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Die Ostschweizer Kulturszene ist lebendig und vielfältig. In unserem Kultur-Ticker informieren wir Sie laufend über Neuigkeiten von Kunstschaffenden und Kulturbetrieben aus der Ostschweiz.
Rückmeldungen und Infos an: ostschweizerkultur@chmedia.ch
(pd/gen) Die St.Galler Regierung hat Tanja Scartazzini zur neuen Leiterin des Amts für Kultur gewählt. Die Juristin und Kunstexpertin leitet derzeit die Fachstelle Kunstsammlung im Hochbauamt des Kantons Zürich und wird die Nachfolge der bisherigen Amtsleiterin Katrin Meier im Sommer 2021 antreten.
Die neue Leiterin des Amtes für Kultur im Departement des Innern verfügt über eine langjährige Berufserfahrung in der öffentlichen Verwaltung und gleichzeitig eine ausgeprägte kulturell-künstlerische Ausrichtung. Tanja Scartazzini ist in Zürich aufgewachsen und hat an der Universität Zürich Rechtswissenschaften studiert. Im Anschluss absolvierte sie an der Zürcher Hochschule der Künste ein Studium der Visuellen Kommunikation mit Vertiefung Theorie der Gestaltung und Kunst. Nach beruflichen Stationen im Kunst- und Galeriebereich war sie ab 2004 für die Fachstelle Kunst am Bau im Hochbauamt des Kantons Zürich verantwortlich.
Dieser Bereich wurde im Jahr 2018 mit der Fachstelle Kunstsammlung zusammengeführt, deren Leitung Tanja Scartazzini übernahm. Sie ist verheiratet, Mutter von zwei Teenagern und lebt derzeit in Winterthur. Tanja Scartazzini wird ihre neue Aufgabe im August 2021 antreten.
Die Regierung hat sie als Nachfolgerin von Katrin Meier gewählt, die diese Funktion noch bis Ende März behält und dann ihrerseits ein neues Amt antritt: Sie wurde im Dezember 2020 zur Präsidentin der Ortsbürgergemeinde St.Gallen gewählt.
(pd/gen) Menschen, die nicht der Norm entsprechen, als «behindert» zu bezeichnen, hält der St.Galler Schriftsteller Christoph Keller für falsch. Denn es lege das Augenmerk nur auf das, was diese nicht können, anstatt auf das, was sie können. Er weiss wovon er spricht, denn er sitzt selbst im Rollstuhl.
Der Autor hat sich unter dem Titel «Diskriminierung durch Sprache - ‹Behinderter› ist ein Unwort» in der Radiosendung Politisches Feuilleton auf Deutschlandfunk Kultur Gedanken dazu gemacht. Die Sendung kann man hier nachhören. Keller sagt: «Im Anfang war das Wort. Eines wie ‹Behinderung› sorgt für Stigmatisierung, Ausgrenzung, der Konstruktion einer eigenen Klasse.» Als Alternative schlägt der Autor Begriffe wie Inklusion oder Integration vor.
(pd/gen) Solange die Kulturhäuser noch geschlossen sind, stellt das St.Galler Konzertlokal Palace seine Räumlichkeiten für kurze Residenzen zur Verfügung – insgesamt sechs neu zusammengesetzte, kuratierte Kombinationen von Musikerinnen und Musikern finden während einer Woche Raum für Kreation und Experimente.
Der St.Galler Filmemacher Jurek Edel hat im Rahmen der ersten Residenz die Klangkünstler Joell Nicolas aka Verveine aus Vevey und den Exil-St.Galler Thomas Kuratli aka Pyrit besucht, ihren musikalischen Ideen gelauscht und mit ihnen und dem Palace-Büro über eine Woche Residenz und die aktuelle Situation gesprochen. Edels Film wird am Dienstag, 23. Februar um 20.15 Uhr auf dem Youtube-Kanal des Palace ausgestrahlt. Dies im Rahmen des Ersten Fernsehens der Erfreulichen Universität.
(pd/bk.) Ist Teilen nur so lange attraktiv, bis wir von Knappheit und Verzicht bedroht sind? Vor der Pandemie war Sharing ein gesellschaftlicher Trend; die leeren Hefe- und WC-Papier-Regale im Frühjahr 2020 zeugen von anderen Reflexen. So gibt es aktuelle Anknüpfungspunkte zur neuen Gruppenausstellung «sharity – teilen, tauschen, verzichten» im Kunstzeughaus Rapperswil. Die Schau war für 2020 angedacht, musste dann aber wegen der coronabedingten Schliessung des Museums in das Jahr 2021 verschoben werden.
Nun ist die Ausstellung für das Publikum bereit; sie wird zu sehen sein, sobald die Museen wieder öffnen dürfen. Das Kunstzeughaus hofft auf den 3. März 2021 als ersten Ausstellungstag; eine Vernissage ist nicht geplant. Rund 20 Kunstschaffende aus der Schweiz und aus dem Ausland hinterfragen in den ausgestellten Arbeiten, was wir teilen, warum wir dies tun und wann die Bereitschaft zum Teilen aufhört.
Neben der Hauptausstellung wird auch die Reihe «Seitenwagen» ab März neu bestückt sein. Hierfür hat die Thurgauer Künstlerin Almira Medaric eine auf Solarenergie basierende Leuchtinstallation geschaffen. Im Erdgeschoss wird ein neuer Einblick in die Sammlung geboten mit dem Titel «I’ll Be Your Mirror. Wasser in der Sammlung Bosshard».
Das Kunstzeughaus hofft, am 3. März 2021 seine Tore öffnen zu können. Eine Vernissage findet nicht statt. Am ersten offenen Sonntag, 7.3., ist freier Eintritt.
(pd/bk.) Wie aus Kindern im Primarschulalter kritische Kinobesucher werden, macht der Filmclub «Die Zauberlaterne» seit bald dreissig Jahren unterhaltsam vor – so, dass auch Eltern noch etwas lernen können. Um die Corona-Pause zu überbrücken, hat die «Zauberlaterne» unterdessen ein Streamingprogramm für die ganze Schweiz in drei Landessprachen entwickelt.
Als Vorbereitung bekommen die Kinder eine illustrierte Zeitung nach Hause geschickt; zudem gibt es jeweils vor dem Film eine dialogische Einführung, für die Schauspielerinnen und Schauspieler sonst ins Kino kommen. Es geht dabei um Inhalte des Films, aber auch um technische Details wie beispielsweise das Off oder die Tonspur.
Aktuell ist es der japanische Animationsfilm «Arriety – Die wundersame Welt der Borger»: im Zentrum der Geschichte steht die Rücksichtnahme gegenüber der Natur und jenen, die kleiner sind als wir. Der Film ist über ein persönliches Passwort einen Monat lang abrufbar.
Einschreibung zu reduziertem Preis auf der Website des Filmklubs Die Zauberlaterne: www.zauberlaterne.org.
(map) Die erste CD «Feminae» der Altstätter Pianistin Lisa Maria Schachtschneider wird auch jenseits der Schweizer Grenzen wahrgenommen. Nicht nur unsere Zeitung zeigte sich angetan vom pianistischen Engagement und von der interpretatorischen Kraft, mit der sich Lisa Maria Schachtschneider für Musik von oft viel zu sehr unterschätzten Komponistinnen einsetzt. Auch der deutsche Radiosender WDR 3 sowie der österreichische Rundfunk Ö1 widmeten der neuen CD eine Sendung. Beim Journal Frankfurt landete die CD mit Musik von Frauen aus vier Jahrhunderten auf Platz zwei der Top 5-Klassikempfehlungen in der Februar-Ausgabe der Zeitung.
(pd/map) Es ist mutig, in Coronazeiten ein neues Blasorchester zu gründen. Im Januar gründeten Niki Wüthrich, Katinka Kocher und Stefan Ledergerber den Verein Swiss Symphonic Wind Orchestra SSWO. Ihr Ziel ist es, mit einem hochstehenden Orchester sinfonische Blasorchesterliteratur aufzuführen. Die neue Formation soll sich aus Profimusikern und ambitionierten Amateuren zusammensetzen. Das neue Blasorchester will zudem den Fokus auf Musik von Schweizer Komponisten legen. Als besonderer Höhepunkt wird nicht nur bestehende Literatur, sondern auch eine Auftragskomposition uraufgeführt.
Die Schweizer Komponistin Sandra Stadler, gebürtig aus Rorschach, wird die erste Komposition beisteuern. Sie kann bereits Erfolge als Filmmusikerin aufweisen. «Das Projekt dieses Blasorchesters ist eine Herzensangelegenheit für mich», sagt Dirigent Niki Wüthrich, der sich gerade aus der Mischung von Profis und Amateuren einen besonderen Ansporn für beide Seiten erwartet. In der Region ist das Swiss Symphonic Wind Orchestra am 18. September im Casino Frauenfeld zu hören.
(pd/gen) Der Verband Schweizerischer Berufsorchester und der Schweizerische Bühnenverband haben an die Regierungen aller Kantone und Städte mit grossen Konzert- und Theaterhäusern einen offenen Brief geschrieben. Darunter sind auch Stadt und Kanton St.Gallen. Im Brief appellieren sie dringlich an die Verantwortlichen, Konzerte und Theater mit Publikum ab 1. April wieder zu ermöglichen.
Orchester und Theater hätten detaillierte Schutzkonzepte erarbeitet und sorgfältig erprobt. Ausserdem kämen zahlreiche wissenschaftliche Studien zum Schluss, dass die Gefahren der Ansteckung und somit die Ausbreitung des Coronavirus bei Veranstaltungen mit sitzendem Publikum äusserst gering seien. Die Magie des Hör-und Seherlebnisses, das im Konzert und im Theater in der Gemeinschaft mit anderen erlebt werde, sei durch nichts zu ersetzen.
(pd/gen) Das St.Galler Literaturfestival Wortlaut muss wegen der Pandemie bereits zum zweiten Mal abgesagt werden. Es hätte vom 25. bis 28. März 2021 stattfinden sollen. Das komplette, vier Reihen umfassende Festival-Programm sei bis ins Kleinste ausgearbeitet gewesen, teilt das OK mit. Wie im Jahr zuvor habe man spannende Künstlerinnen und Künstler aus Österreich, Deutschland und der Schweiz nach St. Gallen eingeladen.
Trotz der Absage will Wortlaut mit ein paar Formaten am ursprünglich angedachten Festival-Wochenende virtuell präsent sein. Zurzeit werde ein Konzept für den digitalen Raum erarbeitet. Das Alternativprogamm werde in der ersten Märzwoche auf wortlaut.ch öffentlich gemacht.
(pd/gen) Nach der grossen Ausstellung über die Waldstätter Forscherin, Naturheilerin und Künstlerin Emma Kunz 2020 in der Kunsthalle Ziegelhütte in Appenzell, folgt nun eine weitere im Aargauer Kunsthaus, die ein ähnliches Konzept verfolgt. Die Werke von Kunz werden unter dem Titel «Kosmos Emma Kunz» ebenfalls in den Dialog mit zeitgenössischer Kunst gestellt. Sie wird voraussichtlich Anfang März eröffnet.
Yasmin Afschar, die Kuratorin der Ausstellung, gibt im Video Einblicke in das Schaffen von Emma Kunz – einschliesslich bisher noch nie gezeigter Werke – und präsentiert ausgewählte Positionen internationaler Kunstschaffender. Einige sind speziell für diese Ausstellung entstanden.
(pd/gen) Am 1. März diskutiert die Teufner Künstlerin Annina Frehner mit dem Basler Architekten Heinrich Degelo. Das Gespräch steht unter dem Motto «Wert $ – Wohnraum monetär». Es wird vom Architekturforum Ostschweiz (AFO) organisiert und um 19.30 Uhr per Livestream übertragen, der Link dazu wird auf der Website des AFO aufgeschaltet. Moderator ist der Zürcher Ethiker Daniel Strub. Annina Frehner interessiert sich für den Raum, insbesondere dafür, wie sozialer und physischer Raum zusammenhängen. Mit einem Werkbeitrag kaufte sie einer Roma-Familie ein bescheidenes Haus, das sie gemeinsam renovierten. Ausserdem verschenkte sie im Rahmen eines Kunstprojekts ihren gesamten Besitz.
Heinrich Degelo entwickelte ein Wohnhaus, das keine Heizung benötigt und doch angenehme Bedingungen bietet. Die Wohnfläche sollte nicht mehr als zehn Franken pro Quadratmeter kosten: «Ich bin der Meinung, dass wir Architekten uns der Tatsache stellen müssen, dass nicht alle viel Geld für Wohnen ausgeben können und wollen», schreibt der Architekt. Er suchte nach einer Wohnform, in der individuelle Lebensentwürfe verwirklicht werden können.
(pd/gen) Lara Stoll, Thurgauer Slampoetin, Schauspielerin und Trägerin des Salzburger Stiers 2020, war zu Gast im SRF 3 -Podcast «Sykora Gisler». «Fussball Trash Talk» wird nach eigenen Angaben geboten, moderiert wird der Podcast von SRF 3-Moderator Tom Gisler «ZWÖLF»-Chefredaktor Mämä Sykora.
Lara Stoll erzählt im Podcast unter anderem, dass sie Ciriaco-Sforza-Fan war, als er noch in der Bundesliga spielte. Mittlerweile ist sie für den FC Winterthur. Während des Gesprächs mutieren die Löwen auf Lara Stolls Fanschal zu Crevetten und Krokodile bevölkern den Stadiongraben. Zum Glück heilt am Ende Alain Sutter den verwundeten Rasen. Der Podcast ist hier zu hören.
(pd/gen) Das Kunstmuseum Liechtenstein bleibt bis voraussichtlich Sonntag, 28. Februar 2021 geschlossen. Die Ausstellung «What do we want to keep?», ist jedoch bereits aufgebaut. Die grosse Präsentation aus der Sammlung stellt zahlreiche noch nie gezeigte Werke vor. Sie wird zugänglich sein, sobald das Museum wieder öffnen kann. Eine erste Einführung in die Ausstellung gibt Kurator Friedemann Malsch in einem kurzen Film.
(pd/rbe) Wäre keine Pandemie, hätte am kommenden Wochenende das Nordklang-Festival stattgefunden. Ein Wochenende lang hätten Bands aus den skandinavischen Ländern in St.Gallen gespielt und nordische Musik erklingen lassen. Wegen Corona wurde die diesjährige Ausgabe aber abgesagt und die kommende schon angekündigt: Das nächste Nordklang-Festival findet am 11. und 12. Februar 2022 statt.
Wenigstens ein bisschen wollen die Veranstalter ihr diesjähriges Festival aber doch noch feiern, wie sie in einer Mitteilung schreiben. Morgen Donnerstag, 18. Februar, ertönt gleich in zwei Radiosendern nordische Musik: Auf Toxic.fm sind von 20 bis 22 Uhr Bands und Künstlerinnen zu hören, die schon am Nordklang aufgetreten sind oder dies vielleicht bald tun werden. In der Sendung «Call Me Indie Dad» wird auch Sandro Büchler vom Nordklang-OK zu Gast sein.
Danach, ab 22 Uhr, sind Büchler und Festivalpräsidentin Larissa Bissegger in der Sendung «Sounds!» auf SRF3 zu hören. Sie erzählen gemäss Mitteilung von Höhepunkten der vergangenen Festivalausgaben, von der Nordklang-Planung während der Pandemie sowie davon, wie kreativ skandinavische Musikerinnen und Musiker mit Corona umzugehen versuchen. Auch die zwei ersten Bands des Nordklang-Programms 2022 werden schon bekannt geben.
(pd/gen) Die St.Galler Band Mischgewebe und Wassily sind diese Woche im St.Galler Palace zu Gast. Sie nutzen das verwaiste Kulturlokal als Experimentier- und Proberaum. Infos dazu findet man in einem Flyerständer vor dem Gebäude und auf dem Instagram-Kanal des Palace. Das Palace hat sich dazu entschlossen, seine Räumlichkeiten wochenweise Musikerinnen und Musiker zur Verfügung zustellen, solange der Kulturlockdown noch andauert.
Mischgewebe und Wassily sind bereits die dritten Artists in Residence, die das Palace als Studio nutzen. Musikerinnen und Musiker können sich dafür nicht bewerben, sondern werden vom Palace-Team eingeladen.
(pd/gen) Die Jungkunst in Winterthur ist auch dieses Jahr wieder Plattform für junges Kunstschaffen und vergibt 20 bis 25 Ausstellungsplätze an die vielversprechendsten Jungkünstlerinnen und -künstler.
Anmelden kann sich, wer 18 bis maximal 35 Jahre alt ist, in der Schweiz lebt, und für wen die Kunst nicht nur Hobby, sondern Lebensmittelpunkt ist. Ausserdem sollten verkäufliche Werke vorhanden und der Künstler oder die Künstlerin noch nicht durch eine Galerie vertreten sein.
Es werden Werke aller Techniken ausgestellt. In der luftigen Industriehalle 53 sind auch grosse und raumspezifische Arbeiten möglich. Ab sofort können Portfolios eingereicht werden, Eingabeschluss ist der 31. März. Die Anmeldung und weitere Informationen sind hier zu finden. Die Jungkunst findet vom 28. bis 31. Oktober 2021 statt.
Nach einer ersten Sichtung der Portfolios gehen die Kuratorinnen und Kuratoren der Jungkunst auf Atelierbesuche durch die ganze Schweiz. Im August steht dann fest, welche Kunsthoffnungen ihre Werke an der 15. Jungkunst in Winterthur ausstellen.
pd/gen) Vergangene Woche berichteten wir im Kultur-Ticker über das Projekt «Passage / man sieht sich auf der Strasse», das die Künstlerin Harlis Schweizer-Hadjidj in Bühler lanciert hat. Sie hat von Passantinnen und Passanten Porträts gezeichnet und entlang der Hauptstrasse an Wände oder Mauern geklebt. Nun hat auch der Ostschweizer TV-Sender TVO einen Beitrag über die Kunstaktion ausgestrahlt:
Die Bilder sind bis Ende Februar an der Hauptstrasse ab der Bahnstation Steigbach bis zur Ausfahrt Bühler zu sehen. Ausserdem werden die Originalbilder des Projekts bis 28. Februar in den Schaufenstern des kafi55 in Bühler unter dem Titel «Passage / man sieht sich im Schaufenster» ausgestellt. Sie können nur von aussen besichtigt werden. Harlis Schweizer Hadjidj verlegt zudem ihr Atelier für drei Wochen ins Café.
Jeweils von Dienstag bis Freitag, 14- 16 Uhr, gibt es Kaffee to Go. Die Künstlerin ist anwesend. Auf Anfrage porträtiert sie Besucherinnen und Besucher coronakonform. Anfragen an: harlis_schweizer@hotmail.com
(pd/gen) Der Goldacher Poetry Slammer und Komiker Renato Kaiser war beim SRF 3 Comedy-Zmorge zu Gast. Er gibt darin zu, kein grosser Fan von Sport oder Diäten zu sein, vor allem nicht in Zeiten der Pandemie, denn «Training kommt von Tränen». Und er erklärt anschaulich seine ultimative Fitnessübung, den längsten Burpee der Welt. Diese geht folgendermassen: Am Abend im Bett auf den Bauch liegen und am nächsten Morgen aufstehen. «Lasst uns ein einig Volk von Couch-Potatoes sein», meint Kaiser zum Schluss.
(pd/bk.) Das Theater Konstanz hofft auf eine Wiederöffnung seiner Spielstätten ab 1. April und hat nun den Premierenplan entsprechend angepasst – unter Vorbehalt. Gleich zwei Premieren sollen am 1. April über die Bühne gehen: zum einen Elfriede Jelineks mode- und Konsumkritisches Stück «Das Licht im Kasten» im Grossen Haus, zum anderen die kleine schwarze Komödie «Feuersturm» von David Paquet.
Auf den 2. April ist eine weitere Premiere in der Spiegelhalle geplant: «REVOLution» ist ein musikalischer Aufschrei mit Punk, Politik und Pussys, inszeniert von Hausregisseurin Franziska Autzen. Gemeinsam mit der Konstanzer Band Sound Monkeys entsteht ein performatives Punk-Projekt auf Grundlage der Geschichten von mutigen Menschen wie Nadja Tolokonnikowa (Pussy Riot), Carola Rackete (Umwelt- und Menschenrechtsaktivistin) und Amina Bile (Bloggerin und Autorin) und vielen mehr, die sich auch unter widrigen Umständen für eine gerechtere Zukunft einsetzen.
Bis auf weiteres hält das Theater den Kontakt zum Publikum via Podcast. In der 6. Folge von «Warten auf... » sprechen Intendantin Karin Becker und Ensemblemitglied Patrick O. Beck mit Anita Hoffmann, Gründerin der Konstanzer Tafel, über ihre Arbeit, ihre täglichen und nicht alltäglichen Begegnungen. Die aktuelle Folge ist auf der Website des Theaters Konstanz online.
Zudem gibt es am Wochenende das Erfolgsstück der laufenden Saison, Hans Falladas «Jeder stirbt für sich allein», als kostenlosen Livestream: vom 19. bis 21. Februar jeweils um 18 Uhr unter www.theaterkonstanz.de/unlocked
(pd/bk.) Vom 10. Dezember 2021 bis zum 30. Januar 2022 soll das «Heimspiel» wieder Einblick geben in das aktuelle regionale Kunstschaffen. Hierfür wird ein Wettbewerb ausgeschrieben, bei dem sich bildende Künstlerinnen und Künstler aus den Kantonen Thurgau, St. Gallen, Appenzell Ausserhoden und Innerhoden, Glarus sowie aus Vorarlberg und dem Fürstentum Liechtenstein bewerben können.
Das «Heimspiel» präsentiert und vernetzt das zeitgenössische Kunstschaffen über die Ländergrenzen hinaus. Die diesjährigen Ausstellungen finden im Kunsthaus Glarus, dem Kunstmuseum St.Gallen, in der Kunst Halle Sankt Gallen und der Kunsthalle Appenzell sowie im Kunstraum Dornbirn statt. Die gemeinsame Eröffnung soll am Freitag, 10. Dezember 2021, im Kunstmuseum St.Gallen stattfinden.
Das Format der Ausstellung wurde seit der letzten Durchführung im Jahr 2018 weiterentwickelt. Neu wählen im Rahmen eines Wettbewerbs die erwähnten Institutionen die Kunstschaffenden aus und konzipieren ihre Ausstellungen basierend auf den eingegangenen Dossiers. Hierfür stehen die Häuser in engem Austausch untereinander.
Zum Wettbewerb eingeladen sind alle Künstlerinnen und Künstler mit Bezug zu einem der erwähnten Kantone oder Länder. Die vollständige Bewerbung in PDF-Format kann vom 15. Februar bis spätestens 28. März 2021 über www.heimspiel.tv eingereicht werden.
(pd/gen) Die Fondation Beyeler in Riehen bei Basel bietet ein umfangreiches Online-Programm an. Dazu gehört auch die neue Videoserie «Der andere Blick». Dafür nähern sich bekannte Persönlichkeiten den Werken der Sammlung Beyeler aus ihrer Fachdisziplin. So sollen neue, persönliche Sichtweisen auf die Kunst entstehen, teilt das Museum in einer Mitteilung mit.
Den Auftakt machen der Thurgauer Schriftsteller Peter Stamm und der Choreograph und Performer Marin Zimmermann. Bereits geplant sind weitere Folgen mit dem Sternekoch Andreas Caminada, der Modedesignerin Dorothee Vogel und der Dirigentin und Musikwissenschaftlerin Lisa-Lena Wüstendörfer.
Peter Stamm führt mit literarischem Blick in die karge Landschaft von Edward Hoppers «Cape Ann Granite» ein. Doch wie können ausgerechnet ein paar von der Sonne beschienene Granitfelsen so lebendig wirken?
(pd/gen) «Einfache Projektionen» heisst das neue Format von «Stadtprojektionen». Dahinter stecken die beiden jungen Kunsthistorikerinnen Nina Keel und Anna Vetsch. Anders als bei den Stadtprojektionen, die sich über ein ganzes Quartier erstrecken, rückt «Einfache Projektionen» einen einzigen Ort in den Fokus.
Zum ersten Mal wird das neue Format im Ladenlokal an der Linsebühlstrasse 25 in St.Gallen zu sehen sein. Über das Jahr 2021 sind sechs bis acht Ausgaben geplant. Begleitveranstaltungen wird es keine geben.
Den Auftakt macht der Filmemacher Hannes Schüpbach mit gleich zwei Filmen: «Verso» (2008) und «Contour» (2011). «Verso» wird vom 13.- 20. Februar zu sehen sein. Es ist eine filmische Annäherung an Schüpachs Vater. «Contour» wird in der zweiten Woche der ersten Ausgabe von «Einfache Projektionen» (21.-27. Februar) zu sehen sein.
Die Filme laufen jeweils vom Eindunkeln bis Mitternacht.
(pd/gen) Die beiden St.Galler Künstlerinnen Caroline Ann Baur und Vanessà Heer nutzen in der Kunsthalle St.Gallen ihr Werk «Tremor Walks» als temporäres Musikstudio, um gemeinsam mit anderen Kunstschaffenden neue Klänge zu erproben. «Tremor Walks» ist Teil der momentan geschlossenen Ausstellung «Wo Wir».
Kommenden Sonntag, 14. Februar, 18 Uhr, wird eine gemeinsame Listening-Session mit der Künstlerin und Performerin Taimashoe live über den Radiosender Megahex.fm aus der Kunsthalle St.Gallen gesendet.
(pd/gen) Wer wieder mal ein Livekonzert erleben möchte, kommt bald auf seine Rechnung. Die Elias Bernet-Band bringt nämlich den Boogie-Woogie und Blues in die Wohnzimmer. Und zwar am Sonntag, 14. Februar um 19:00 Uhr via Livestream. Das Konzert des Trios dauert rund 45 Minuten. Der 36-jährige St.Galler Pianist Elias Bernet sagt:
«Uns juckt es in den Fingern und wir möchten unserem Publikum wieder einmal etwas bieten.»
Höhepunkte in Elias Bernets musikalischer Laufbahn sind Auftritte am Lucerne Blues Festival, auf dem Blues Boat des Montreux Jazz Festivals und als Gastmusiker in den USA. Für sein musikalisches Schaffen wurde er 2005 mit dem Förderpreis der St.Gallischen Kulturstiftung ausgezeichnet.
Als Bühnenpartner von Nicolas Senn erreicht er mit dem Programm «Hackbrett meets Boogie-Woogie» ein breites Publikum, etwa im «Cipriani 42nd Street» in New York, im KKL Luzern oder am Heitere-Openair in Zofingen. Weiter ist er Pianist bei Walt’s Blues Box.
(pd/gen) Der Dokumentarfilm «Ly-Ling und Herr Urgesi» mit den zwei St.Galler Protagonisten, der Modedesignerin Ly-Ling Vilyasane und dem Feinmassschneider Cosimo Urgesi, läuft als 50-minütige Fernsehversion am Sonntag um 22.35 Uhr auf SRF 1. Zusätzlich wird der Dokfilm am Montag, 15. Februar um 11.25 Uhr und am Freitag, 19. Februar, um 14.25 Uhr ausgestrahlt.
Der letzte St. Galler Feinmassschneider, Cosimo Urgesi, und Ly-Ling Vilaysane, die preisgekrönte St.Galler Modedesignerin, versuchen zusammenzuarbeiten. Es ist ein Clash der Kulturen und Generationen. Das Herzblut aber für die Sache, das ist ihnen gemeinsam.
Der Film zeigt, dass es sich lohnt, Neues auszuprobieren, Grenzen zu überschreiten und über den eigenen Schatten zu springen. Ohne zu werten, stellt der Filmautor Giancarlo Moos auf diese Weise die Frage: Wann habe ich das letzte Mal etwas zum ersten Mal gemacht?
(pd/map) Das Ensemble Ö., spezialisiert auf zeitgenössische Musik, lädt ein zum Livestream. Am Montag, 15. Februar, 19.30 Uhr, erklingt im Programm «Opium» u. a. das wunderbare Stück Nachlese von Michael Jarrell für Streichquartett und Sopran. Mit von der Partie ist die aus dem Thurgau stammende Sängerin Irina Ungureanu.
Zum Programm schreibt das Ensemble Ö: «Opium ist normalerweise negativ konnotiert. Eine Droge, die benebelt und abhängig macht. Opium steht in diesem Programm sinnbildlich dafür, dass Musik es vermag, den Hörenden in andere Welten zu entführen und zu berauschen.»
Der Livestream ist kostenlos. Wer das Ensemble Ö unterstützen möchte, kann dies mittels eines Proforma-Ticketkaufs tun.
(pd/map) Ein Grossteil von Kunst und Kultur befindet sich derzeit hinter verschlossenen Türen. Bei der St. Galler Galerie vor der Klostermauer kann man sich aber verzaubern lassen. Die Crew von Kabinenwechsel (mit Rahel Flückiger, Denise Hofer und Brigitte Müller) nutzt die Zeit bis zur ersten diesjährigen Ausstellung, um Erhellendes in die dunkle Jahreszeit zu bringen. Im unteren Raum wurde eine Disco-Atmosphäre geschaffen. Das Beobachten der Lichtreflexe lässt einen innehalten und gibt ein Gefühl entrückter Leichtigkeit.
(pd/map) Der Februar-Anlass der Ringofenkonzerte in der Ziegelhütte Appenzell wird gestreamt. Ab morgen Freitag, 12. Februar, 20 Uhr, ist ein Konzert mit dem Schweizer Klaviertrio, der Bratschistin Ruth Kilius und der Geigerin Ryoko Suguri zu hören. Das Konzert ist bist 19. Februar im Netz abrufbar. Der geniale Klavierquartettsatz des 16-jährigen Gustav Mahler gewährt einen bewegenden Einblick in die Anfänge des grossen Symphonikers. Gut 100 Jahre später liess sich Alfred Schnittke von weiteren Fragmenten Mahlers zu einem eigenen eindrücklichen Quartettsatz inspirieren. Diese faszinierende Paarung wird kontrastiert durch drei Slawische Tänze von Antonín Dvořák in einem Arrangement für Klavierquintett des Schweizer Komponisten Martin Wettstein. Robert Schumanns in einem Schaffensrausch in wenigen Tagen entstandenes Klavierquintett bildet mit seinen orchestralen Klangwirkungen den brillanten Abschluss.
(pd/map) Die Reihe Alte Musik St. Gallen zeigt ihr spannendes Programm dieses Jahr rein virtuell. Am Wochenende gibt es gleich zwei Livestreamings. Am Samstag, 13. Februar, 17 Uhr, kann man sich in einem Gesprächskonzert unter dem Titel «Stimme und Saiten im Dialog» in die Welt von Georg Friedrich Händels «Neun deutschen Arien» entführen lassen, u. a. mit der Sängerin Miriam Feuersinger und unter der Leitung von Michael Wersin. Die Bregenzer Sopranistin ist hier keine Unbekannte. Sie trat schon mehrfach in der Bach-Kantatenreihe der St. Galler Bachstiftung auf. Und sie hat in Vorarlberg selbst eine Kantatenreihe lanciert.
(pd/rbe) Sie kamen aus der ganzen Ostschweiz und aus allen Sparten: Am 16. Januar trafen sich 45 Kulturschaffende in der Grabenhalle in St.Gallen, um Präsenz zu markieren. Nicht alle gleichzeitig, sondern coronakonform gestaffelt, in Dreiergrüppchen und mit Abstand.
In Zehn-Minuten-Darbietungen gaben sie vor laufender Kamera Kostproben ihrer Kunst. Damit wollen die Kulturschaffenden auf sich aufmerksam machen in einer Zeit, in der sie wegen Auftrittsverboten aus der öffentlichen Wahrnehmung zu verschwinden drohen.
Nun ist das Video zur Aktion «Anwesenheit 2021» fertig. Der achtminütige Zusammenschnitt in Schwarz-Weiss gibt einen Einblick in die Vielfalt des Ostschweizer Kulturschaffens:
Die Performance-Aktion «Anwesenheit 2021» entstand auf Initiative eines Kollektivs um die Ausserrhoder Tänzerin Gisa Frank, den Kulturjournalisten Peter Surber und den Lichtensteiger Künstler Hanes Sturzenegger. Schon im vergangenen Dezember hatte die Gruppe zur Aktion «Anwesenheit 2020» aufgerufen. Damals wurde in der St.Galler Lokremise ein einsames Publikum ohne Bühnengeschehen gefilmt. Nun, in der Grabenhalle, war es umgekehrt: Statt Publikum waren die Künstlerinnen und Künstler da.
(pd/gen) Der Kanton Thurgau entschädigte im Jahr 2020 Kulturschaffende und Kulturunternehmen mit 2,5 Millionen für coronabedingte Ausfälle. Die Mittel dafür stammen je zur Hälfte vom Bund und aus dem kantonalen Lotteriefonds.
Basierend auf der Covid-Verordnung Kultur wurden im Kanton Thurgau bis Ende Dezember 153 Gesuche für Ausfallentschädigungen behandelt. 103 dieser Gesuche wurden bewilligt. 61 Gesuche stammten von Kulturschaffenden, 52 Gesuche von Kulturunternehmen.
Mit den Entschädigungen wurden Ausfälle in allen Kultursparten finanziert. Diese entstanden unter anderem aufgrund von Absagen von Veranstaltungen, durch die Schliessung von Institutionen oder durch den Ausfall von Gagen.
Im Kanton Thurgau ansässige Kulturunternehmen und Kulturschaffende können beim kantonalen Kulturamt neu Beiträge für Transformationsprojekte beantragen. Damit können Projekte unterstützt werden, welche die Anpassung von Kulturunternehmen und Kulturvereinen an die durch die Covid-19-Epidemie veränderten Verhältnisse bezwecken und die strukturelle Neuausrichtung oder Publikumsgewinnung zum Gegenstand haben.
Im Kanton Thurgau wird für Schäden ab Februar 2021 ein vereinfachtes Verfahren zur Anwendung kommen. Im vereinfachten Verfahren kann der Kanton Thurgau direkt und ohne Berücksichtigung weiterer staatlicher Covid-Ersatzleistungen eine Ausfallentschädigung ausrichten. Dies bedeutet für alle Beteiligten (Kulturschaffende, Ausgleichskasse, Suisseculture Sociale und Kulturamt) weniger Bürokratie und schnellere Entscheidungswege.
«Ring Ring» heisst die neue Single des Kreuzlinger Musikers Alex Nauva. Der melancholische Song mit New-Wave-Einflüssen aus den Achtzigern bis hin zu Neo-Goth soll eine Hymne an die Schattenseite des Liebeslebens sein und sei für all jene mit gebrochenem Herzen bestimmt, schreibt sein Management in einer Mitteilung. Er wird deshalb passenderweise am 12. Februar, kurz vor dem Valentinstag, veröffentlicht.
Begleitet wird «Ring Ring» von einem Musikvideo. Geprägt von Pink- und Blautönen, erinnert es an eine Zeit vor der Digitalisierung. Nauva versucht darin erfolglos, mit alten Telefonen seine Liebste anzurufen.
Alex Nauva ist der Frontmann der Ostschweizer Post-Punk Band OGMH. Im Frühling 2020 erschien als Soloprojekt seine EP «Yume».
(pd/gen) Dem Thurgauer Kabarettisten Thomas Götz geht es so wie allen Kulturschaffenden: Er hat wegen der Massnahmen zur Bekämpfung der Pandemie keinerlei Auftrittsmöglichkeiten - zumindest nicht physisch. Alleine im Monat Februar falle für ihn 21 Vorstellungen seines Erfolgsformats «Ergötzliches» aus.Götz arbeitet deshalb auch als Contact-Tracer.
Wie Thomas Götz in einer Mitteilung schreibt, wolle er nicht mehr länger Däumchen drehen und auf ein Ende der Impfaktion warten. Das Leben gehe weiter, auch in Zeiten der Pandemie. Deshalb startet er am 22. Februar das neue Format «Ergötzliches-Compact». Es findet alle zwei Wochen auf Tele Diessenhofen und Online statt. Unter www.ergoetzliches.ch kann das Format kostenlos abonniert werden.
(pd/red.) Auch die Sofalesungen weichen coronabedingt ins virtuelle Wohnzimmer aus. Am Sonntag, 14. Februar, gibt das gemütliche Literaturformat Einblick in das Leben und Zuhause der Ostschweizer Autorin Laura Vogt. Ein Kamerateam hat sie besucht und die Sofalesung aus ihrem aktuellen Roman «Was uns betrifft» gefilmt.
Laura Vogt, geboren 1989 in Teufen, studierte am Schweizerischen Literaturinstitut in Biel. Sie schreibt neben Prosa auch lyrische, dramatische und journalistische Texte und ist als Schriftdolmetscherin und Mentorin tätig. 2016 erschien ihr Debütroman «So einfach war es also zu gehen».
Moderiert wird die Lesung und «Homestory» von Ursina Sommer; sie geht am 14.2. um 17 Uhr online.
Details und Link zur virtuellen Lesung unter sofalesungen.ch
(pd /gen) Vier Preisträgerinnen werden von der St.Gallischen Kulturstiftung ausgezeichnet: Julia Kubik und Claudia Schildknecht erhalten je einen Förderpreis, Katja Schenker und Bertha Thurnherr je einen Anerkennungspreis.
Die 52-jährige Katja Schenker habe als Performerin über viele Jahre ein Werk geschaffen, das zu den «interessantesten und eigenwilligsten der Schweiz gehört», schreibt die St.Gallische Kulturstiftung in einer Mitteilung. Ihre Performences seien so von körperlicher und konzeptioneller Dringlichkeit und gleichzeitig vom Entstehen lassen geprägt, dass sich auch die Zuschauerinnen und Zuschauer diesem Prozess nicht entziehen könnten. Als Künstlerin nutzt sie viele Ausdrucksformen wie Zeichnungen, Skulpturen, Installationen, Performance sowie Video und Fotografie für ihr künstlerisches Schaffen. Die St.Gallerin lebt und arbeitet in Zürich, hat dreimal den renommierten Swiss Art Award sowie zahlreiche Stipendien erhalten. 2015 ist sie mit dem Performancepreis Schweiz ausgezeichnet worden.
Einen weiteren Anerkennungspreis erhält die Geschichtensammlerin Berta Thurnherr. Seit bald 40 Jahren sammelt sie Geschichten aus ihrem Dorf Diepoldsau. Sie lässt Frauen und Männer erzählen - gerade auch solche, die in der Öffentlichkeit kaum zu Wort gekommen sind. Über 400 Lesungen hat die Botschafterin des Diepoldsauer Dialekts bis heute im In- und Ausland bestritten. Mit grosser Sorgfalt hat sie Tonbandgeschichten transkribiert. So entstand unter anderem das Buch «As wöart schù wööara, ma tuat wamma kaa». CDs begleiten ihre Publikationen: «Es ist kein Lobgesang auf die Mundart, sondern ein ganz selbstverständliches «Brauchen» dieser Sprache, auch ein Ausloten der Mundart», schreibt die St.Gallische Kulturstiftung.
Einen der zwei Förderpreise erhält die Künstlerin Julia Kubik. Sie wurde 1994 in Buchs geboren und ist in St.Gallen aufgewachsen, wo sie noch immer wohnt und aktiv ist. Aktuell arbeitet sie als Comiczeichnerin fürs Kulturmagazin «Saiten» sowie als freischaffende Autorin und Grafikerin. Die St.Gallische Kulturstiftung ist des Lobes voll: «Ob Poetry Slam, Texte oder Comics, Julia Kubiks Schaffen ist einzigartig und für das Ostschweizer Kulturleben eine grosse Bereicherung.»
Der zweite Förderpreis geht an die Fotografin und Kulturvermittlerin Claudia Schildknecht. Sie hat ihre künstlerische Ausbildung in St.Gallen und an der Kunst- und Designschule Luzern absolviert. Seit 2016 ist sie als selbständige Fotografin und als freischaffende Künstlerin tätig. Daneben engagiert sie sich als Kunstvermittlerin und Mitinitiantin für die zwei Kunstkollektive «Haus zur Ameise» in St.Gallen und «Kulturkonsumenten» in Luzern. Claudia Schildknecht, die sich selbst als Aktivistin bezeichnet, befasst sich in ihrem fotografisch-künstlerischen Schaffen mit gesellschaftskritischen Themen wie dem Elfenbeinhandel in Malawi, Alternativlösungen in der Schweizer Landwirtschaft und dem Korallensterben in der südlichen Hemisphäre.
Die letzten zwei Preisverleihungen der St.Gallischen Kulturstiftung konnten coronabedingt nicht vor Ort stattfinden. Die Stiftung hofft, dass die Verleihung vom 10. Juni 2021 in Rorschach wieder feierlich und mit Publikum stattfinden kann.
(pd/gen) Mitte Januar startete Harlis Schweizer-Hadjidj in Bühler das Projekt «Passage / man sieht sich auf der Strasse». Sie sprach spontan Passanten und Passantinnen an und fragte sie, ob sie sie zeichnen und das Bild an Hauswänden oder Mauern entlang der Hauptstrasse platzieren dürfe.
Von den Porträts fertigte die Künstlerin Fotokopien an und brachte sie mit Fischkleister ungefähr an jenem Ort an, wo die Begegnung stattgefunden hatte. Harlis Schweizer-Hadjidj schreibt über das Projekt:
«Es soll die Menschen dazu verleiten in den momentanen Zeiten rauszugehen und genauer hinzuschauen. Den Blick auf unscheinbare Mauern, Hauswände, Pfosten, Container und Ställe zu werfen, die wie Menschen zum Landschaftsbild gehören.»
Die Bilder sind bis Ende Februar an der Hauptstrasse ab der Bahnstation Steigbach bis zur Ausfahrt Bühler zu sehen. Ausserdem werden die Originalbilder des Projekts vom 6. Februar bis 28. Februar in den Schaufenstern des kafi55 in Bühler unter dem Titel «Passage / man sieht sich im Schaufenster» ausgestellt. Sie können nur von aussen besichtigt werden. Harlis Schweizer Hadjidj verlegt zudem ihr Atelier für drei Wochen ins Café.
Jeweils von Dienstag bis Freitag, 14- 16 Uhr, gibt es Kaffee to Go. Die Künstlerin ist anwesend. Auf Anfrage porträtiert sie Besucherinnen und Besucher coronakonform. Anfragen an: harlis_schweizer@hotmail.com
(seb.) Die im Thurgauer Dorf Altishausen aufgewachsene Autorin Tabea Steiner teilt am Sonntagnachmittag auf Twitter mit: «Ein Mann hat heute den Wikipedia-Artikel über mich gelöscht, wegen Irrelevanz.» Und dies just an dem Tag, an dem die Schweiz 50 Jahre Frauenstimmrecht begeht. Auf Wikipedia heisst es zur Löschung, Steiner sei zwar für den Buchpreis nominiert gewesen, habe ihn aber nicht gewonnen. Zudem habe sie «nur eine eigenständige Veröffentlichung» vorzuweisen.
Die Kantonsbibliothek Thurgau zeigt sich ebenfalls auf Twitter empört über die Löschung: «Irrelevant? Die Autorin von ‹Balg›, einem Buch, das für den Schweizer Literaturpreis nominiert worden ist, ist irrelevant? Unglaublich! Und das am heutigen Tag.»
Steiner, Jahrgang 1981, hat Germanistik und Geschichte studiert. Gemäss Website ihres Verlages lebt sie in Zürich.
(pd/map) Die Massnahmen rund um Covid-19 treffen die Kulturunternehmen, kulturelle Institutionen und Organisationen ebenso wie Kulturschaffende besonders stark. Daher bleibt der Austausch darüber wichtig. Die St.Galler Regierungsrätin Laura Bucher lädt deshalb zum zweiten digitalen Covid-19-Kulturdialog ein. Er findet nächsten Montag, 15. Februar, von 18 bis 19 Uhr statt. Laura Bucher wird über die neuen Beiträge zu Transformationsprojekten informieren. Über die Ausfallentschädigungen werden Ursula Badrutt und Patricia Holder vom kantonalen Amt für Kultur Auskunft geben. Weiter bleibt Raum für eine Diskussion, die vom Amt für Kultur moderiert wird. Die Zahl der Teilnehmenden ist aus technischen Gründen beschränkt, Anmeldung unter: https://www.sg.ch/kultur/kulturfoerderung/coronavirus/anmeldung-covid-19-kulturdialog-.html
(pd/gen) Anlässlich von erst 50 Jahren Stimm- und Wahlrecht der Frauen ruft die Künstlerin und «Seismografin» Katrin Keller dazu auf, ihr zu schreiben:
«Liebe Frauen im Kanton AR oder mit Bezug zum Kanton. Für dieses künstlerische Projekt möchte ich Sie um Informationen zu drei wichtigen Orten oder Dingen aus Ihrem Leben seit 1971 anfragen.»
«Stimmenbild» heisst das Projekt, das Katrin Keller in Zusammenarbeit mit der Frauenzentrale Appenzell Ausserrhoden und dem Zeughaus Teufen entwickelt. Die Erhebung der drei Fragen erfolgt mittels eines Formulars, das auf der Website des Zeughauses zu finden ist. Die Informationen können anonym oder mit Namen, Geburtsjahr und Wohnort eingereicht werden. Einsendeschluss ist der 20. Mai.
Die ausgefüllten Formulare werden in einem zweiten Schritt von Katrin Keller zu einer künstlerischen Arbeit verarbeitet, welche dann in einer noch offenen Form ab dem 4. Juli im Zeughaus Teufen präsentiert wird.
(pd/gen) Wegen der Schliessung der Museen bis zum 28. Februar werden die Ausstellungen «Übermütter» und «Linda Naeff, Matricule II.» nicht mehr zu besichtigen sein. Am 28. März eröffnet die Ausstellung «Durch die Linse – Fotografien aus dem Psychiatriealltag» des Ostschweizer Künstlers Willi Keller und des Industriefotografen Roland Schneider.
Parallel dazu präsentiert das Living Museum Wil, das nach dem innovativen Konzept des Living Museum in New York arbeitet, aktuelles künstlerisches Schaffen aus der Psychiatrie. Im Museum im Lagerhaus wird eine Dependence des Ateliers eingerichtet.
Nach dem Sommer folgt die Ausstellung «Eine Künstlerfamilie zwischen Insider und Outsider Art: Robert, Miriam, Manuel, Gilda Müller & Giovanni Abrignani». Zeitgleich bezieht sich das Museum im Lagerhaus mit der Ausstellung «Damenwahl» auf das 50-Jahr-Jubiläum des «50 Jahre Frauenstimmrechts in der Schweiz».
(pd/gen) Weil die Theater weiterhin geschlossen bleiben müssen, melden sich die Mitglieder des St.Galler Schauspielensembles per Telefon bei ihrem Publikum – oder genau genommen umgekehrt. Unter dem Titel «Das Dramaphon – bei Anruf Wort! » bietet das Theater St.Gallen ab Montag, 8. Februar, während zweier Wochen ein Live-Hörerlebnis der besonderen Art.
Jeden Abend mit Ausnahme der Wochenenden nimmt zwischen 19 und 20 Uhr ein Ensemblemitglied unter der Telefonnummer 071 242 07 07 Anrufe entgegen und liest exklusiv für die Anruferin oder den Anrufer während 15 Minuten Gedichte, Prosa oder kleine Stücke aus Dramen. Live, unmittelbar, authentisch. Das St.Galler Theaterpublikum erhält so die Möglichkeit, trotz Vorstellungsverbot wieder einmal die vertrauten Stimmen des Schauspielensembles zu hören.
8.-19. Februar 2021, jeweils 19-20 Uhr, unter Telefon 071 242 07 07. Montag, 8. Februar: Anja Tobler; Dienstag, 9. Februar: Oliver Losehand; Mittwoch, 10. Februar: Marcus Schäfer; Donnerstag, 11. Februar: Bruno Riedl; Freitag, 12. Februar: Anna Blumer; Montag, 15. Februar: Matthias Albold; Dienstag, 16. Februar: Birgit Bücker; Mittwoch, 17. Februar: Tobias Graupner; Donnerstag, 18. Februar: Pascale Pfeuti; Freitag, 19. Februar: Birgit Bücker
(pd/gen) Nahostkorrespondent Michael Wrase ist ein häufiger und gerngesehener Gast bei Kul-Tour auf Vögelinsegg in Speicher. Wegen der Massnahmen gegen die Pandemie konnte Ende Januar sein legendärer Vortragsabend über die Ereignisse im Mittleren und Nahen Osten nicht stattfinden.
Die Gastgeber Peter von Tessin und Elsbeth Gallusser haben nun aber den Vortrag in schriftlicher Form bestellt. Auf Anfrage wird er allen Interessierten per Mail in PDF-Format zugeschickt. Die Zusendung ist kostenlos, es sei ein Trostpflaster zum verlorenen Kul-Tour-Jahr, schreibt das Kul-Tour-Team. Anfragen per E-Mail an: vontessin@bluewin.ch.
(pd/gen) Vor drei Wochen startete der Ticketverkauf für das Ghost Festival – das Festival mit rund 300 Bands im Line Up. Es wird jedoch nicht stattfinden – weder physisch noch virtuell. Tatsächlich ist eine reine Solidaritätsaktion für Schweizer Bands und Musikschaffenden. Angesetzt ist es auf den 27. und 28. Februar.
Auch Ostschweizer Bands profitieren von der Unterstützung. Darunter sind Dachs, Lina Button und ihre Kinderliederband Silberbüx, Michael von der Heide, Lord Kesseli, Stahlberger und der Skiclub Toggenburg.
Wie bei einem richtigen Festival kann man Tickets und Merchandise-Artikel kaufen. Bis heute sind rund 12'000 Tickets verkauft worden, darunter auch viele Zweitagespässe und VIP-Tickets. Der Erlös wird zu 100 Prozent an die Musikerinnen und Musiker weitergegeben. Wie die Organisatoren mit einem Augenzwinkern schreiben, sei das Festival aber noch lange nicht ausverkauft, denn dank ausgeklügeltem Schutzkonzept könnten bis zu 8 Millionen Menschen das Ghost Festival nicht besuchen und so das Schweizer Musikschaffen unterstützen.
(pd/gen) Das Forum Würth Rorschach stellt auf seiner Website den Audioguide der Hauptausstellung «Von Kopf bis Fuss» kostenlos zur Verfügung. Darin erfährt man zahlreiche Details zu Kunstwerken der Schau.
Am 17. April eröffnet die neue Hauptausstellung «Lust auf mehr – Neues aus der Sammlung Würth zur Kunst nach 1960». Die Sammlungsausstellung präsentiert dabei ausgewählte Neuerwerbungen von Gegenwartskunst seit den 1960er‒Jahren bis zur Gegenwart. Grossen Raum nehmen dabei die US‒Amerikaner ein, darunter John Baldessari, Sam Francis, Frank Stella oder Robert Rauschenberg. Sie stehen stellvertretend für die künstlerischen Ansätze, die aus den USA nach Europa strömten. Im Sommer sind ausserdem gleich zwei neue Foyer–Ausstellungen zu sehen: «Anne Hausner – Naturstücke» und «Barbara Dombrowski – Tropic Ice».
(pd/gen) 50 Jahre Frauenstimm- und Wahlrecht in der Schweiz: Anlässlich des Jubiläums präsentiert das Textilmuseum St.Gallen Kostüme und Accessoires, die weiblichen Machtanspruch und weibliche Machtrepräsentation im Wandel von Gesellschaft, Politik und Mode versinnbildlichen. Die Eröffung der Ausstellung «Robes politiques» ist auf den 19. März geplant.
Einen Schwerpunkt legt die Schau auf die öffentliche Wahrnehmung bedeutender Frauen, deren Erscheinen auf der politischen Bühne damals wie heute nicht nur mit Beifall, sondern vielfach auch mit (Stil-)Kritik bedacht wurde und wird.
In sechs Kapiteln wird die Kleidung einflussreicher Frauen unter verschiedenen Gesichtspunkten beleuchtet. Vertreten sind die britische Premierministerin Margaret Thatcher, die First Lady Jacky Kennedy, Kaiserin Sissi und die letzte Kaiserin Frankreichs, Eugénie de Montijo. Auch Schweizer Politikerinnen wie Elisabeth Kopp, Doris Leuthard und Karin Keller-Sutter präsentieren ausgewählte Kleidungsstücke aus ihrem privaten Fundus.
(pd/gen) Sein Whitney-Houston-Cover «I Wanna Dance With Somebody (Who Loves Me)» wurde zum Top-Ten-Hit. Nun veröffentlicht der Appenzeller Musiker Marius Bear seine neue Single «Heart On Your Doorstep». Sie erscheint am 5. Februar 2021. Geschrieben hat Marius den Song mit der Schwyzer Musikerin Kings Elliot. Die Pianomelodie hat Pablo Nouvelle, Musiker und Filmemacher aus Burgdorf, komponiert und eingespielt. Produziert wurde Heart On Your Doorstep vom Schweizer Musiker und Produzenten ZID.
Marius Bear hat in den letzten Monaten viel erreicht: Seine Songs werden mittlerweile millionenfach gestreamt, er erreichte die Top 150 der Airplay Charts in Deutschland und bei Spotify & Apple Music werden seine Songs in wichtige Playlists eingebunden (New Music Friday Deutschland, Pop Brandneu, Future Hits, Covers Unplugged, A-List Pop, etc.).
(vpr) «Wir sind doch alle geboren, um Neues zu schaffen.» Diese Haltung ist es, mit der die St. Galler Sängerin Priya Ragu derzeit in ihrem Elternhaus in St. Gallen Stoff für internationale Charts produziert. Die 35-jährige Musikerin wagte vor zwei Jahren den Schritt, ihre Leidenschaft zum Beruf zu machen, zog sechs Monate nach New York um sich nichts anderem als ihrer Musik zu widmen – der Beginn eines wahren Märchens.
War sie bis dahin nur kleine lokale Auftritte gewohnt, wurde ihre Debütsingle «Good Love 2.0» vom englischen Radiosender BBC1 gespielt, wenig später klopfte der Musikgigant Warner Music an, bei dem Ragu inzwischen unter Vertrag ist. «Surreal» und «magisch» nennt Ragu die letzten Monate gegenüber dem «Tagesanzeiger». Nun folgt Single Nummer zwei – made in St. Gallen, gemacht für die Welt.
Vor 50 Jahren, am 7. Februar 1971 stimmten die Schweizer Männer endlich der Einführung des Frauenstimmrechts zu. Unter den wenigen Kantonen, die sich noch dagegen sträubten, war auch St.Gallen: 53 Prozent der Männer sagten hier Nein. Das Erste Fernsehen Erfreuliche Universität des St.Galler Kulturlokals Palace möchte in seiner Sendung vom 2. Februar um 20.15 Uhr den glänzenderen Episoden der Ostschweizer Frauengeschichte auf die Spur gehen. Frauen haben durchs ganze 20. Jahrhundert hindurch ihre eigenen Projekte vorangetrieben, und das Stimmrecht stand dabei bei weitem nicht immer im Zentrum.
Auskunft darüber gibt Marina Widmer, die Leiterin des Archivs für Frauen-, Geschlechter- und Sozialgeschichte Ostschweiz, wo seit 1999 Quellen der Ostschweizer Frauenbewegungen und Nachlässe von bemerkenswerten Frauen Eingang finden. Das Gespräch leitet Julia Kubik. Hier der Link auf die Sendung.
(pd/gen) Das Ausstellungsjahr 2021 steht im Kunstmuseum Thurgau ganz im Zeichen der Aussenseiterkunst. Ab Ende März ist unter dem Titel «Jenseits aller Regeln - Das Phänomen Aussenseiterkunst» ein gross angelegter Überblick über die Sammlung Röthlisberger zu sehen, deren rund 1400 Werke seit 2017 Bestand der kantonalen Sammlung sind (21. März bis 19. Dezember 2021).
Ein weiteres Highlight ist die ab Mai gezeigte Ausstellung «Über den Wolken - Anleitungen zum Abheben». Flügelrauschen, Rotorblätter – seit jeher träumen Menschen vom Schweben und Davonfliegen. Dabei ist die Sehnsucht, alles Irdische hinter sich zu lassen, oft mit spirituellen Ansätzen verwoben. Der Versuch, Übersicht zu erlangen und den Fesseln der Rationalität zu entfliehen, lässt Künstlerinnen und Künstler in Gedanken abheben und fantastische Werke schaffen, die scheinbar nicht von dieser Welt sind (9. Mai bis 19. September 2021).
Alle weiteren Ausstellungen, die 2021 im Kunstmuseum Thurgau stattfinden, findet man hier.
(pd/gen) Die Seiten des Terminkalenders des Toggenburger Musikers und Komponisten Peter Roth sind bis im Frühling so weiss wie Schnee. Das schreibt der 76-Jährige in seinem Newsletter. Weil er deshalb den «Corona Blues» verspürte, entschied er sich für eine Fastenkur. Und offenbar macht Fasten kreativ: Dabei entstand die Idee zum Projekt mit dem Titel «Missa Gaia – ein grosser Gesang für Mutter Erde». In den kommenden Monaten wird Roth eine Komposition für Solostimmen, Chor und Instrumente schreiben. Darin wolle er eine lebendige und verantwortungsvolle Beziehung zur Natur und unseren Mitgeschöpfen thematisieren: «Diese künftige Arbeit an einem Werk für das Chorprojekt St.Gallen schenkt mir Zuversicht und Dankbarkeit!», schreibt Roth.
Aufgeschaltet ist ausserdem die erste Folge des Jahres von «Vom Zauberklang der Dinge», der Kurzfilmserie von und mit Peter Roth. Die Folge 15 zum Thema «Macht» dreht sich um die Figur «Herr Odes» aus Roths Komposition «Friede auf Erden». Im Unterschied zum biblischen Herodes, der schliesslich im Wahnsinn endet, erfährt Herr Odes im Laufe des Weihnachtsoratoriums die Wandlung vom brutalen Kindermörder zum einsichtigen und empathischen Menschen. Jens Weber, Solotenor und Kantonsschullehrer aus Trogen, der die Rolle des Herr Odes übernimmt, erzählt im Film, was Macht für ihn ganz persönlich in seinem eigenen Leben bedeutet.
(pd/gen) Das Museum Rosenegg in Kreuzlingen kann, wie alle Museen der Schweiz, bis mindestens Ende Februar nicht persönlich besucht werden. Deshalb wurde die neue Sonderausstellung des Kreuzlinger Künstlers Philippe Mahler «face@face - Innenräume. Aussenräume. Zeiträume» virtuell eröffnet. Auf der Homepage des Museums wurde ein filmischer Rundgang aufgeschaltet.
Dort wird ausserdem eine Bildergalerie mit allen Gemälden des Künstlers präsentiert, die in der Ausstellung zu sehen sind. Bis zur Wiedereröffnung des Museums können diese Werke einzeln jeweils für eine Woche ausgeliehen werden. Ungewöhnliche Zeiten erforderten ungewöhnliche Massnahmen, schreibt das Museum: «Wir möchten Ihnen die Möglichkeit geben, Kunst auch unmittelbar zu erleben.»
Philippe Mahler bringt das Bild persönlich vorbei: «art to go», nennt das Museum das Angebot. Je nach Entfernung des Wohnortes wird eine kleine Leihgebühr erhoben. Interessierte können sich über das Kontaktformular des Museums melden.
(pd/gen) Das Zürcher Literaturhaus organisiert vom 26. bis 28. Februar ein virtuelles Literaturfestival mit dem Fokus auf Südosteuropa. Es lädt Autorinnen, Übersetzer und Musikerinnen ein, in Lesungen, Podiumsdiskussionen und Übersetzergesprächen ihre Werke vorzustellen und miteinander ins Gespräch zu kommen.
Zu Wort kommen auch zahlreiche Kulturschaffende und Schriftstellerinnen, die in den letzten Jahrzehnten aus dem Balkan in die Schweiz gekommen sind und heute zu den spannendsten literarischen Stimmen gehören. Dazu gehört auch Dragica Rajčić Holzner, die in Kroatien aufgewachsen ist und lange in St.Gallen gelebt hat. Kürzlich erhielt sie den Schweizer Literaturpreis.
Dragica Rajčić Holzner liest am Samstag, 27. Februar, von 20 bis 21.30 Uhr zusammen mit Ivna Žic. Der Anlass wird von Monika Schärer moderiert und ist kostenlos. Freiwillige Beiträge sind jedoch erwünscht. Den Link zum Live-Stream findet man hier.
Das Werk des Frauenfelder Filmemachers Fritz Kappeler ist sowohl für den Kanton Thurgau als auch für das Schweizer Filmschaffen von Bedeutung. Dies schreibt der Thurgauer Regierungsrat in einer Mitteilung. Zu Kappelers Werk gehören frühe Schulfilme sowie landesweit bekannte Dokumentarfilme, zum Beispiel über den Clown Dimitri oder den Berner Liedermacher Mani Matter.
Nun genehmigt der Thurgauer Regierungsrat 98'000 Franken aus dem Lotteriefonds, um das Gesamtwerk des Frauenfelder Filmemachers zu digitalisieren. Einige von Fritz Kappelers Filmen seien zwar jetzt schon auf DVD erhältlich, also in einem digitalen Format. «Dies garantiert jedoch keine längerfristige Zugänglichkeit für eine breitere Öffentlichkeit», heisst es in der Mitteilung. . Mit dem Beitrag aus dem Lotteriefonds sollen die Filme von Fritz Kappeler langfristig erhalten werden.
(pd/rbe) Kurzarbeit, Ausfallentschädigungen, Sozialhilfe: Auch für Kulturschaffende gibt es in der Pandemie Unterstützungsmassnahmen. Dies begrüsst auch der Interessenverband der Ostschweizer Kulturbranche, die IG Kultur Ost. Doch habe die Sache einen Haken, wie die IG in einer Medienmitteilung schreibt:
«Nach bald einem Jahr in der Krise klafft eine gähnende Leere in den Auftragsbüchern der Kulturschaffenden. Und wo kein Engagement, da keine Entschädigung.»
Die Ausfallentschädigung für Einzelpersonen werde der Situation vieler Betroffenen nicht gerecht.
Die IG fordert deshalb die Ostschweizer Kantone auf, das Kulturfördermodell des Kantons Zürich zu übernehmen. Dieser hat wegen Corona ein befristetes Grundeinkommen für professionelle Kulturschaffende eingeführt und damit laut IG Kultur Ost «ein unbürokratisches Mittel im Kampf gegen die Prekarisierung geschaffen».
Konkret funktioniert das «Zürcher Modell» so: Der Kanton zahlt Kulturschaffenden monatlich 3840 Franken, rückwirkend bis Dezember 2020 und vorerst bis Ende April 2021. Einkünfte und andere finanzielle Unterstützung, welche die Künstlerinnen und Künstler erhalten, werden von diesem Betrag abgezogen.
Kurz- und langfristig brauche es neue Ansätze zur sozialen Absicherung von Kunst- und Kulturschaffenden, schreibt die IG weiter. Das «Zürcher Modell» ermögliche eine würdige Überbrückung des Berufsverbots für Kulturschaffende. Es zeige aber auch auf, wie eine soziale Absicherung in Zukunft aussehen könnte.
(pd/rbe) Am 26. Februar finden im Zürcher Hallenstadion die diesjährigen Swiss Music Awards statt. Die grösste Musikpreisverleihung geht coronabedingt ohne Publikum über die Bühne. Sie wird ab 20.15 Uhr live auf dem Fernsehsender 3+ übertragen.
Zu den Nominierten zählt dieses Jahr auch ein Gossauer: Der Gitarrist Dario Michielini spielt in der Band Megawatt und ist als einer von drei «Best Breaking Acts» nominiert. Megawatt sind gemäss Eigenbeschrieb «leidenschaftlich, laut und langhaarig». Die fünf Männer spielen eingängige Mundart-Rocksongs, mit denen sie ihr Publikum in eine Zeit zurückversetzen wollen, «als Musik noch ab Schallplatte aus Stereoanlagen dröhnte».
Ab sofort kann man für Megawatt und für alle anderen für einen Swiss Music Award Nominierten seine Stimme abgeben: Das Voting unter https://swissmusicawards.ch/voting/ ist bis 12. Februar möglich.
(pd/rbe) Auf ihren neusten Pressebildern sind die St.Galler Künstler Frank und Patrik Riklin kopfüber in einer Baugrube zu sehen. Mit dem auffälligen Sujet machen die Zwillinge auf ihr neustes Projekt aufmerksam. In Regensdorf im Kanton Zürich arbeiten sie mit einem Schweizer Immobilienunternehmen zusammen. Eine Art «verbetoniertes Kunstmuseum» wollen sie dort bauen, welches das Fundament eines neuen Stadtquartiers bilden soll, wie es in einer Mitteilung heisst.
Die Künstler klingeln dafür in verschiedenen Quartiere an Haustüren und fragen nach Alltagsgegenständen, welche die Bevölkerung ihnen überlassen soll. Für die «Fondation Riklin», wie die Brüder diese Kunstsammlung nennen. «In einem zweiten Schritt zerschneiden die Konzeptkünstler den Gegenstand und bringen ihn mit einem ähnlichen Gegenstand, der ebenfalls aus einem Regensdorfer Haushalt stammt, auf komplementäre Art und Weise zusammen», heisst es weiter. Folgendes Video zeigt sie beim Zersägen eines Schaukelpferds:
Die Gegenstände der «Fondation Riklin» werden schliesslich im Fundament des neuen Stadtquartiers Zwhatt einbetoniert. So sollen sie «als Grundstein für den Spirit des künftigen Zusammenlebens konserviert werden».
(pd/gen) Das Sinfonieorchester St. Gallen lässt sich vom Kulturlockdown nicht beirren und spielt und streamt weiter. Am Donnerstag, 28. Januar, steht um 19.30 Uhr ein weiteres Tonhallekonzert auf dem Programm, das live und kostenlos über YouTube verfolgt werden kann. Der russische Pianist Lukas Geniušas spielt das Klavierkonzert Nr. 24 c-Moll KV 491 von Wolfgang Amadeus Mozart, einem von nur zwei Klavierkonzerten Mozarts, die in einer Molltonart stehen. Dirigent des Abends ist Stefan Blunier, der 2017 als musikalischer Leiter der Festspieloper Loreley amtete.
Anstelle der ursprünglich programmierten 2. Sinfonie von Anton Bruckner nimmt sich das Sinfonieorchester St.Gallen zudem die 4. Sinfonie von Robert Schumann vor. Sie ist mit ihren vier nahtlos ineinander übergehenden Sätzen Schumanns ungewöhnlichste Sinfonie. Entstanden in einer produktiven Hochphase des Komponisten, der noch immer beflügelt war vom Glück der Heirat mit Clara Wieck, strotzt diese Sinfonie nur so vor Energie, Fantasie und Schönheit. Zum Tonhallekonzert gibt es eine Audioeinführung.
Wer das Tonhallekonzert Eroica vom 29. Oktober 2020 verpasst hat, kann es noch bis zum 17. Februar nachhören.
(pd/red) Nach der Verschiebung des Klangfestivals 2020 auf Mai 2021, sehen sich die Veranstalter aufgrund der Besuchererwartungen für den Mai veranlasst, das Klangfestival inhaltlich zu verändern. «Es ist unrealistisch, bereits im Mai jeweils 500 bis 600 Personen während zehn Festivaltagen in der Propstei in Alt St. Johann begrüssen zu dürfen», schreiben sie in einer Medienmitteilung.
«Folglich gestalten wir neue Festivalinhalte, die weniger das konzertante Erlebnis und verstärkt Klangperformances und -kunst bedienen.» Diese Veranstaltungen werden neu von Mai bis in den Spätherbst stattfinden. Die detaillierte Programmkommunikation erfolgt Ende Februar.
(pd/gen) Seit dem 24. Dezember 2020 ist das Kunsthaus Bregenz als Massnahme gegen die Ausbreitung des Coronavirus geschlossen. Nun verkürzen Jakob Lena Knebl und Ashley Hans Scheirl die Wartezeit bis zur Wiedereröffnung am 9. Februar mit ihren persönlichen Ansichten zu ihrer Ausstellung. Im 15-minütigen Vermittlungsfilm gibt das Künstlerpaar Einblick in die Entstehung seiner Arbeiten und erläutert, was seine Installationen eines sofabestückten Eismeers, einer grün-leuchtenden Hexenlandschaft oder eines zeichnerischen Labors mit der Gegenwart zu tun haben.
Der Vermittlungsfilm läuft ab sofort online auf www.kunsthaus-bregenz.at und in den sozialen Medien. Die Ausstellung von Jakob Lena Knebl und Ashley Hans Scheirl «Seasonal Greetings» ist voraussichtlich ab Dienstag, 9. Februar, wieder geöffnet und wird bis Ostermontag, 5. April, verlängert.
(pd/gen) Die Nominierten der 14. Swiss Music Awards, der grössten Musikpreisverleihung der Schweiz, stehen fest. Zu jenen Künstlerinnen und Künstlern, die gleich doppelte Chancen auf einen Award haben, gehört der St.Galler Deutschrapper Monet 192. Er wurde in je zwei nationalen Kategorien nominiert. Zum einen als Best Breaking Act. Dazu zählten aufstrebende Musikerinnen, die im Jahr 2020 bewiesen hätten, dass mit ihnen in Zukunft zu rechnen ist, schreiben die Organisatoren. Ausserdem ist Monet 192 zusammen mit Dardan mit «H <3 T E L» in der Kategorie Best Hit nominiert.
Die nationale Live-Übertragung der Swiss Music Awards auf 3+ findet am Freitag, 26. Februar 2021 um 20.15 Uhr statt. Nik Hartmann moderiert die abendfüllende TV-Show live aus dem Hallenstadion ohne Publikum.
Auf www.swissmusicawards.ch/voting kann man bis zum 12. Februar um Mitternacht für seine Favoriten abstimmen. Der Sieger der Kategorie Best Hit wird live während der TV Show per Publikumsvoting ermittelt.