Medizin aus der Natur: Das blaue Wunder aus dem Wald

Die Wald-Heidelbeere schmeckt nicht nur famos, sie hilft auch bei Bluthochdruck, Durchfall und entzündetem Zahnfleisch. Saftig und dunkelblau, steht sie uns in hektischen Zeiten bei.

Ulrike von Blarer Zalokar
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Spätsommer ist Beeren-Zeit. ­Picken wir die Heidelbeere – und zwar im Wald. Dort, auf feuchtem, saurem Humus, wächst die Wald-Heidelbeere, lateinisch Vaccinium myrtillus.

Sie ist kleiner als die Kultur-Heidelbeere, dafür aromatisch, sehr süss, leicht sauer. Die Beere ist empfindlich auf Druck, das Fruchtfleisch ist durch und durch dunkelblau. Die Wald-Heidelbeere ist sehr saftig.

Seit Menschengedenken wird diese Beere therapeutisch genutzt.

In der Myrtillus-Zeit, sagt man, können die Ärzte in die ­Ferien ­gehen. Ihre Wirkung bei Durchfall ist altbekannt, heute wissen wir: Ihre Gerbstoffe, in besonders hoher Zahl, dichten den Darm ab. Zudem schützt Pektin, ein wichtiger Ballaststoff, die Darmwand und bindet die Giftstoffe. Um Durchfall zu lindern, kocht man aus getrockneten Beeren einen Tee: zwei Teelöffel pro Tasse Wasser zehn Minuten köcheln lassen. Abseihen, trinken, und das morgens, mittags, abends.

In der Myrtillus-Zeit, sagt man, können die Ärzte in die ­Ferien ­gehen. Ihre Wirkung bei Durchfall ist altbekannt, heute wissen wir: Ihre Gerbstoffe, in besonders hoher Zahl, dichten den Darm ab. Zudem schützt Pektin, ein wichtiger Ballaststoff, die Darmwand und bindet die Giftstoffe. Um Durchfall zu lindern, kocht man aus getrockneten Beeren einen Tee: zwei Teelöffel pro Tasse Wasser zehn Minuten köcheln lassen. Abseihen, trinken, und das morgens, mittags, abends.

Myrtillus ist auch stark im Kampf gegen freie Radikale

Dass Myrtillus so tiefblau ist, ­verrät: Es stecken eine Menge Anthocyane in ihr. Besondere Farbstoffe, die Entzündungen hemmen und antioxidativ wirken – sie fangen ein, was die Haut unnötig altern lässt: freie Radikale. Und die Anthocyane tun noch mehr: Sie schützen die Gefässe vor Verhärtungen und Verkalkungen.

Heidelbeeren gelten unter anderem als Blutdrucksenker.

Ein wichtiges Anthocyanid ist das Myrtillin. Es wirkt gegen Bakterien: So kaut man bei Entzündungen von Zahnfleisch, Schleimhäuten und Rachen getrocknete Wald-Heidelbeeren.

Bei Hautproblemen übergiesst man zwei Esslöffel getrockneter Blätter der Pflanze mit einem Liter kochendem Wasser, lässt den Sud zehn Minuten zugedeckt ziehen, seiht ab und legt mit dem Sud getränkte Tücher auf die betroffenen Hautstellen oder pinselt den Sud auf. Das hilft bei Ekzemen, bei Wunden, die schlecht heilen, bei nässenden und juckenden Ausschlägen, bei Hämorrhoiden, Brandwunden.

Brüchige Nägel, matte Haare – auch hier hilft diese Beere

Myrtillin senkt den Blutzucker, kann also bei Diabetes interessant sein. Dazu wird ein Tee verwendet: ein Teelöffel getrockneter Myrtillus-Blätter mit einer Tasse kochendem Wasser übergiessen, zehn Minuten ziehen lassen, abseihen – morgens, mittags, abends eine Tasse trinken. Nach vier Wochen eine Pause einlegen.

Aus Sicht der traditionellen chinesischen Medizin TCM lässt sich Myrtillus auch als Saft trinken. Gemäss TCM hilft Myrtillus bei einem Mangel an Blut. Das kann sich an Kleinig­keiten zeigen: trockene Haut, brüchige Nägel, matte Haare, ebenso verschwommenes Sehen, Probleme mit der Menstruation und mehr. Diese Beschwerden entstehen auch durch das, was unseren Lebenswandel auszeichnet: unpassende Ernährung, Schlafmangel, Dauerbelastung.

Die Autorin leitet die Heilpraktikerschule Luzern. www.heilpraktikerschule.ch