Mehr als zwanzigmal hat Friedrich Kissel schon sein Lieblingsbuch gelesen: «Emil und die Detektive», der Autor Erich Kästner wohnt im Nachbarhaus. Bei einem Stück Marmorkuchen bekommt Friedrich sogar eine Widmung in sein Exemplar. Wenig später muss er mit ansehen, wie es von seinem älteren Bruder bei den Bücherverbrennungen ins Feuer geworfen wird. Das ist zwar historisch nicht ganz korrekt («Emil» war das einzige Buch Kästners, das nicht auf der Liste stand), ansonsten aber ist dieser Detektivroman des Bestsellerautors Philip Kerr sehr zu empfehlen: eine Verneigung vor dem grossen Vorbild und ein fesselnder Einblick in die frühen Berliner Nazi-Jahre. (bk.)
Philipp Kerr: Friedrich der Grosse
Detektiv. Ab 11, Rowohlt, 256 S., Fr. 23.–