Das TV-Format ist für den deutschen Sender VOX ein Quotenerfolg. Kritiker halten «Die Höhle der Löwen» jedoch für nichts anderes als Werbung.
In Deutschland läuft das TV-Format «Die Höhle der Löwen» auf VOX bereits in der fünften Staffel. Und ein Ende ist nicht in Sicht. Auch Ausgabe 2018 war für den Kölner Sender wieder ein Quotenerfolg. Im Durchschnitt sahen 2,95 Millionen Zuschauer die Folgen.
Drei Zutaten spielen für den Erfolg dieses Fernsehgerichts eine entscheidende Rolle. Erstens: Die Protagonisten sind mutige und kreative Menschen, die meist ihren Job aufgegeben und viel Geld in eine eigene Idee investiert haben. Zweitens: Die Präsentation der eigenen Idee, kurz; der Pitch. Hier trennt sich rasch die Spreu vom Weizen. Kann jemand seine Idee in einem Satz erklären? Wirkt er oder sie kompetent und ehrgeizig? Können erste Erfolge vorgewiesen werden?
Alles entscheidet sich in wenigen Minuten. So mancher euphorische Gründer wird vor laufenden Kameras grilliert und wie ein Schulbub nach Hause geschickt.
Der dritte erfolgsbringende Faktor sind natürlich die Investoren. Alle sind sie telegen, erfolgreich und immer für einen träfen Spruch bereit. Ralf Dümmel etwa investiert in jedes noch so billige Haushaltsprodukt und verkauft – auch dank der Werbung von «Die Höhle der Löwen» – in wenigen Wochen genügend Stückzahlen, um sich und die Erfinder reich zu belohnen.
31,83 Millionen Euro wurden den 154 erfolgreichen gepitchten Firmen bisher in der Sendung versprochen. Gezahlt haben die Investoren aber nur 18,65 Millionen Euro. 60 Deals kamen nicht zustande. Das sorgte teils für massive Kritik.
Als Grund gab Vox an, dass man nach der Sendung bei einer vertieften Prüfung auf Mängel gestossen war. Die Chance für ein erfolgreiches Investment steht insgesamt also etwa bei 1 zu 4. Kritiker halten die Sendung für Werbung und definieren «Die Höhle der Löwen» als eine Art Homeshopping ohne entsprechende Ausschilderung.