Am Samstag gewannen Eeva Karhu aus Finnland und Charlotte Koster aus Holland den Jurypreis. Edith van de Wetering und Wilfred Stijger aus Holland haben wiederholt die Publikumsherzen erobert.
Neun Teams schaufelten und modellierten vergangene Woche die unförmigen Sandhaufen auf der Arionwiese in Rorschach. Unter dem Motto «Werden wir Helden sein in der Welt von Morgen?» haben sie im Rahmen des 21. Sandskulpturenfestivals Kunstwerke erschaffen. Am späten Samstagnachmittag war es dann soweit: Um 17.30 gab Jurypräsident Ronnie Ambauen die ersten drei Plätze, sowie den Publikumssieger bekannt. Der dritte Platz ging an Wilfred Stijger und Edith van de Wetering aus Holland, der zweite Platz an Ivan Savenkov und Sanita Ravina aus Russland und Lettland. Die Fachjury am meisten überzeugen konnten Eeva Karhu aus Finnland und Chalotte Koster aus Holland. Wilfred Stijger und Edith van de Wetering eroberten die Herzen der Besucher, Aleksandr Skarednov aus Russland gewann das Speedcarving.
«Wir sind überglücklich und hätten nie gedacht, das wir gewinnen würden», sagten Charlotte Koster und Eeva Karhu, die zum ersten Mal dabei sind, nach der Preisübergabe. Ihre Skulptur zeigt ein Mädchen, dass einem Eisbären das Fell abrasiert. Damit wollen sie das Thema des Klimawandels auf eine künstlerische Weise ansprechen. Da Koster und Karhu sich gegen die Plastikverschmutzung in der Nordsee und für den Schutz der Wälder Finnlands engagieren, sei es für sie wichtig zu zeigen, dass man eine positive Haltung bewahren soll, aber dennoch handelt. Beide machen neben Sandskulpturen auch Beton-, Schnee- und Eisskulpturen und Karhu ist als internationale Fotografiekünstlerin unterwegs. «Speziell am Sandskulpturenfestival ist, dass man mit den Kollegen Wissen und Erfahrungen austauscht», sagt Koster.
Dem stimmen Wilfred Stijger und Edith van de Wetering zu: «Wir kommen gerne nach Rorschach. Bei uns im Dorf gibt es leider nichts Ähnliches, weshalb wir uns überlegen, selber etwas zu starten.» Sie seien glücklich, den Publikumspreis gewonnen zu haben, denn sie machen die Skulpturen auch für die Besucher der Seepromenade. Ihre Skulptur zeigt einen Menschen, der inmitten von Plastikmüll liegt und von einer Hand hochgezogen wird. Sie sind der Meinung, dass uns gute Vorbilder bestärken und jeder Held eine helfende Hand braucht. Beide arbeiten nicht nur mit Schnee- und Eisskulpturen, sondern seit über zwanzig Jahren auch mit Sand.
Auch Urs Koller, Veranstalter des Sandskulpturenfestivals, ist zufrieden: «Die Teams haben dieses Jahr besonders gut harmoniert. Das Schönste ist für mich, wenn sie am Ende der Woche glücklich sind.» Dabei sah es vor ein paar Monaten noch nicht so rosig aus, da es einen Engpass mit dem Sand gab. Die ideale Konsistenz des Sandes wurde durch eine Maschine der Gerschwiler AG erzeugt, die im Frühling ausgetauscht wurde. «Ich durfte zum Glück den Sand des vergangenen Festivals für dieses Jahr lagern», sagt Koller. Matthias Züst, Leiter der Gerschwiler AG, habe ihm kürzlich angeboten, verschiedene Verfahren zu testen, um in Zukunft wieder frischen Sand zu bekommen. «Ich freue mich über das Angebot und hoffe, dass wir bis nächstes Jahr eine gute Mischung finden», sagt Koller.