Die Gestaltung von Wänden ist so alt wie die Menschheit selbst. Die Tapete hat dabei im Laufe der Geschichte Malereien und Teppiche als Wandschmuck abgelöst. Wie auch ihre Vorgänger, vermittelt sie einerseits ein Gefühl von Behaglichkeit, andererseits ist sie Ausdruck von Individualität. Aufgrund der Vielfalt an Farben, Oberflächen und Motiven kann jeder seiner Kreativität freien Lauf lassen.
Tapeten bieten eine fast unendliche Vielfalt von Oberflächenstrukturen, Farbqualitäten und Trägermaterialien. Die Zahl der Farben, die Drucktechniken und die Materialien bestimmen dabei den Produktionsaufwand und damit den Preis der Tapete. In der Regel unterscheidet man folgende Tapentenarten:
Achten Sie auf die Symbole!
Auf den Tapetenrollen finden Sie Symbole, die die Eigenschaften der Tapete kennzeichnen. So wird etwa die Abwaschbarkeit durch eine zunehmende Anzahl an Wellenlinien gekennzeichnet. Eine Bürste steht für Scheuerbeständigkeit. Über die Licht- bzw. die Farbbeständigkeit der Tapete geben unterschiedliche Sonnensymbole Auskunft.
Pfeilsymbole erklären den Musteranschluss der Tapete: ansatzfrei (zum Beispiel bei unifarbenen oder Tapeten mit Längsstreifen), mit geradem Ansatz (Musterhöhe bei allen Rollen identisch) oder mit versetztem Ansatz (Muster der nächsten Rolle verschiebt sich jeweils um die Versatzangabe).
Wichtig sind auch die Symbole, die erklären, wie Sie die Tapete entfernen sollten und jene, die Auskunft über die Überstreichbarkeit der Tapete geben. Schliesslich können Sie Ihrer Kreativität mit einer zusätzlichen Portion Farbe noch zusätzlich Ausdruck verleihen.
Entscheidend für den Tapetenkauf sind Raumhöhe und -umfang – abzüglich der Fläche von Fenstern und Türen. Berechnen Sie den Rollenbedarf (für ansatzfreie Tapeten) mit folgender Faustformel: Das Flächenmass geteilt durch fünf ergibt die Anzahl benötigter Rollen (bei einem Rollenmass von 10,05 Meter x 0,53 Meter, das sowohl in der EU als auch bei uns in der Schweiz üblich ist).
Bei Tapeten mit Versatz teilen Sie die Fläche besser durch vier. Rechnen Sie ausserdem vorsichtshalber mit zehn bis 15 Prozent Verschnitt – bei gemusterten Tapeten oder Fototapeten sogar eher mit mehr.
Es geht los!
Achten Sie beim Tapetenkauf auf die übereinstimmende Anfertigungsnummer aller Rollen. Diese zeigt Ihnen an, ob die verschiedenen Rollen aus einer Produktionscharge stammen. Mit Hilfe der Anfertigungsnummer schliessen Sie etwaige Unterschiede in der Farbe aus.
Soll Ihre Tapete besonders einfach anzubringen sein? Dann entscheiden Sie sich für eine Vliestapete. Ist sie für Bad oder Küche gedacht? Dann achten Sie auf die praktischen Tapetensymbole, die über die Wasser- und Scheuerbeständigkeit Auskunft geben.
Für jede Tapete gibt es den passenden Kleber – Normalkleister für Papiertapeten, Spezialkleister für Raufaser-, Struktur- und Prägetapeten, Vliestapetenkleister für Vliestapeten.
Neben dem Kleber benötigen Sie diverse Tapezierwerkzeuge. Die Palette ist beinahe unüberschaubar. Für den Heimwerker reicht indes eine Grundausstattung: Roller, Messer, Spachtel, Eimer und Lot.
Wer Zeit und Nerven sparen will, entscheidet sich für Vliestapeten. Anders als bei Papiertapeten entfällt hierbei die Weichzeit.
Bevor Sie die Tapete anbringen, sollten sie die Wand weiss grundieren, denn Vliestapeten sind transparent. Die Grundierung erleichtert auch die spätere Entfernung der Tapete.
Tragen Sie den Kleister auf die Wand auf, legen Sie die Tapete von der Rolle an die Wand an und drücken Sie sie blasenfrei an. Schneiden Sie zum Schluss den Überstand am Lineal oder Spachtel ab – et voilà!
Für alle anderen Tapetenarten gelten die folgenden fünf goldenen Regeln:
Durch den feuchten Kleister dehnt sich die Tapete aus. Eine Bahn ist im trockenen Zustand ca. 53 Zentimeter, eingekleistert ca. 54 Zentimeter breit. Die Bahn hat also ca. 1 Zentimeter „Zuwachs“. Die angegebenen Weichzeiten zwischen acht und zwölf Minuten dienen daher einer optimalen Durchfeuchtung und einem gleichmässigen Zuwachs.
Damit sich eine Bahn beim Trocknen an der Wand nicht wieder auf die ursprünglichen 53 Zentimeter Breite zusammenzieht, muss der Kleister schneller trocknen als die Tapete und die Bahn unter Spannung mit dem Untergrund verbinden. Deshalb auf Durchzug und Heizungswärme verzichten.
Wird die Papiertapete nicht ausreichend eingeweicht, dann dehnt sie sich an der Wand aus und es bilden sich unschöne Falten oder Wülste an den Nähten, die sich nachher kaum noch korrigieren lassen.
Die Reinigung einer Tapete ist abhängig von der Art des Materials. Textil- oder Metalltapeten sind nicht abwaschbar, sondern lassen sich lediglich mit einem Staubsauger und einer weichen Bürste säubern.
Vinyltapeten kann man in den meisten Fällen mit einem feuchten Tuch abtupfen. Achten Sie dabei auf die Scheuerbeständigkeit!
Fast alle Tapeten lassen sich ausserdem mit einem weichen Radiergummi reinigen. Ein zusammengerolltes und evtl. angefeuchtetes Stück Weissbrot tut’s übrigens auch.