Im Film «A Walk Among the Tombstones» ist Liam Neeson als Privatdetektiv auf der Spur von Serienkillern. Im Interview spricht der Filmstar über seine Vorliebe für Actionrollen, TV-Serien und über die Angst um seine Kinder.
Liam Neeson: Eine starke Blase! Meine Filmfigur Scudder hat ausserdem eine Intuition, was andere Menschen angeht. Er hat viele Jahre auf dem New Yorker Polizeirevier gearbeitet. Ich habe ein paar Freunde beim echten NYPD, die mir bei der Vorbereitung halfen. Sie zeigten mir ihre Akten über zwei Serienkiller – die waren voller kleinster Details, die ihre Abteilung über Jahre hinweg akribisch gesammelt hatte.
Im trostlosen Krimithriller wird der Privatdetektiv Matthew Scudder (Liam Neeson) angeheuert, die gekidnappte Frau eines Drogenbarons zu finden. Dabei kommt er zwei Serienmördern auf die Spur, die keine Skrupel vor abartigen Gewaltverbrechen zeigen. Die Bösewichte sind extrem platt gezeichnet und viele Szenen sind unnötig brutal. «A Walk Among The Tombstones» will sich an meisterlichen David-Fincher-Thrillern wie «Se7en» und «Zodiac» orientieren – wirkt am Schluss aber wie eine ungelenke Nachäffung. (lor)
Ich habe zwei Jungs. Als Elternteil fürchtest du dich immer um deine Kinder. Wir leben gerade in einer sehr problematischen Zeit, wenn man all diese Horrorgeschichten über Fundamentalismus und Extremismus hört. Ich bin in Nordirland aufgewachsen und habe dort extremistische Gewalt aus nächster Nähe erlebt. Es braucht viel, um aus dieser Gewaltspirale auszubrechen. Sie ist eine Krankheit, die uns alle trifft. Aber ich habe auch viel Hoffnung, was die jüngere Generation betrifft.
Das müssen sie sein! Die Jungen heute sind sehr schlau. Ich glaube fest an die Kraft und an die Tugend der Menschen.
Diese Rollen machen mir Spass. Und momentan sind sie gar nicht so herausfordernd. Die gefährlichen Stunts überlasse ich meinen Doubles. Nur meine Kämpfe mache ich selber, die mag ich. Ich würde aber merken, wenn es plötzlich lächerlich wird. Sobald mir die Zuschauer diese Rollen nicht mehr abkaufen, höre ich auf damit.
Ich bin nicht die Art von Schauspieler, die unbedingt noch «Hamlet» oder «King Lear» spielen muss. Ich orientiere mich einfach an guten Drehbüchern. Es gibt dieses Sprichwort: Wenn der Funke nicht schon auf dem Papier rüberspringt, wird er das auch beim fertigen Film nicht tun. Hollywood hat diesbezüglich aber gerade ein Problem: Alle guten Autoren gehen zum Fernsehen. Denn in Serien haben sie über zehn Stunden Zeit, ihre Figuren weiterzuentwickeln.
Ich habe schon seit Jahren kein Fernsehen mehr gemacht. Käme aber jemand mit einer Figur auf mich zu, die mich anspricht . . . Es gibt gerade so viele fantastische TV-Serien. Kennen Sie den Film «Fargo» von den Coen-Brüdern?
Ich habe sie eben zu Ende geschaut. Sie ist fantastisch! Die Drehbücher, die Darsteller, die Regie – eine geniale Serie!
Nein. Aber ich habe gerade eine Idee für eine Geschichte, die ich gerne produzieren würde. Aber ich könnte niemals ein Regisseur sein. Das ist nicht mein Ding.
Ich war fünfzehn Jahre lang glücklich verheiratet. Die Paparazzi interessierten sich nicht für ein langweiliges Ehepaar. Und Clubs und Drogen waren nie mein Ding.
Ich mache dieses ganze Zeugs auf dem Computer nicht mit. Ich verstehe nicht, warum Menschen das Bedürfnis haben, Bilder ihres Frühstücks herumzuschicken.