Dank mitreissender Melodie, eingänglichem Text sowie der hör- und spürbaren Lust am Singen vertritt die Koppigerin Wally Schneider die Schweiz mit der Gruppe «Bumerang» am 17. «Alpen Grand Prix» in Italien.
Andrea Flückiger
Neben dem «Grand Prix der Volksmusik» gehört der «Alpen Grand Prix» zu den bedeutendsten internationalen Musikwettbewerben im Bereich des volkstümlichen Schlagers. Der Final des 17. «Alpen Grand Prix» wird am 16. Oktober im italienischen Meran ausgetragen. Unter den Finalteilnehmern wird auch die Formation «Bumerang» sein, deren Sängerin Wally Schneider in Koppigen wohnt.
Die tanzenden Grosseltern
Damit, dass «Bumerang» am Final im Meran teilnehmen könne, habe von ihnen niemand gerechnet, berichtet Wally Schneider, die seit der Gründung vor elf Jahren bei den «Bumis» mitspielt und mitsingt. Die Koppigerin: «Dass in der Schweiz Vorausscheidungen für den ‹Alpen Grand Prix› stattfinden würden, erfuhr ich zufällig von der Moderatorin Trudi Lauper von Radio Freiburg. Ich erzählte es meinen ‹Bumi›-Mitspielern und fragte sie, ob das nicht auch etwas für uns wäre.»
Daraufhin habe der Formationsgründer und technische Leiter, Martin Schütz aus Büren, der eine eigene Schwyzerörgeli- und Kontrabass-Schule führt, ein paar Melodieteile komponiert. Wally Schneider: «Als ich die Melodieteile im Auto anhörte, sah ich im inneren Auge sofort Meta und Werner Wyss, die Grosseltern unseres jüngsten ‹Bumerang›-Mitglieds Christian Wyss.» Diese kämen nämlich oft an die Auftritte von «Bumerang» und würden trotz ihres fortgeschrittenen Alters mit grossem Elan sehr gerne und erst noch sehr gut tanzen. «So kam ich auf das Thema von ‹Omama›, die gerne mit ‹Opapa› Cha-Cha-Cha tanzt», so Wally Schneider.
Weil die Einsendefrist für die Schweizer Vorausscheidung schon fast abgelaufen war, hätten sie den letztmöglichen freien Termin im Aufnahmestudio nutzen müssen, erzählt die bald 50-jährige Mutter einer Tochter lachend.
Ein Grobmix musste reichen
Wally Schneider ergänzt: «Wir sind mitten in der Nacht zu Walter Fölmli nach Adligenswil gefahren. Weil die Zeit für die übliche Feinabmischung der verschiedenen Stimmen nicht mehr ausreichte, haben wir uns kurzerhand für einen ‹Grobmix› entschieden.» Nachdem sie die CD verschickt hatten, hätten sie die ganze Sache eigentlich bereits ein wenig vergessen, weil sie überzeugt gewesen seien, dass ihr Lied ohnehin keine Chance habe.
Überraschende Qualifikation
Als plötzlich ein E-Mail mit der Botschaft «Wir gratulieren, Sie haben den Einzug in die Schweizer Vorausscheidung geschafft» eingetroffen sei, habe sie zuerst gedacht, jemand erlaube sich einen Spass, berichtet die Koppigerin. «Schliesslich haben wir aber gemerkt, dass wir tatsächlich in Samnaun gegen sieben andere Formationen antreten können. Wir haben uns riesig auf ein tolles Wochenende gefreut. Für uns war das Dabeisein das Wichtigste.»
Als dann an der Vorausscheidung bekannt wurde, dass sich «Bumerang» mit dem Lied «Omama & Opapa» für den internationalen Final in Meran qualifiziert habe, sei das für alle Mitglieder der vorwiegend in der traditionellen Volksmusikszene aktiven Gruppe «eine Weltsriesenüberraschung» gewesen, erzählt Wally Schneider.
«Wir waren ja total unbelastet in der Sparte ‹Volkstümlich› angetreten und hatten uns absolut keine Hoffnung auf eine Qualifikation gemacht», blickt die Koppigerin zurück.
Die Feuerwehr feierte mit
Natürlich hätten sie ihren Einzug in den internationalen Final auch gebührend feiern wollen, erzählt die Sängerin, die das Schwyzerörgelispiel erst mit 27 Jahren gelernt hat, lachend. «Aber in Samnaun war Zwischensaison, weshalb es im Dorf sehr ruhig war. Ein Einheimischer erzählte uns schliesslich, dass die Feuerwehr in der Nähe ein kleines Zelt aufgestellt habe. Vielleicht sei dort noch etwas los. Also sind wir losgezogen - und tatsächlich. «Wir erlebten dort einen sehr lustigen ‹späten› Abend, an dem Feuerwehrleute und Einheimische mit ‹Bumerang› zusammen nebst vielen Ohrwürmern sogar auch ‹Omama & Opapa› sangen.»
Mit Herzenslust und Freude
Nun freuen sich die «Bumis» auf die Teilnahme am grossen Final in Meran, der im kommenden Herbst ausgetragen wird. Wenn sie auch weiterhin mit solcher Herzenslust und Freude ihre Musik spielen wie bis anhin, haben sie auch gute Chancen auf einen vorderen Platz.^
Weitere Informationen, darunter auch die Hörprobe von «Omama & Opapa», unter www.bumis.ch