Chur «Ich verstehe nur Bahnhof» – genau das soll an der Veranstaltung «4+1 translatar tradurre übersetzen traduire» nicht passieren. Zum fünften Mal ist ein Wochenende der literarischen Übersetzung in der Schweiz gewidmet. Zum zweiten Mal findet sie in Chur statt.
Neben den vier Landessprachen der Schweiz steht die Gastsprache Rumänisch im Zentrum des umfangreichen Programms. So wird die Verwandtschaft der «Geschwistersprachen» Rumänisch und Rätoromanisch aufgegriffen. Bei einem Podium darüber nehmen unter anderem die in Rumänien geborenen Schriftsteller Dana Gricorcea («Das primäre Gefühl der Schuldlosigkeit», 2015) und Catalin Dorian Florescu («Jacob beschliesst zu lieben», 2011) teil. Sie schreiben ihre Bücher auf Deutsch, übersetzt werden sie auch ins Rumänische. Im Mittelpunkt des Gesprächs steht die Frage: «Welche Räume erschliessen sich den Schreibenden zwischen Muttersprache, Literatursprache und Übersetzung?»
Eröffnet wird die Veranstaltung heute im Theater Chur mit der Schweizer Erstaufführung eines rumänischen Theaterstücks: «Oameni Obisnuiti» von Gianina Carbunariu. Gespielt wird das Stück über Whistleblower aus Grossbritannien, Italien und Rumänien auf Rumänisch mit deutschen Untertiteln. Beendet wird der Abend mit einer literarisch-musikalischen «Late Night».
Das reichhaltige Programm umfasst Gespräche, Lesungen, Podien und eine Ausstellung rund um das literarische Übersetzen. Eingeladen sind über zwanzig Übersetzerinnen, Autoren und Verlegerinnen aus der Schweiz und dem Ausland. (red)
Fr/Sa, 10./11. März, Chur, chstiftung.ch