Am Mobile World Congress (MWC), der grössten Handy-Messe der Welt, sorgt Nokia für eine Überraschung. Die Finnen stellten kein einziges Windows-Phone vor. Stattdessen das erste Mal Android-Geräte wie das Nokia X zu Spottpreisen.
An der internationalen Messe in Barcelona werden zurzeit die kommenden Highlights der Smartphone-Branche öffentlich vorgestellt. Überraschend waren die News vom finnischen Hersteller Nokia, wie der Spiegel Online berichtet.
Stephen Elop, welcher das Unternehmen schon bald verlässt, beginnt die Pressekonferenz. Er witzelt daraufhin, dass Nokias Windows Phone «Lumia 520» das meistverkaufte Smartphone der Welt sei - in seiner Preisklasse. Bei den meistverkauften Phones dominiert Apple und Samsung.
Unerwartet stellt Nokia kein einziges Windows-Handy vor und versucht somit, sich neu im Markt zu positionieren. Mit der neu vorgestellten billigen «Nokia X» Reihe erhält man die Smartphones bereits ab 89 Euro bis 109 Euro, jetzt aber mit Googles Android-Betriebssystem und Kacheloptik.
Mit Microsoft-Apps modifiziertes Android-Betriebssystem
Android hat Samsung zur grössten Konkurrenz gegenüber iOS von Apple verholfen. Für Nokia bedeutet das neue Betriebssystem aber nicht, dass die Zusammenarbeit mit Microsoft-Funktionen beendet ist, denn die Handysparte von Nokia gehört bereits Microsoft:
Der «Playstore», der gängigste App-Shop für Android ist bei der neuen X-Reihe von Nokia tabu. Es müssen Nokia-Stores verwendet werden. Auch hat Nokia Android modizifiert, indem sie zum Beispiel die Google Suchmaschine und Google Maps gegen Bing und Here-Maps von Microsoft ausgetauscht haben. Zuletzt nutzen die neuen Nokia X auch die Microsoft Cloud oder die Email-App Outlook.
Zur neuen Billigreihe gehört auch das Nokia «Asha 230» für angeblich 45 Euro und das Nokia «220» zu einem Spottpreis von 29 Euro.
Im Internet ist trotz aller Nokia-Android-Euphorie noch ein Bild aufgetaucht vom ersten Nokia-Smartphone mit Windows 8.1: Das Lumia 630 mit Codename «Moneypenny». Allerdings wird das Handy nicht mehr auf der jetzigen Messe auftauchen. Diese Neuigkeiten kursieren als Gerüchte durchs Web.
Der neueste Schrei an der Messe sind auch die elektronischen Uhren, die Smartwatches von ZTE oder Samsung. Die Uhren sind vor allem als Hilfsmittel zu einem Smartphone gedacht: So können per Bluetooth Anrufe angenommen und auf Apps zugegriffen werden. Auch News können abgerufen werden. Zusätzlich lässt sich mit der Uhr den Musikplayer des Phones steuern. (tos)