Im «Palace» sind heute noch einmal Texte des Beat-Schriftstellers William S. Burroughs zu hören.
Die Erfreuliche Universität im «Palace» widmet sich in diesem Monat William S. Burroughs, der am 5. Februar 100 Jahre alt geworden wäre. Unter dem Titel «Let's Play Wilhelm Tell, Darling!» lesen Corinne Riedener, Isla Ward und Florian Vetsch aus Texten des 1997 verstorbenen Beat-Schriftstellers. Konkret kommen folgende Werke zum Zug: «Junkie», «The Cat Inside», «Last Words» sowie «Bericht aus dem Bunker» von Victor Bockris und «Und die Nilpferde kochten in ihren Becken», Burroughs' frühe Zusammenarbeit mit dem Autor Jack Kerouac.
Passend zur Lesung wird ein Soundteppich ausgelegt von Musikern, mit denen William S. Burroughs zusammenarbeitete oder die er gerne hörte: Unter anderen werden Kurt Cobain, Tom Waits, Charlie Parker, Benny Goodman, Chet Baker und Frank Zappa zu hören sein.
Der Titel «Let's Play Wilhelm Tell, Darling!» ist eine Anspielung auf jenen tragischen 6. September im Jahr 1951, als Burroughs im Rausch seine Frau Joan erschoss. In der Einführung zu seinem Roman «Queer» schrieb der Autor später: «Ich sehe mich zu dem erschreckenden Schluss gezwungen, dass ich ohne Joans Tod nie Schriftsteller geworden wäre.» Und weiter: «Joans Tod hat mich in Kontakt mit dem Eindringling gebracht, dem Hässlichen Geist, und mich in einen lebenslangen Kampf manövriert, in dem ich keine andere Wahl habe, als mich da herauszuschreiben.»
Der heutige «Tellabend» beschliesst eine vierteilige Reihe. Die Burroughs-Abende waren gemäss Initiator Florian Vetsch gut besucht. Einmal wurde David Cronenbergs Film «Naked Lunch» ohne Ton auf den zugezogenen Vorhang im «Palace» projiziert, während Etrit Hasler, Pablo Haller und Florian Vetsch aus Burroughs' gleichnamigem Buch lasen. Einmal baute Elias Raschle alias DJ Augenwasser eine «Dreamachine» nach Plänen des Beatnik-Künstlers Brion Gysin auf. (pd/rbe)
Heute Di, Palace, 20.15 Uhr