Ob Mundgeruch-Tester, Erotik-SMS-Autor oder Tatortreiniger: Es gibt viele ausgefallene Jobs. Ein neues Buch stellt die schrägsten vor.
Monotone Arbeitstage vor dem Computer – das muss nicht sein. Die beiden deutschen Autoren Birgit Adam und Pat Lauer haben in «Tatortreiniger gesucht» die schrägsten Berufe der Welt zusammengestellt. Wie wäre es mit einem dieser fünf Jobs?
Kokosnusswächter
Die US-amerikanische Karibikinsel St. Thomas ist berühmt für ihre illustren Gäste. Hier sonnen sich Prominente wie Paris Hilton oder Brad Pitt am Strand, der angeblich mit Puderzucker aufgehübscht wird. Nur die vielen Kokosnüsse in den Palmen bedrohen das Idyll. Damit niemand erschlagen wird (Kokosnüsse sind ja bekanntlich gefährlicher als Haie), hat das Ritz Carlton Hotel einen Sicherheitsbeauftragten, der die reifen Nüsse von den Palmen schüttelt.
SMS-Erotik-Autor
Die heissen Antworten kommen von einem nüchternen Typen. Er sitzt in einem Callcenter, haut sie in die Tasten, eine um die andere, und das Ziel ist immer dasselbe: den Mann da draussen, der glaubt, eine Frau mit grossen Brüsten würde seine geilen SMS lesen, zu einer weiteren Kurzmitteilung und zu noch einer zu animieren – die alle 5.90 Franken kostet. Zwei Haken hat der Job des Erotik-SMS-Autors aber: Man sitzt wieder vor einem Computer. Und den Eltern verschweigt man besser, womit man Geld verdient.
Tatortreiniger
Fernsehen lebt von Mord und Totschlag. Das sorgt dafür, das in vielen TV-Serien Gerichtsmediziner im Mittelpunkt stehen. Wenn sie die Leichen untersuchen, denkt bereits keiner mehr an den Tatort. Dort räumen in der Realität Unternehmen auf, die sich auch darauf spezialisiert haben. In Berlin bietet eine Firma sogar die Ausbildung zum Tatortreiniger an. Ein robuster Magen ist von Vorteil.
Mundgeruch-Tester
Das Problem ist bekannt: Im vollen Stadtbus steht man ausgerechnet neben jemandem mit starkem Mundgeruch. Dagegen gibt es zum Glück Mittelchen. Damit die Unternehmen sicher sind, dass sie wirken, werden Probanden angeworben und Mundgeruch-Tester angestellt. Die müssen laut den Buchautoren Birgit Adam und Pat Lauer am Mundgeruch der Probanden schnüffeln, diesen auf einer Skala zwischen 1 (kaum wahrnehmbar) und 10 (apokalyptischer Gestank) einordnen und warten, bis der Kaugummi oder die Spülung wirkt. Dann schnüffeln die Tester nochmals und notieren, welches Mittel gewirkt hat. Oder welcher Proband ein so hoffnungsloser Fall ist, dass sich Stadtbus-Benützer noch lange ärgern müssen.
Lachtrainer
Schön, dass es angesichts unappetitlicher Dinge wie dem Mundgeruch noch heitere Berufe gibt. So bietet der deutsche Verband der Lach-Yoga-Therapeuten eine Ausbildung zum Lachtrainer an. Nach deren Abschluss darf man dann guten Gewissens lachend sein Geld verdienen.
Tatortreiniger gesucht. Bastei Lübbe, Köln 2012. Fr. 10.90