ETH-Forscher auf dem Weg zur «inneren Uhr»

Forschern an der ETH ist es erstmals gelungen, eine Art «innere Uhr» synthetisch herzustellen.

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Eine therapeutische Anwendung sei zwar noch in weiter Ferne – der erste Schritt in diese Richtung sei aber gemacht, teilte die ETH Zürich gestern mit. Beispielsweise könnte dereinst eine künstliche «innere Uhr» den Organismus von Diabetikern dazu bringen, regelmässig Insulin auszuschütten. Auf das Spritzen von Insulin könnten die Patienten dann verzichten.

Die «innere Uhr» – wissenschaftlich «Circadiane Rhythmus» – ist eine Art sich selbst regulierender Zeitmesser im menschlichen Körper. Er folgt einem Zeitraum von rund 24 Stunden. In den meisten Organismen ist er Taktgeber für biochemische und physiologische Prozesse und bestimmt so teilweise auch das menschliche Verhalten. Bloss war bis anhin kaum bekannt, wie das alles funktioniert. Ein Team um Martin Fussenegger und Jörg Stelling vom ETH-Departement für Biosysteme vermochte nun einen sich selbst regulierenden Kreislauf in kultivierten Zellen von Säugetieren synthetisch herzustellen.

Mit Hilfe eines Computers erhielten die Forscher Hinweise darauf, wie sie «einstellen» konnten, wann wie viel von bestimmten Proteinen produziert wird. Die Ergebnisse ihrer Arbeit sind in der Fachzeitschrift «Nature» publiziert. (sda)