Remo Forrer hat sich beim ESC wacker geschlagen, landet aber nur auf Platz 20. Gewonnen hat Schweden. Loreen hat mit ihrem Lied das Publikum begeistert. Der Liveticker jetzt hier zum Nachlesen.
Das ist eine Enttäuschung: Remo Forrer und seine «Watergun» landen nur auf dem 20. Platz im Finale des Eurovision Song Contest. Der Sieg geht an Schweden und Loreen.
Sie lag bei den Jurypunkten deutlich vorne – nach den Publikumsstimmen wurde es noch einmal knapp. Finnland rückte ihr gefährlich nahe auf die Pelle.
Aus Schweizer Sicht bleibt es aber ein bitterer Abend. Und vor allem einer, an dem nicht ganz klar ist, was den Ausschlag für die schlechte Wertung gab. Der junge Ostschweizer legte einen souveränen Auftritt hin. Zwar war sein Song vielleicht etwas zu brav, aber er passte gut in den Zeitgeist und auch stimmlich vermochte Forrer zu überzeugen.
Am Eurovision Song Contest spielen aber immer auch andere Faktoren mit – da sind die Sympathien zwischen den Ländern zuweilen ähnlich entscheidend, wie die musikalischen Leistungen. Seis drum. Forrer kam gesamthaft auf 92 Punkte. Der Grossteil stammte aus dem Voting der Fachjurys. Vom Publikum aus allen Ländern gab es nur 31 Punkte.
Der gesamte ESC war an diesem Samstag eine gute Vorstellung. Es war weniger eine Freakshow als in anderen Jahren. Trotzdem gab es wenige musikalische Überfliegerinnen und Überflieger. Auf dem letzten Platz landete erneut Deutschland. Dabei hatte sich unser nördliches Nachbarland mit Lord oft he Lost eine durchaus massentaugliche Band ausgesucht. Hier gilt wie bei Forrer: Unverdient.
Im nächsten Jahr findet der Wettbewerb in Schweden statt. Heuer hätte er eigentlich in der Ukraine stattgefunden. Russlands Angriffskrieg verhinderte das aber.
Mit Loreen gewinnt damit die Favoritin. Sie hat es dank den Publikumsstimmen geschafft. Finnland landet auf dem zweiten Platz.
Das ist ein schlechtes Ergebnis. Und entspricht nicht der Leistung. Die Schweiz wird damit definitiv auf Platz 20 landen. Gesamthaft erhält Remo Forrer 92 Punkte.
Sicher ist bereits: Der letzte Platz geht an Deutschland. Das ist unschön. Vor ihnen landen Grossbritannien und Serbien. Alle anderen Plätze sind noch nicht fix.
Nun folgen bald die Publikumsstimmen. Diese werden nicht mehr einzeln in jedem Land abgerufen, sondern rasch verteilt. Diese können das Ergebnis durchaus noch ändern. Schweden dürfte aber kaum mehr zu knacken sein.
Nach einigermassen gutem Start harzt es langsam mit Punkten für Remo Forrer. Mittlerweile ist der Ostschweizer in der zweiten Tabellenhälfte angekommen. Er hätte mehr verdient.
Nach 24 von 37 Ländern hat Schweden 228 Punkte. Israel auf dem zweiten Platz hat 128. Die Schweiz hat 45.
Spannend ist auch immer, welche Länder nicht so gut abschneiden. Keine Punkte hat derzeit nur Deutschland. Aber auch Kroatien und Moldawien bekommen nur wenige Stimmen. Im Fall von Deutschland ist das sehr unverdient.
Finnland gibt der Schweiz sogar zehn Punkte. Remo Forrer ist bei den Jurypunkten gut im Rennen. Zwar gab es bislang noch keinen 12er, aber ein Platz im vorderen Mittelfeld müsste locker drinliegen.
Nicht unerwartet zieht Schweden davon. Bereits nach 10 Länder haben die Skandinavier einen souveränen Vorsprung. Das muss noch keine Vorentscheidung sein, aber es wird schwierig, noch an Loreen vorbeizuziehen.
Nun verteilen 37 Länder ihre Punkte. Zuerst gibt es die Punkte der Fachjurys. Dabei wird traditionell dem Gastgeberland gedankt und dann heisst es «12 points go to».
Nach vier Länder hat die Schweiz gesamthaft 10 Punkte. Auf dem ersten Platz liegt derzeit Schweden.
Es ist tatsächlich passiert: Das Voting ist beendet. Nach dem gefühlt 34ten Schnelldurchlauf wurden die Leitungen geschlossen. Bald wissen wir mehr.
Es ist nun Sonntag und es wird immer noch gewählt. Es kann sich aber nur noch um Minuten handeln. Hoffentlich.
Während eine ESC-Allstar-Truppe Hits aus dem Grossraum Liverpool singt - inklusive dem unvermeidbaren «Imagine» - läuft das Voting immer noch. Bis wir den Sieger oder Siegerin kennen, wird es sicher Sonntag.
Während des Eurovision Song Contests ist die Heimatstadt der ukrainischen ESC-Teilnehmer Tvorchi am Samstagabend von Russland angegriffen worden. Kurz vor dem Auftritt des Duos in Liverpool erschütterten Explosionen russischer Raketen die Stadt Ternopil in der Westukraine, wie der Vorsitzende des Gebietsrats, Mychajlo Holowko, mitteilte. Die Behörden riefen die Bewohner auf, Schutzräume aufzusuchen. Über Schäden und Opfer war zunächst nichts bekannt.
Andrij Huzuljak und Jimoh Augustus Kehinde legten unterdessen in Liverpool einen beeindruckenden Auftritt mit einer atemberaubenden Bühnenkulisse hin. Am Ende gab es viel Applaus. Ukrainische Fahnen wurden geschwenkt. In Interviews hatten die Musiker zuvor gesagt, dass ein Sieg nicht Priorität habe. Sie wollten vielmehr die Ukraine bestmöglich repräsentieren.
Das Elektro-Duo Tvorchi wurde beim ESC zu den Favoriten gezählt neben Schweden und Finnland. Beim ukrainischen Vorentscheid hatte es sich als Aussenseiter durchgesetzt. «Heart Of Steel» (Herz aus Stahl) ist ein R’n’B-Song ohne jegliches Folklore-Element. Bislang haben die Musiker schon vier Alben veröffentlicht. (dpa)
Aus der guten Stube daheim tippen wir mal:
Den Titel unter sich ausmachen werden: Schweden, Deutschland, Ukraine und Finnland.
Die Schweiz landet irgendwo zwischen Platz 8 und Platz 11.
Wir lassen uns aber gerne positiv überraschen.
Anders als in den Halbfinals stimmen im Finale auch Fachjurys mit. Das ist für die Schweiz allenfalls ein gutes Omen.
Jetzt wird gevotet. Und bis fertig gevotet ist, kommen nun zahlreiche Schnelldurchläufe aller Teilnehmenden. Viele der Songs hat man eigentlich ja bereits wieder aktiv verdrängt. Gemein, dass die einem erneut ins Gehirn gehämmert werden.
Wir haben es geschafft. Das ist der letzte Beitrag des Abends. Wir müssen uns den Abschluss aber verdienen: Mae Muller aus dem Gastgeberland ist harte Kost. Also nicht harte Musik, sondern einfach schlechte. Schon alleine der Beat klingt irgendwie unfertig. Und auch sonst rumpelt der Song überall. Angeblich ist sie auf Youtube Klick-Milliardärin. Das lässt uns am weltweiten Musikgeschmack stark zweifeln.
Im Kern geht es in diesem Song anscheinend darum, dass irgendeine Mutter einen Traktor gekauft hat. Dazu trasht Let 3 in einer Mischung aus Freddie Mercury-Gedenkveranstaltung und Krawall-Show durchaus kurzweilig durch das Lied. Macht Spass. Wir sind aber auch durchaus froh, dass er dann mal fertig ist.
Kurz hatten wir darauf gehofft, dass hier The Killers aus Slowenien auf der Bühne stehen, dann war es aber nur eine höchstdurchschnittliche Rockband. Die Instrumenten werden geschwungen, der Song trabt vorhersehbar durch bekannte Muster und dauert am Ende selbst mit 3 Minuten Laufzeit deutlich zu lange.
Mehr Show als Song. Und wenn dann der Stampf-Beat einsetzt, sind wir endgültig weg. Für den Tanz bekäme die Israelin von uns die bessere Note als für ihren Gesang. Es ist auch alles auf die Effekte ausgelegt. Schade. Irgendwann wird die Musik nur noch Fassade.
Pop mit Pep. Die Litauerin punktet mit dezenter Show, etwas Gospel und einer tollen Stimme. Von all den Allerweltspopliedern sicher eines der besseren. Mit viel Herz vorgetragen.
Der Sänger macht auf David Bowie. Die Band auf Rammstein. Alles in homöopathischen Dosen. In den besten Momenten ist das recht treibend und stimmig. Leider bleibt es im Gesamtbild ungefährlich. Hätte durchaus aufregend sein können. Es ist zu viel Zuckerguss und zu wenig Druck. Das wird aber gut Punkte bekommen.
Hier erwischen wir uns beim Gedanken: «Haben die heute nicht schon einmal gesungen?» Es klingt exakt wie mehrere andere Nummern. Auch das Kostüm haben wir irgendwie schon einmal gesehen (ausser dem Krönchen - das ist der Unique Selling Point von Norwegen). Nicht sonderlich originell, nicht sonderlich aufregend, nicht sonderlich gut.
Wenn wir raten müssten, welche Filme den ukrainischen Beitrag inspiriert haben könnten, würden wir auf Matrix, Blade Runner und Blade tippen. Das ist ein guter gemachter Song, der auch visuell schön unterstützt wird. Leider hat er kaum Drive und bleibt immer im mittleren Tempo gefangen. Beginnt gut, wird dann aber langweilig. Einfach wird es für die Ukraine nicht, ihren Titel zu verteidigen.
Neben dem Eurodance ist am Eurovision Song Contest auch der Ethno-Kitsch hoch im Kurs. Bei Moldau zeigt sich das im wunderlichen Beat und sehr wunderlichen Kostümen. Da spielt auch noch ein Mann verkleidet als Baum oder Elch Playback-Flöte. Auch auf die Pauke wird gehauen. Könnte auch aus einem Low-Budget-Fantasymovie stammen. Bitte aufhören!
Nach einem Gähn-Anfang erhält der Song nach einer Minute endlich etwas Drive. Die Power kommt aber zu spät. Zwar wird er der Beat dann noch fiebrig-flirrend, es zündet aber nicht mehr wirklich. Nach Armenien folgen noch 9 Länder. Das ist beinahe schon der Endspurt.
Das ist der belgische Abklatsch von Boy George, oder? Durchaus fancy in gewissen Momenten, dann wieder so anbiedernd, dass dem Mann fast der Hut wegfliegt. Zu solchem Sound tanzte die Welt vor 30 Jahren.
Da kommt zum ersten Mal so etwas wie ein Bandgefühl auf. Ein bisschen 80er-Charme. Die Band klingt exakt so wie sie heisst - Voyager. Back to the Future. Etwas Glitzer und viele knarrige Gitarren. Durchaus lustig. Aber halt auch nicht viel mehr.
Blassrosa sind die Outfits, blass ist auch der Auftritt. Dem Song «My Sister’s Crown» fehlt irgendwie der zündende Moment, der Knall. So bleibt es stets gemütlich in der Spur. Das wird nix mit den Top 10, denken wir.
Dieser Deichkind-Abklatsch ist mit seinem krawalligen Bumm-Bumm-Pop eigentlich unerträglich. Immerhin weckt er uns etwas auf. Es ist einfach ein bisschen too much. Und «Cha Cha Cha» ist ein selten doofer Refrain. Egal ob gesungen oder geschrien. Und: Die Hälfte ist geschafft.
Klavierpop, der im Pathos ersäuft. Das ist manchmal gut, sehr oft aber einfach zu plump gemacht. Warum sie am Anfang am Klavier sitzt und dann doch nicht spielt, erschliesst sich uns nicht. 3 von 12 Punkten.
Sven Epiney sagt bei jedem zweiten Beitrag, der sei «komplett durch die Decke» gegangen. So auch beim Italiener. Den finden wir wirklich mal nett. Auch sehr konformer Pop. Aber stimmlich auf den Punkt und mit der nötigen Dringlichkeit serviert. Die Show ist dagegen sehr reduziert und wirklich langweilig. Die Redaktionskollegin meldet sich noch per Chat und findet: «Hot»!
Ist das Schlager? Ist es Balkan-Pop? Irgendwie lässt uns Albina etwas ratlos zurück. Es ist kitschig und überladen. Gerade in den mehrstimmigen Passagen aber nicht mal so uncharmant. Dann franst es leider immer wieder aus ins komplett Belanglose.
Klingt wie ein Medley aus zahlreichen bekannten Popsongs. Aber halt aus guten Popsongs. Zudem hat die Frau eine beeindruckende Stimme und eine enorme Präsenz. Das ist mit den üblichen ESC-Zutaten gekocht. Soll Erfolg bringen. Wird Erfolg bringen. Das landet ganz vorne. Ist aber auch wirklich gut gemachter Pop.
Flamenco trifft auf Pop. Was irgendwie erfrischend beginnt, mündet in einer recht anstrengenden Nummer. Immerhin eigenständiger als alles was bisher auf der Bühne war. Hat aber schon ein gewisses Nervenpotential.
Klingt wie eine durchschnittliche Radio-Pop-Nummer. Nicht schlechter. Aber auch nicht besser. Irgendwie eindrücklich, wie eine Nummer, die so auf Emotionen gebürstet ist, einem derart kalt zurücklassen kann. Das ist nicht mal schlecht. Einfach sehr vorhersehbar und alles wirkt sehr berechnend. Stimmlich ist das aber ganz gut.
Die Franzosen konnten sich nicht zwischen Chansons und Pathos-Pop entscheiden. Drum machten sie beides. Und beides nicht so gut. Sieht und klingt ein bisschen aus wie eine Madonna in langweilig. Am Schluss regnet es Funken. Wir sind sehr froh. dass der Song vorüber ist.
Bereits im Halbfinal hat uns diese sperrige Nummer sehr gefallen. Beinahe ein bisschen Industrial. Recht moderner Pop. Viel zu artsy für diesen Wettbewerb. Aber hey: We like. Auch wenn es dann mit merkwürdiger Gasmasken-Choreografie in komische Gefilde abdriftet.
Endlich sind wir tief im Eurodance. Die Essenz dieses Wettbewerbs. Aber die polnische Variante ist eine extrem brave Variante davon. Noch ein paar Schmetterlinge auf dem Display und fertig ist die langweilige Sauce. Das ist wirklich enorm langweilig. Selbst das Getanze wirkt bieder.
Nach den beiden Startnummern ist Forrer eine Wohltat. Auch stimmlich funktioniert da in «Watergun» alles. Visuell ist es kein Knaller, auch wenn alles sehr dramatisch dargeboten wird. Der Saal scheint ihm sehr wohlgesonnen. Wir sind es auch. Das kommt gut.
Nun ist Remo Forrer dran. Daumen drücken.
Der Beitrag aus Portugal pendelt zwischen Moulin Rouge und Ethno-Folklore. Musikalisch ist das durchaus okay. Der Rest ist schampar überkandidelt und in Feuerrot gehalten. Mittelmeer-Sehnsucht trifft auf Melancholie. 6 von 12 Punkten.
Unser Nachbarland macht den Auftakt. Das ist ziemlich langweilig. Zwar stampft der Beat voran, aber es bleibt ziemlich vorhersehbar und irgendwie plump. Stampf, Stampf, Bumm, Bumm. Naja.
In grosser Ausführlichkeit werden nun alle Spielregeln erklärt und in vielen Sprachen irgendwas erzählt. Dabei muss gesagt werden, eigentlich ist alles komplett logisch. Es hätte durchaus Kürzungspotenzial.
Am ESC gibt es traditionell sehr viele Varianten der Spielform «Schnelldurchlauf». Dieses Jahr beginnt der Wettbewerb schon mit einer Art davon. Alle Kandidaten und Kandidatinnen laufen mit ihrer jeweiligen Landesfahne über die Bühne.
Kalush Orchestra als letztjährige Sieger machen den Auftakt. Die Ukraine wurde dabei sicherlich auch von einer riesigen Welle der Solidarität getragen. Ihr Song ist für ESC-Verhältnisse aber durchaus okay. Eine lüpfige Mischung aus Folklore, Pop und ein Schuss Rap. Aber nach drei Minuten hat man es dann schon gehört und gesehen.
Fertig Prequel. Das Finale des Eurovision Song Contest 2023 in Liverpool hat begonnen. Die Schweiz hat die Startnummer 3. Hopp Remo.
Seien wir ehrlich: Diese Pre-Show war nun eher zäh. Alle überdreht, wie eine Primarschulreise auf heftigem Zuckerflash. Zum Glück ist es bald durch und dann geht es los. Allenfalls noch rasch Getränke holen.
Wo landet Remo Forrer am Ende des Abends? Wir tippen auf eine Rangierung um die Top 10. In seinem Halbfinal war der Ostschweizer einer der Besten (wobei das naturgemäss am ESC nicht zwangsläufig matchentscheidend ist) und der andere Halbfinal war qualitativ sicherlich der schlechtere der Beiden.
Ob es für den durchaus sympathischen Forrer wirklich in die Top-Ränge reicht, ist aber offen. Er müsste dafür seine Biederkeit etwas abschütteln. Er verkörpert - durchaus erfolgreich - die allgemeine Durchschnittlichkeit. Dabei muss er aufpassen, dass er nicht fast zu blass wirkt.
Noch läuft das Vorgeplänkel. Ernst gilt es ab 21 Uhr. Stellen Sie sich auf eine längere Sache ein. Vor 01.00 Uhr wird wohl kein Sieger und keine Sieger gekrönt worden sein. Nach den 26 Darbietungen wird fleissig gewählt und dann ebenso fleissig Punkte verteilt. Das dauert. Im Idealfall ist es unterhaltsam. Hoffen wir es.
Remo Forrer startet im Finale bereits mit der Startnummer 3. Im Halbfinale hatte er noch die Startnummer 8. Forrer überraschte mit einem kraftvollen Vortrag. Zu den Favoriten zählt die Schweiz zwar nicht, aber die Konkurrenz ist gewarnt.
Wir drücken Remo Forrer erneut die Daumen. Vor und nach Remo Forrer erwartet uns eine wohltemperierte Mischung aus Musik, Trash und überkandidelter Show.
Wir gehen mit dem Ticker um 20 Uhr live, ab 21 Uhr tickern und streamen wir den ESC-Final.
Zur Einstimmung hier schon mal die komplette Startliste:
1 Österreich: Teya & Salena - Who The Hell Is Edgar
2 Portugal: Mimicat - Ai coraçao
3 Schweiz: Remo Forrer - Watergun
4 Polen: Blanka - Solo
5 Serbien - Luke Black - Samo Mi Se Spava
6 Frankreich: La Zarra - Évidamment
7 Zypern: Andrew Lambrou - Break A Broken Heart
8 Spanien: Blanca Paloma - Eaea
9 Schweden: Loreen - Tattoo
10 Albanien: Albina & Familja Kelmendi - Duje
11 Italien: Marco Mengoni - Due vite
12 Estland: Alika - Bridges
13 Finnland: Käärijä - Cha Cha Cha
14 Tschechien: Vesna - My Sister’s Crown
15 Australien: Voyager - Promise
16 Belgien: Gustaph - Because Of You
17 Armenien: Brunette - Future Lover
18 Moldau: Pasha Parfeni - Soarele si luna
19 Ukraine: Tvorchi - Heart of Steel
20 Norwegen: Alessandra - Queen of Kings
21 Deutschland: Lord Of The Lost - Blood & Glitter
22 Litauen: Monika Linkyté - Stay
23 Israel: Noa Kirel - Unicorn
24 Slowenien: Joker Out - Carpe Diem
25 Kroatien: Let 3 - Mama ŠČ!
26 Grossbritannien: Mae Muller - I Wrote A Song
Durch den Final führen Moderatorinnen Alesha Dixon, Julia Sanina und Hannah Waddingham. Das Bild zeigt die drei im ersten Halbfinale. Sanina ist ukrainische Sängerin und Moderatorin.
Fürs Finale stösst Graham Norton zu den Moderatorinnen und auch der ukrainische ESC-Moderator Timur Miroshnychenko gehört zum Präsentatoren-Team.
Die Schweiz versucht ihr Glück mit Remo Forrer. Der Ostschweizer hat den Halbfinale souverän bestritten und sich am Dienstag für den Final qualifiziert - und das in einer Reihe mit den Favoriten Schweden, Finnland, Norwegen und Israel.
Der heute 22-jährige Toggenburger gewann 2020 «The Voice of Switzerland». In Liverpool präsentiert er eine Ballade, den Antikriegs-Song «Watergun» (=Wasserpistole). Das Stück hat durchaus Chancen, an die Schweizer Erfolge der letzten Jahre anzuknüpfen.
Die Erfolgsserie der Schweiz beim Eurovision Song Contest geht mit Remo Forrer weiter. Stimmlich war er einer der Besten, und auch punkto Show konnte die Schweizer Delegation im Vergleich mit den letzten beiden Jahren zulegen. Zum vierten Mal hintereinander hat die Schweiz damit das ESC-Finale erreicht. Nach Jahren der Schlappen, der Flops und Demütigungen hätte man so etwas hierzulande noch vor kurzem kaum für möglich gehalten.
Und so klingt Remo Forrers Song «Watergun»:
Kein Land hat den ESC öfter gewonnen als Irland. Sieben Siege ersangen die Irinnen und Iren. Es folgen Schweden (6 Siege) und Grossbritannien (5 Siege und 16 zweite Plätze).
Die Schweiz hat den ESC zweimal gewonnen und steht damit in der Länderrangliste auf Platz 14.
Lys Assia gewann mit dem Lied «Refrain »den ersten ESC 1956.
Die Kanadierin Céline Dion holte 1988 in Dublin mit «Ne Partez Pas Sans Moi» den zweiten Sieg für die Schweiz.
Die Ukraine kann ihren Sieg vom letzten Jahr wegen des Krieges nicht im eigenen Land verteidigen. Grossbritannien mit Liverpool ist eingesprungen. Dennoch ist die Ukraine ein fester Bestandteil der Show. Allerdings: Eine Videoschalte mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski wurde abgesagt - zu politisch.
Das überrascht, denn er ESC war nicht frei von Politik, respektive Symbolpolitik. Russland wurde letztes Jahr vom Song Contest ausgeschlossen, wegen des Angriffskrieges auf die Ukraine. Und auch Weissrussland ist bis 2024 der Zugang versagt, weil es die Medienfreiheit mit Füssen tritt.
Und die älteren unter uns erinnern sich sicher noch an 1982 als die deutsche Sängerin Nicole auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges mit ihrem Friedenssong «Ein bisschen Frieden» den ESC gewann.
Zum 60. Jubiläum des ESC 2015 sang Nicole den Song auch mit englischem Grundtext.
Dreimal haben ukrainische Künstlerinnen gewonnen (2022, 2016 und 2004) - zuletzt das Kalush Orchestra mit «Stefania». Die Formation wird auch in Liverpool eine Showeinlage erhalten.
Elfmal gelang der Ukraine am ESC darüber hinaus der Sprung in die Top10. Erstmals dabei am ESC war das Land 2003. Dieses Jahr ist die Ukraine als Siegerin automatisch für den Final qualifiziert.
Wegen des Krieges fand die Vorausscheidung in der symbolträchtigen Kiewer Metrostation Maidan Nesaleschnosti in 102 Metern Tiefe statt.
Daraus gingen Andrii Hutsuliak und Jimoh Augustus Kehinde als Sieger hervor. Sie treten in Liverpool als Duo Tvorchi mit «Heart of Steel» an.
Die Band Kalush Orchestra gewann letztes Jahr Mitten im Verteidigungskrieg gegen Russland und getragen von einer Solidaritätswelle den Eurovision Song Contest in Turin. Damit hätte der ESC dieses Jahr in Kiew stattfinden müssen - unmöglich. Das Zweitplatzierte Grossbritannien hat übernommen – Austragungsort: Liverpool.
Grossbritannien baut mit seiner neunten Austragung seinen Vorsprung jener Länder aus, die den ESC seit der Premiere 1956 am häufigsten ausgetragen haben. Es folgen Irland und Schweden. Die Schweiz beherbergte den ESC zweimal: Beim Start 1956 in Lugano und 1989 in Lausanne.