Nach der Übernahme von WhatsApp durch Facebook haben Alternativ-Programme die Charts der App Stores erobert. Die Schweizer App Threema führt dabei die Download-Charts in zahlreichen Ländern an.
Nach der Übernahme von WhatsApp durch Facebook haben Alternativ-Programme die Charts der App Stores erobert. Die Schweizer App Threema führt dabei die Download-Charts in zahlreichen Ländern an. Sie wurde ausserdem von der deutschen Stiftung Warentest ausgezeichnet.
Der Messenger des Zürcher Anbieters Kasper Systems wurde nicht nur in der Schweiz am meisten heruntergeladen. So führt die Anwendung in Deutschland, Österreich sowie in Kuwait, Saudi Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten die Charts der Bezahl-Apps an. Aber auch in den Niederlanden, Slowenien und der Slowakei liegt die App vorne.
In Deutschland führt Threema sowohl im Google Play Store für Android-Smartphones als auch im iTunes-Store für iPhone-Apps die Liste der Bezahl-Anwendungen an. Threema kostet in der Schweiz zwei Franken und 1,59 Euro (Android) beziehungsweise 1,79 Euro für die Apple-Geräte in Deutschland.
Von Stiftung Warentest ausgezeichnet
Ein Grund für die Beliebtheit der App könnte auch die Auszeichnung von Stiftung Warentest sein. Threema wurde wegen seiner lückenlosen Verschlüsselung gekrönt.
Die Stiftung Warentest hatte mit Threema, Line, Blackberrys BBM und den Telegram Messenger vier WhatsApp-Alternativen getestet und dabei nur das Schweizer Produkt als "unkritisch" bewertet. Die App bietet eine echte Ende-zu-Ende-Verschlüsselung.
Konkurrenz aus Russland
Auch beim russischen Telegram Messenger werden die Daten von einem Handy bis zum anderen verschlüsselt übertragen - hier muss der Anwender allerdings erst den sogenannten Secret Chat aktivieren. Telegram wurde im vergangenen Jahr von den Brüdern Nikolai und Pawel Durow gestartet, die zuvor schon das meistgenutzte russische soziale Netzwerk Vk.com gegründet hatten.
Der Erfolg der Kostenlos-App Telegram Messenger ist nicht nur in Europa, sondern auch in Lateinamerika, dem Nahen Osten und in Australien zu beobachten.
Deutlich weniger Zuspruch erhalten die WhatsApp-Alternativen dagegen im Heimatland von Facebook, den USA. Hier werden die App-Charts für iOS und Android durchgängig von Spielen wie Flappy Wings angeführt.
WhatsApp soll eigenständig bleiben
Das weltgrösste Online-Netzwerk Facebook kauft WhatsApp mit zuletzt 465 Millionen weltweiten Nutzern für insgesamt 19 Mrd. Dollar. Der Kurznachrichten-Dienst hatte stets betont, so wenig wie möglich Informationen seiner Nutzer zu speichern und sich nur über die Jahresgebühr von rund einem Dollar zu finanzieren.
Facebook-Chef Mark Zuckerberg betonte Anfang der Woche, dass sein Netzwerk keine WhatsApp-Daten auswerten werde und der Messaging-Dienst weiterhin eigenständig agieren werde.