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Das Schweizer Fernsehen setzt «Late Update» ab. «Deville» ist künftig Platzhirsch.
Michael Elsener tritt ab, wie ein richtiger Satiriker abtritt: Mit Humor. Auf Twitter postete der Moderator von «Late Update» gestern ein Foto von sich mit einem Pappschild: «Gratis zum Mitnehmen».
Das Aus für Elsener nach einem Jahr mit zwei Staffeln kommt zumindest bezüglich der Zuschauerzahlen überraschend, denn im Frühling nach den beiden ersten Staffeln der Satiresendungen lag «Late Update» mit durschnittlich 22,1 Prozent Marktanteil noch klar vor den 16,5 Prozent der «Deville»-Ausstrahlungen.
Doch nach der Sommerpause sackte Elsener mit der 2. Staffel auf durchschnittlich 16,1 % Marktanteil ab. Von der 2. Staffel «Deville» wurden erst zwei Sendungen ausgestrahlt – mit Anteilen von 17,9 und 19,3 Prozenten. Dennoch hat man beim Schweizer Fernsehen SRF offenbar genug gesehen: Von «Late Update» gibt es im Frühling 2020 keine 3. Staffel, von «Deville» hingegen schon.
Seine Satire-Show wird von 9 auf 12 Austrahlungen erhöht. Man wolle dem Publikum mehr Kontinuität und Stabilität bieten, heisst es seines des SRF. Mathematisch heisst das aber: rund einen Drittel weniger Politsatire in der Form einer Late-Night-Show im Sonntagabendprogramm.
Es ist zu hoffen, dass aus Elseners Crew zumindest die Comedians Patti Basler, Uta Köbernick und Matto Kämpf beim SRF irgendwo wieder auftauchen werden.