In Zusammenarbeit mit einer Ostschweizer Firma lancieren die St.Galler Konzeptkünstler Frank und Patrik Riklin unter dem Titel “Direktmacheting” ihre neuste Kuriosität. Wer demnächst ein fliegendes Büro auf einem Hochstapler beobachte, werde Zeuge einer Kunstaktion.
Dieses Mal lassen Frank und Patrik Riklin mit einer Motorsäge ein ganzes Büro zerschneiden und schicken das ausgeschnittene Büro samt Mitarbeiter auf die Strasse, heisst es in einer Medienmitteilung. Ziel sei, Telefonakquisen ab sofort an den Hausfassaden und über die Fensterbank anderer Unternehmen zu vollziehen. Offizieller Start der Büro-Tournee ist nächste Woche Dienstag, 21. März 2017. Die ersten Testfahrten wurden bereits durchgeführt.
Die Erkenntnis aus drei Testfahrten: Bei allen "Überfällen am Fenster" brach das Eis innert Sekunden, da das Telefongespräch durchs Fenster per se irritierend ist. Folglich ist es auch schwierig, den Dialog abzukürzen. "Man kann einfach nicht nein sagen“, so eine Mitarbeiterin eines Architekturbüros, die am helllichten Tag in ihrem Büro im dritten Stock überrascht wurde.
Der Telefonanruf aus dem an der Fassade angedockten Büro sei der Versuch, der gängigen Kommunikations- und Unternehmungskultur entgegenzuwirken. "Dank der riklinschen Kunst können wir Kundennähe wörtlich nehmen", sagt Roy Aggeler, Verkaufsleiter der glas+raum ag. "Das mobile Büro steht für Agilität und den direkten Face-to-Face-Kontakt. Ganz im Kontrast zur beschleunigten Alltagskultur, die überwiegend digital ist." Mit dem neuen Werk der Riklin-Brüder setze man bewusst und konsequent auf eine analoge Alternative. Nicht als Gag, sondern als ernstgemeinte Umsetzung von Werten der Unternehmenskultur und -philosophie. (pd)