An der Universität St.Gallen sind neu zwei Werke des Düsseldorfer Bildhauers Wilhelm Mundt zu sehen. Es handelt sich um in Kunstharz gegossenen Abfall.
Skulpturen Sie sehen aus wie Findlinge, doch ihre Oberfläche ist spiegelglatt. Sie sind auch nicht aus Stein, sondern aus Kunststoff. 705 und 708 heissen die beiden nummerierten Skulpturen des deutschen Bildhauers Wilhelm Mundt, die neu zur Kunstsammlung der Universität St.Gallen gehören. Sie sind beim Eingang des Verwaltungsgebäudes 04 an der Dufourstrasse 48 platziert, wie die HSG mitteilt.
«Es sind eigentlich Müllcontainer», sagt der Künstler in einem Video zu seiner Arbeit. Wilhelm Mundt entsorgt mit diesen Skulpturen nämlich Abfall, der sich über die Jahre in seinem Atelier angesammelt hat. Produktionsrückstände, Prototypen, ja sogar alte Skulpturen, die niemand haben wollte, packt er zusammen und ummantelt sie in einem aufwendigen Verfahren mit Kunstharz, bis formlose Gebilde entstehen. «Total voll mit Inhalten» seien diese Skulpturen. «Bildende Kunst sollte doch immer auch einen Inhalt haben», sagt Mundt im Video verschmitzt.
Mehrere hundert solcher Gebilde hat der 60-jährige Künstler schon gegossen und damit internationale Bekanntheit erlangt. «Trashstones» nennt der Düsseldorfer seine Werkgruppe, an der er schon seit 1989 arbeitet. Das grösste Exemplar ist rund eine Tonne schwer.