Jazz ist wieder hip, innovativ und wegweisend. Im Gegensatz zum Schweizer Jazz gaben auf internationaler Ebene 2018 aber noch einmal die alten Helden den Ton an. Allen voran der 80-jährige Wayne Shorter mit seinem grandiosen Werk Emanon. Der 73-jährige Keith Jarrett bewies seine Genialität sogar in zwei Einspielungen aus den Jahren 1998 und 2006. Herausragend ist aber auch das Live-Album des 62-jährigen Steve Coleman.
Die Jazz-Sensation des Jahres war aber zweifellos die Veröffentlichung des «verlorenen Albums» von John Coltrane aus dem Jahre 1963. Aber auch «The Final Tour» mit Miles Davis macht deutlich, dass die beiden verstorbenen Helden nichts an ihrer Strahlkraft verloren haben. Neue Wege beschreitet dagegen Donny McCaslin, der auf «Blow» die Grenzen des Genres Jazz sehr weit gesteckt hat. Stark präsentierte sich in diesem Jahr aber auch der europäische Jazz mit dem Norweger Arild Anderson sowie den französischen Einspielungen von Emile Parisien und Camille Bertault.