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Kultur
Jakob Messerli, Direktor des Bernischen Historischen Museums, veranstaltet dieses Jahr eine Ausstellung zum Thema "Schweiz 1968". Im Interview sagt er, warum das Jahr 1968 für Bern viel bedeutet.
Jakob Messerli: Weil 68 viel mehr ist als der Globuskrawall. Weil Bern als Bundesstadt auch ein wichtiger Ort des Protestes, aber auch ein Zentrum des gesellschaftlichen und künstlerischen Aufbruchs war.
Ich denke beispielsweise an die Nonkonformisten, die in Bern in den 1960er Jahren eine wichtige Rolle spielten. Oder an die Szene rund um die Kunsthalle Bern, die damals von Harald Szeemann geleitet wurde. Er realisierte mit Christo dessen erste Verhüllungsaktion und mit «When Attitudes Become Form» eine Ausstellung, deren Nachwirkungen bis heute spürbar sind.
Im Zentrum werden Zeitzeuginnen und Zeitzeugen stehen, welche auf 1968 in allen Facetten zurückblicken und dieses analysieren. Dies findet in einem vielfältigen Kontext aus Musik, Objekten, Fotos und Filmen der Zeit statt. Die Ausstellung fragt auch nach den Langzeitfolgen von 68 und nach dem utopischen Potenzial heute. Damit wird die Schau einem nostalgischen Bedürfnis gerecht werden, den Stand der historischen Forschung zu 68 reflektieren und gleichzeitig die Gegenwart in den Fokus rücken.
Das Bernische Historische Museum widmet der globalen Umbruchzeit um 1968 ab dem 15. November eine grosse Sonderausstellung und richtet den Fokus auf die damaligen Ereignisse in der Schweiz. «Im Zentrum werden Zeitzeuginnen und Zeitzeugen stehen, welche auf 1968 in allen Facetten zurückblicken und dieses analysieren», sagt Jakob Messerli, Direktor des Bernischen Historischen Museums. Für die umfassende Schau sind noch Objekte gesucht, welche an die Zeit erinnern. Besitzen Sie Gegenstände oder Fotos aus jener Zeit, die Sie für die Ausstellung zur Verfügung stellen würden? Ein Flugblatt, oder politische Literatur, spezielle Kleidungsstücke, Accessoires, Schallplatten, Musikinstrumente, ein Demonstrations-Transparent, ein Motorrad oder einen VW-Bus?
Das Bernische Historische Museum freut sich auf Ihre Kontaktaufnahme:
renate.schaer@bhm.ch / Tel. 031 350 77 59