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Mit sieben Nominierungen ist der Frauenstimmrechtsfilm «Die göttliche Ordnung» der grosse Favorit, gleich vier seiner Darstellerinnen buhlen um einen Quartz. Regisseurin Petra Volpe darf sich doppelt freuen
Eine aufregende Woche hat für Regisseurin Petra Volpe und ihre Filmcrew am Mittwoch ihren Höhepunkt erreicht. Nachdem Volpes Film «Die göttliche Ordnung» in der Eröffnungsnacht der Solothurner Filmtage für Begeisterungsstürme bei Zuschauern und Journalisten gesorgt hatte, wurde an gleicher Stätte gleich mit sieben Nominierungen für den diesjährigen Schweizer Filmpreis bedacht.
Damit egalisiert die bissige Komödie über die Einführung des Schweizer Frauenstimmrechts den Rekord der Romanverfilmung «Der Goalie bin ig», die 2014 ebenfalls siebenmal nominiert wurde und am Schluss mit vier Auszeichnungen nach Hause ging, darunter mit jener für den besten Spielfilm des Jahres.
Um diesen buhlt nun auch «Die göttliche Ordnung», Petra Volpe darf sich als Regisseurin und Drehbuchautorin gleich über eine doppelte persönliche Nominierung freuen – wie bereits 2013 für ihren Debütfilm «Traumland».
Volpe hatte für den Filmdreh in der Ostschweiz ein Darstellerinnen-Ensemble aufgeboten, das bei der Schweizer Filmakademie offenbar Eindruck hinterlassen hat. Mit Marie Leuenberger, Therese Affolter, Rachel Braunschweig und Sibylle Brunner sind gleich vier Schauspielerinnen aus «Die göttliche Ordnung» für einen Darstellerpreis nominiert – Leuenberger als beste Hauptdarstellerin, Affolter, Braunschweig und Brunner für die beste Darstellung in einer Nebenrolle, die geschlechtsunspezifisch gewertet wird.
Und mit Max Simonischeck hat auch der männliche Hauptdarsteller des Films Chancen auf einen Quartz. Er misst sich mit dem Dauernominierten Bruno Ganz (für «Un juif pour l’exemple») und Urs Jucker («Der Frosch»).
Die Preisverleihung, die am 24. März in Genf stattfindet, wird für Volpes Film aber kaum zum Selbstläufer. Zu ernst ist die Konkurrenz. So wurde in der Königskategorie wie erwartet auch «Ma vie de Courgette» berücksichtigt, der am Tag zuvor in Hollywood für einen Oscar nominiert worden war. Der Animationsfilm von Claude Barras ist beim Schweizer Filmpreis auch für die beste Montage (Marie-Eve Hildbrand, Marina Rosset und Valentin Rotelli) sowie für die beste Filmmusik (Sophie Hunger) nominiert.
Und einen Geheimfavoriten gibt es da auch noch: «Aloys». Das bildstarke Langfilmdebüt von «Heimatland»-Co-Regisseur Tobias Nölle, das von einem kauzigen Privatdetektiv handelt, wurde fünfmal nominiert. Nölles Hauptdarstellerin Tilde von Overbeck konkurriert mit Marie Leuenberger und Schauspielentdeckung Liliane Amuat («Skizzen von Lou») um den Quartz für die beste Darstellerin.