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Apple könnte schon in wenigen Monaten einen eigenen Video-Streamingdienst lancieren. Das Grundangebot soll nichts kosten. Aber ...
Die Gerüchte scheinen sich zu bewahrheiten: Apple steigt ins Unterhaltungsgeschäft mit Filmen und Serien ein und könnte bald einen eigenen Video-Streamingdienst lancieren.
Dass Apple einen eigenen Video-Streamingdienst plant, wird seit längerem gemunkelt. Nun sind weitere, unbestätigte Details zu den Inhalten, Kosten etc. publik gemacht worden.
Angeblich im ersten Halbjahr 2019. Zwischen März und Frühsommer.
«Apple arbeitet daran, seinen neuen TV-Service in den USA in der ersten Hälfte des nächsten Jahres zu starten, und wird die App in den folgenden Monaten weltweit verfügbar machen», berichtet The Information (Artikel nur für Abonnenten).
Allerdings könnte Apples Bestreben, alles familienfreundlich zu halten, die Lancierung des Streaming-Dienstes verzögern. Dazu gleich mehr.
Das ist nicht bekannt, die Chancen stehen angeblich nicht schlecht: Laut dem neuen Bericht von The Information wird der Dienst in mehr als 100 Ländern eingeführt. Dies sollen drei nicht namentlich genannte Quellen verraten haben.
Sicher ist: Bei Eigenproduktionen muss Apple keine Verhandlungen mit Dritten führen über Abgeltungen etc.
Das Grundangebot soll für Apple-User gratis sein. Wer ein iPhone, iPad oder einen iPod Touch nutzt, kann via App die von Apple produzierten Inhalte beziehen. Das Streaming-Angebot dürfte auch auf Mac-Computern verfügbar sein.
Die Nutzer sollen auch Inhalte von anderen Pay-TV-Anbietern beziehen können. Ganz so so wie es Abonnenten von AmazonPrime Video in den USA, Grossbritannien, Deutschland und Japan tun können, will The Information erfahren haben.
Dieser fragwürdige Titel ist unter anderem von einem britischen Boulevard-Medium vergeben worden. «Netflix-Herausforderer» würde es eher treffen, denn angeblich soll sich Apple bei den Inhalten massiv unterscheiden von der Konkurrenz.
Das Problem: Apple soll angeblich nur familienfreundliche Inhalte produzieren lassen, also kein Sex, keine Splatter-Movies.
Apple soll bereits Dutzende neue Shows für das Projekt gebucht haben, an Bord seien grosse Hollywood-Stars wie Reese Witherspoon, Jennifer Aniston und Kristen Wiig. Und auch von Kultregisseur Steven Spielberg soll eine Serie kommen.
Das Produktions-Budget soll über eine Milliarde US-Dollar betragen.
Aber: Die Original-TV-Shows von Apple seien so «fad», dass eigene Mitarbeiter den zukünftigen Netflix-Rivalen als «teure BBC» bezeichnet hätten, schreibt The Information. Dies sei ein spöttischer Hinweis auf den Ruf des renommierten britischen Senders für familienfreundliche Programme.
Führungskräfte des Konzerns, einschliesslich CEO Tim Cook, hätten sich geweigert, Shows mit «Obszönitäten, Gewalt oder unentgeltlichem Sex» zu genehmigen.
«Vital Signs» – ein Serien-Drama über das Leben des Hip-Hop-Künstlers Dr. Dre – sei bereits von Apple gestoppt worden, «wegen Kokainkonsums, einer Orgie und gezogener Waffen».
Immerhin soll es einen Psychothriller des Regisseurs von «The Sixth Sense», M. Night Shyamalan, geben, sowie eine Drama-Serie von «La La Land»-Regisseur Damien Chazelle.
Der Name ist bislang nicht geleakt. «Apple Video» ist ein aussichtsreicher Kandidat. Bekanntlich tauften die Kalifornier ihren Musik-Streamingdienst ganz einfach Apple Music.
Apple hat bereits eine eigene TV-App, die allerdings in der Schweiz noch nicht verfügbar ist. In Deutschland kann man damit zum Beispiel Amazon Prime Video beziehen.
Die Video-Inhalte könnten auch über iTunes angeboten werden.
Für seine neue Abteilung, Apple Worldwide Video, lasse der Konzern in Culver City, Kalifornien, ein 128'000 Quadratmeter grosses Hauptquartier errichten, schreibt The Information.
Der Ort in der Nähe von Los Angeles hat eine reiche Geschichte als Filmstadt. Dort wurden in den 1920er-Jahren Komödien mit Laurel und Hardy und den kleinen Strolchen gedreht.
Mit dem Ende des Goldenen Zeitalters Hollywoods begann auch der Niedergang Culvers, weiss Wikipedia. Doch konnte die negative Entwicklung von den Stadtvätern gestoppt werden und heute sei mit den Sony Pictures Studios (ehemals Columbia Pictures) zumindest ein grosser Filmproduzent dort ansässig.