Morgen abend zeigt das Kinok als einmalige Vorstellung den mehrfach ausgezeichneten Film des deutschen Regisseurs Marcus Mittermeier.
«Muxmäuschenstill» erzählt die Geschichte des selbsternannten Weltverbesserers Mux, der – mit Immanuel Kants Moralphilosophie auf dem Nachttisch und im Rahmen einer eigens gegründeten «Gesellschaft für Gemeinsinnpflege» – loszieht, um in den Strassen Berlins einen missionarischen Moralfeldzug gegen die von ihm wahrgenommene Sittenverderbnis in der modernen Gesellschaft zu unternehmen. Besessen von seiner moralistischen, aber zugleich auch selbstsüchtigen Weltsicht, verstrickt er sich in seinem Kreuzzug gegen Kriminelle, Sittenstrolche Schwimmbadpinkler und Autoraser immer mehr in einen Terror der Tugendhaftigkeit, der bald die Grenze zwischen Zivilcourage und Selbstjustiz überschreitet und schliesslich in eine tödliche Logik der (Selbst-)Vernichtung mündet.
Bei dem Werk aus dem Jahr 2004 handelt es sich um das Spielfilmdébut des deutschen Regisseurs Marcus Mittermeier, des Kameramanns David Hoffmann und der Cutterin Sarah Clara Weber, die damals noch studierte. In nur 25 Tagen mit einem Gesamtbudget von gerade mal 40 000 Euro und hauptsächlich mit Laiendarstellern abgedreht, avancierte der Film zum grossen Überraschungserfolg des deutschen Kinos. (pd)
Morgen Do, Kinok, 19.30 Uhr Der Bonner Philosoph Martin Booms führt in den Film ein und diskutiert nach der Vorstellung mit dem Publikum über «Recht oder Moral? – Bürgerliches Engagement zwischen Zivilcourage und Selbstjustiz».