Preisgekrönte Schweizer Lyrik in der Hauptpost

Letzte Woche hat das Bundesamt für Kultur in Bern die Literaturpreise 2014 vergeben. Nun gehen die Preisträgerinnen und Preisträger solo und in unterschiedlich zusammengewürfelten Grüppchen auf Lese-Tournée, die sie bis zum Sommer in 23 Städte führen wird. In St.

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Letzte Woche hat das Bundesamt für Kultur in Bern die Literaturpreise 2014 vergeben. Nun gehen die Preisträgerinnen und Preisträger solo und in unterschiedlich zusammengewürfelten Grüppchen auf Lese-Tournée, die sie bis zum Sommer in 23 Städte führen wird. In St. Gallen treten morgen auf Einladung der Gesellschaft für deutsche Sprache und Literatur (GdSL) die Lyriker Vera Schindler-Wunderlich und Urs Allemann in der Hauptpost auf.

Rhythmus und Treffsicherheit

Die 1961 in Deutschland geborene und heute in Allschwil lebende Vera Schindler-Wunderlich wurde ausgezeichnet für ihr Début «Dies ist ein Abstandszimmer im Freien». Der Gedichtband sei geprägt von Rhythmus und Treffsicherheit, schreibt das Bundesamt für Kultur in seiner Würdigung. Die Gedichte der Parlaments-Protokollantin (siehe auch Seite 9 der heutigen Ausgabe) kämen genuin und gelehrt daher, vor allem aber schwungvoll. «Sprachspiel und Sprachkritik verfliessen in der Musik dieser Lyrik.» Die GdSL verspricht Gedichte, die «aus dem eifrigen Parlando der gegenwärtigen Lyrik heraustreten».

Demontieren und remontieren

Urs Allemanns preisgekröntes Buch heisst «In Sepps Welt. Gedichte und ähnliche Dinge» und ist die Summe seines literarischen Schaffens der letzten zwanzig Jahre. In Sepps Welt seien Gedichte dazu da, demontiert und remontiert zu werden, schreibt die GdSL. Der 1948 geborene und ebenfalls im Raum Basel lebende Allemann verfüge «auf virtuose Weise über das Instrumentarium der Tradition ebenso wie aller Versuche des Bruchs mit ihr», schreibt das Bundesamt für Kultur. Damit verführe er dazu, stets neu hinzuhören. (Hn.)

Morgen Do, Raum für Literatur, Hauptpost, 19 Uhr