen, dass die natürlichen Killerzellen nicht mehr gleich effizient arbeiten und den Krebs angreifen können, wenn eine Immuntherapie verabreicht wird.
Die Entdeckung ist gemäss der USB-Mitteilung im Klinikalltag wichtig, um eine allfällige schwächere Wirkung solcher Therapien vorauszusagen. Man könne sie aber auch dazu nutzen, Betroffene mit einer verbesserten Therapie zu behandeln.
Die Forschenden fanden nämlich auch heraus, dass ein im Tumor produziertes Eiweiss an den Oberflächenrezeptor von natürlichen Killerzellen binden kann. Diese Wechselwirkung macht die natürlichen Killerzellen funktionsuntüchtig. Man könnte also Therapien gezielt verbessern, wenn es gelingt, passende Hemmstoffe zu entwickeln.
Die Forschergruppe hat die Resultate ihrer Studie kürzlich in der Fachzeitschrift «Clinical Cancer Research» publiziert. Am USB beteiligt waren die Kliniken für Onkologie und Thoraxchirurgie sowie das Institut für Medizinische Genetik und Pathologie. Beiträge leisteten zudem die Pathologie des Kantonsspitals Baselland sowie das Kantonsspital St. Gallen und die Universität Innsbruck.