THEATER Fremdenfeindlichkeit und Ausgrenzung sind Themen, denen sich die deutschen Staatsbühnen seit Beginn der Flüchtlingskrise verschrieben haben.
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Fremdenfeindlichkeit und Ausgrenzung sind Themen, denen sich die deutschen Staatsbühnen seit Beginn der Flüchtlingskrise verschrieben haben. Am Hamburger Thalia-Theater holt zum Ende der Spielzeit der junge Hausregisseur Antú Romero Nunes diese Aspekte aus Franz Kafkas «Das Schloss» von 1922 heraus. Grotesk-märchenhafte Bilder wie aus einem Albtraum sind dem Sohn portugiesisch-chilenischer Eltern dabei ein Stilmittel. Ebenso der Kunstgriff, das Publikum selbst in die Lage der Romanhauptfigur K. zu versetzen, der tumbe Dörfler Zutritt in ihr Kollektiv verwehren. Nunes' knapp zweistündiger, von Johannes Hofmann mit viel Klangkulisse unterlegter Aufführung spendeten die Zuschauer am Samstag langen Premierenbeifall. (sda)
MUSIKFESTIVAL
In Luzern ist in der Nacht auf gestern das grösste Rockfestival der Zentralschweiz zu Ende gegangen. Gegen 70 000 Besucher strömten trotz teils heftigen Regens zu den Konzerten von Iron Maiden und Rammstein. Veranstalter und Polizei zogen eine überwiegend positive Bilanz. Rammstein bot den Fans eine wie erwartet spektakuläre, laute Musikshow mit aufwendigen Licht- und Feuereffekten. Das Konzert auf der Allmend war auch im übrigen Stadtgebiet deutlich zu hören. (sda)
BÖRNE-PREIS
Der frühere Feuilleton-Chef der «Neuen Zürcher Zeitung», Martin Meyer, hat gestern in Frankfurt den Ludwig-Börne-Preis erhalten. Seine Essays und Analysen gehörten zu den anregendsten im deutschsprachigen Raum, urteilte Juror András Schiff. Die mit 20 000 Euro dotierte Auszeichnung gilt als eine der renommiertesten für Essays und Reportagen im deutschen Sprachraum. Börne habe früh bewiesen, wie wichtig es für einen Intellektuellen sei, im «wilden Land der Weltgedanken» eine Heimat zu haben, sagte Meyer bei der Preisverleihung.
Namensgeber des Preises ist der Schriftsteller Ludwig Börne (1786–1837), der als Begründer des politischen Feuilletons gilt. Zu den Preisträgern gehören der deutsche Bundespräsident Joachim Gauck, Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki, der Philosoph Peter Sloterdijk, der Schriftsteller Hans Magnus Enzensberger sowie der Journalist Frank Schirrmacher. (sda)