Diese Ostschweizer Ausstellungen muss man 2019 gesehen haben

Zwei Premieren sind darunter: Der weltweit bekannte Gaiser Maler Albert Oehlen stellt zum ersten Mal in seiner Wahlheimat aus. Und endlich kommen die Gemälde Antonio Ligabues in die Ostschweiz. Hundert Jahre nachdem der italienische van Gogh nach Italien ausgewiesen wurde.

Christina Genova
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Skulptur Alex Hanimanns, demnächst zu sehen im Kunstmuseum St.Gallen. (Bild: PD/Kunstmuseum St.Gallen)

Skulptur Alex Hanimanns, demnächst zu sehen im Kunstmuseum St.Gallen. (Bild: PD/Kunstmuseum St.Gallen)

Ostschweiz  2019 ist das Jahr der «grossen Kisten». Ab Ende Oktober findet ­bereits zum dritten Mal die Werkschau Thurgau statt. Einen Monat später startet im Kunstzeughaus und in der Alten Fabrik in Rapperswil-Jona die Grosse Regionale. Die beiden jurierten Gruppenausstellungen werden nur alle drei Jahre organisiert. Alle zwei Jahre lädt Maja von Meiss in ihren wunderbaren Park nach Winterthur Wülflingen ein. Im idyllischen Kulturort Weiertal organisiert die Galeristin und Kuratorin eine Skulpturenausstellung mit Beteiligung der Ostschweizer Künstler Beni Bischof, Peter Kamm und Katja Schenker. «Paradise, lost» lautet der Titel.

Im St. Galler Stadtpark fand letzten August mit Erfolg das erste Performance-Open-Air statt. Daran will Kuratorin Maricruz Peñalosa anknüpfen und plant für den 17. August eine zweite Ausgabe. Organisatorische Unterstützung erhält sie neu von der jungen Künstlerin Riccarda Naef.

Albert Oehlens «Hill and Gully Rider» von 2018. (Bild: PD)

Albert Oehlens «Hill and Gully Rider» von 2018. (Bild: PD)

Ungewöhnlich viele Ostschweizer Künstlerinnen und Künstler erhalten im 2019 die Gelegenheit zu einer Einzel­ausstellung. Obenaus schwingt Ursula ­Palla. Ihre poetischen Videoarbeiten und Installationen sind ab Ende Januar in der Kunsthalle Wil und im September im ganzen Kunstraum Kreuzlingen zu sehen. 1992 stellte Alex Hanimann als Manor-Preisträger im Kunstmuseum St. Gallen aus. Nun schliesst sich nach beinahe dreissig Jahren der Kreis: Der St. Galler wird dort ab Juni nigelnagelneue Werke zeigen. Ganz frisch mit dem Manor-Preis ausgezeichnet wurde Sebastian Stadler. Die Foto- und Videoarbeiten des Thurgauers sind ab November ebenfalls im Kunstmuseum St. Gallen zu sehen. Albert Oehlen ist für seine experimentelle Malerei bekannt. Der Gaiser stellt seine Werke weltweit aus und ab Juni zum ersten Mal in der Kunstzone der Lokremise aus.

Im Kunstmuseum Appenzell wird die St. Gallerin Nesa Geschwend ihre textilen Arbeiten zeigen. Dieses Jahr klappt es endlich: Die Werke des bekannten italienischen Art-brut-Künstlers Antonio Ligabue, der in der Ostschweiz aufgewachsen ist, werden ab April im Museum im Lagerhaus ausgestellt.

Designikone des Bauhauses: Freischwinger-Stuhl von Mies van der Rohe aus der Sammlung des Historischen und Völkerkundemuseums St.Gallen. (Bild: PD)

Designikone des Bauhauses: Freischwinger-Stuhl von Mies van der Rohe aus der Sammlung des Historischen und Völkerkundemuseums St.Gallen. (Bild: PD)

Jubiläen gibt es auch in der Ostschweiz zu feiern: Zum 20. Geburtstag präsentiert die Innerrhoder Kunststiftung eine Auswahl ihrer angekauften Werke im Kunstmuseum Appenzell. 100 Jahre Bauhaus ist für das Historische und Völkerkundemuseum St. Gallen Anlass für eine Ausstellung. St. Galler Künstler und Architekten, die am Bauhaus studierten, werden vorgestellt und ausserdem Alltagsgegenstände und Möbel aus jener Zeit.

Schliesslich sind noch zwei thematische Ausstellungen im nahen Ausland zu erwähnen: «Game of Drones» im Zeppelinmuseum Friedrichshafen setzt sich künstlerisch mit den unbemannten Flugobjekten auseinander. Und in Konstanz widmet das Rosgartenmuseum die Schau «Der gefährliche See» dem nicht immer idyllischen Bodensee.