Die finnische Sängerin Ina Forsman ist die Aufsteigerin des Jahres und gehört zu den Highlights des Blues Festivals Baden
Sie ist blutjung, stimmgewaltig, attraktiv und sehr speziell. Die erst 21-jährige Ina Forsman mit dem Schimmerblick ist der Shooting-Star des Blues. Doch sie stammt nicht, wie man vermuten könnte, aus dem tiefen Süden der USA, sondern aus dem hohen Norden Finnlands.
Talent und gutes Aussehen allein garantieren aber keine nachhaltige Karriere im Showbusiness. Hingabe, harte Arbeit, ein grosses Selbstvertrauen und etwas Glück im richtigen Moment gehören dazu. Bei Ina Forsman kommt alles zusammen. Man muss sie gehört, gesehen und erlebt haben.
«Wenn ich erwachsen bin, werde ich Sängerin», sagte Klein-Ina. «Musik war ständig ein Thema bei uns zu Hause, und schon als sechsjähriges Mädchen sang ich die Musik mit, die bei uns zu Hause lief.» Über gängige Pop-Hits, Rock, Reggae, Hip-Hop und R ’n’ B ist Ina Forsman schliesslich beim Blues und den Interpretationen von Etta-James-Klassikern gelandet.
Ein Mentor half
In die gewünschten Bahnen lenkte ihre Karriere der Mundharmonika-Virtuose Helge Tallqvist. Der finnische Blueser wurde bei einem Talentwettbewerb auf Inas ausserordentliche Gesangskünste und ihre natürliche Bühnenpräsenz aufmerksam und lud sie spontan zu einer Studiosession ein.
«Die Aufnahmen begeisterten mich so sehr, dass ich spontan eine Band zusammenstellte und mit ihr auf Tour ging. Helge wurde zu meinem Mentor, der mich nicht nur in alle Facetten des Blues einführte, sondern mir auch die Funktionen und Tücken des Musik-Business generell aufzeigte», erzählt sie.
Als ideales Schaufenster für die Sängerin entpuppte sich ihre Teilnahme am Finale der European Blues Challenge 2014 in Riga. Mit einer ebenso selbstbewussten wie überzeugenden Performance angelte sich Ina Forsman einen Plattenvertrag beim renommierten Blueslabel Ruf Records. Zusätzlich engagierte Label-Boss Thomas Ruf das Talent für die alljährliche Blues-Caravan-Tournee. Im April machte der Caravan im Kulturzentrum «Fricks Monti» Halt. Die junge Finnin machte neben den erfahrenen Bluessängerinnen Layla Zoe und Tasha Taylor eine sehr gute Figur.
Sie weiss, was sie will
Ganz alleine, aber mit zehn in Zusammenarbeit mit dem Gitarristen Tomi Leino geschriebenen, spannenden Songs im Gepäck, reiste Forsman nach Austin, Texas, um dort ihr Debütalbum einzuspielen. «Amerika war aufregend für mich, Neuland, doch ich wusste genau, in welche Richtung ich musikalisch gehen wollte.
Mit Kaz Kazanoff traf ich in den Wire Recording Studios glücklicherweise auf einen äusserst professionellen und sensiblen Produzenten, der mir eine ganze Gilde brillanter Musiker zur Seite stellte, der packende Bläsersätze für meine Songs schrieb und der es vor allem auch verstand, meine musikalischen Vorstellungen bestens umzusetzen», sagt sie. Trotz seines Wissens und seiner Erfahrung überliess er das letzte Wort immer der Sängerin.
Ina Forsman weiss, was sie will. Ihre Musik soll so klingen, wie sie es selber am liebsten von ihren Vorbildern hören würde. «Es ist gelungen, auf das Resultat bin ich wirklich stolz», sagt sie.
Die Finnin wird ihr schlicht mit «Ina Forsman» betiteltes Album im Badener Nordportal vorstellen. «Ich freue mich sehr auf diesen Auftritt», sagt sie. Denn im Gegensatz zur Blues-Caravan-Begleitband in Frick mit Gitarre, Bass und Schlagzeug werden zusätzlich ihr Keyboarder und Saxofonist dabei sein. «Diese Besetzung erlaubt es mir, auch auf der Bühne dem Album-Sound nahe zu kommen», sagt sie. Ein Sound, der geprägt ist von der ausserordentlichen Stimme einer erst 21-Jährigen, welche selbstbewusst alle Schattierungen zwischen Blues und Soul auslotet.