Aufgetischt: Mutters allerfeinste Küche in der «Krone» in Speicher

«2015» steht auf dem Kachelofen in unserer Gaststube zu lesen – es ist das Jahr, in dem die «Krone» Speicher einer aufwendigen Totalsanierung unterzogen wurde. Heute strahlt das mehr als 300-jährige Haus in alt-neuer Schönheit.

Rolf App
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Geschäftsführer Pascal Pieth und Küchenchef Heiko Berchner (v.l.) im Restaurant der «Krone». (Bild: Urs Bucher)

Geschäftsführer Pascal Pieth und Küchenchef Heiko Berchner (v.l.) im Restaurant der «Krone». (Bild: Urs Bucher)

Unter den Restaurants des Appenzellerlandes ist die «Krone» in Speicher ein besonderes Bijou geworden – mit kleinem Hotel, Seminarraum und Kaffee. Gekostet haben dürfte das einiges. Aber keine Sorge: Der Besitzer heisst Konrad Hummler und war in seinem früheren Leben Bankier.

Auch auf der Speisekarte taucht er auf. Denn da gibt es den Sauerbraten nach Konrad Hummler (31.50 die kleine, 38.50 die grosse Portion), den wir uns nicht entgehen lassen werden.

Überhaupt das Traditionelle, es hat einen festen Platz auf der Speisekarte. Da gibt es die gebratene Kalbsleber mit Zwiebeln und frischen Kräutern (27.50/34.50), den haus­gemachten Hackbraten (29.50), das Schweins-Cordon-bleu gefüllt mit Mostbröckli und Bergkäse (31.–), das rosa Lammhüftli (38.–) und das rosa Kalbssteak (46.–). Man fühlt sich ein wenig in Mutters Küche zurückversetzt. Allerdings in eine Küche, deren Zutaten vom allerfeinsten sind.

Mit viel Sorgfalt gekocht

So schmeckt denn auch, was der Geschäftsführer Pascal Pieth uns serviert an diesem Abend, an dem – im Gegensatz zu den vorhergehenden – wenig los ist in seinem Lokal.

Wir stimmen uns ein mit flambiertem Ziegenkäse mit marinierter Birne und Salat (18.-) und hausgebeiztem Lachs an Honig-Dill-Sauce (21.–). Es ist ein kraftvoller Start. Die klare Ochsenschwanzsuppe mit ihren feingewürfelten Fleischstückchen (12.50) und die getrüffelte Kartoffelcremesuppe (13.–) zeigen, mit welcher Sorgfalt in der «Krone» gekocht wird – es ist das Pendant zu jener Sorgfalt, mit der die Zimmerleute die Wandtäfer eingepasst haben. Dazu trinken wir den aromatischen Flor das Tecedeiras aus dem Herzen der Portweinregion am portugiesischen Fluss Douro (8.50 pro Dezi­liter).

Dann sind wir beim zart-faserigen Sauerbraten nach Konrad Hummler und bei Cordon bleu angelangt - einem absolut prachtvollen Stück Fleisch, nach dessen Verzehr ich ein erstes Mal satt bin. Nach einer längeren Pause folgen noch die Schokoladen-Variation mit Kuchen, Crème brûlée und Glace (16.–) und die geschmorten Zwetschgen mit hausgemachter Buttermilchglace (14.–). Auch das Dessert ist schön angerichtet – wie alles, was aus der Küche kommt.

Gasthaus Krone Speicher

Hauptstrasse 34
9042 Speicher
Tel. 071 343 67 00
www.krone-speicher.ch

Öffnungszeiten: Di.–Sa. 11.30–14 Uhr, 18–23 Uhr,
So. 11–21 Uhr, Montag Ruhetag