Oasen in der Stadt: Im türkischen Salon in Hamburg-Altona.
Auf Reisen gibt es keinen schöneren Zeitvertreib als eine Massage oder einen Besuch beim Coiffeur. Das sind Oasen der Ruhe. So landete ich im Hamburger Quartier Altona in einem türkischen Salon. Ein Bursche serviert überzuckerten Schwarztee. An den Wänden hängen Fotos von Promis, die schon hier waren, wie der türkischstämmige Hamburger Regisseur Fatih Akin. Ich finde mich in einem Sessel neben einer rosa Barbiepuppe wieder. Eine resolute ältere Frau bringt mit einem Faden meine Augenbrauen in Form. Es sticht unangenehm in die Haut. «Aua!», protestiere ich. «Schönheit muss leiden, was glauben Sie?», sagt die Frau und arbeitet ungerührt weiter. «Haben Sie Kinder?», will sie wissen. Als ich verneine, sagt sie: «Dann will ich nicht wissen, wie Sie erst bei einer Geburt schreien.» Nach fünf Minuten ist die Prozedur vorbei. Danach bummle ich weiter entlang der Bahrenfelder Strasse, wo sich ein toller Laden an den nächsten reiht. Auf zu Cocko, wo es Hamburgs beste vietnamesische Nudelsuppe mit frischen Kräutern gibt.