Die Eigendynamik nach der Gründung der Kulturkommission in Dürrenäsch führt zum ersten – zwei Wochen dauernden – Chnübel-Festival auf dem Aussichtspunkt zwischen Dürrenäsch und Leutwil.
Fritz Thut
Auf dem Chnübel, dem Aussichtspunkt hoch über dem Seetal, bleibt die Infrastruktur für die erste (!) gemeinsame Bundesfeier von Dürrenäsch und Leutwil nach dem Geburtstag der Eidgenossenschaft stehen und bildet bis zum 16. August den Rahmen für eine Fülle von Veranstaltungen - das erste Chnübel-Festival.
Fast jeden Tag gibt es rund um das Rundzelt und das eigens hochzukarrende Partyschiff Anlässe mit kulturellem, kulinarischem oder gesellschaftlichem Charakter.
Drei Höhepunkte des 1. Chnübel-Festivals: Erstmals veranstalten Dürrenäsch und Leutwil eine gemeinsam Bundesfeier. Rednerin ist mit Hilda Pristine eine Holocaust-Überlebende aus Israel. Am Samstag, 8. August, zeigt Schauspieler Michael Scheid Hermann Burgers «Diabelli» (die einzige Veranstaltung, die Eintritt kostet). Am Dienstag, 11. August, treffen sich die Gemeinderäte von Dürrenäsch und Leutwil unter der Leitung von Berufsschulrektor Ruedi Suter zu einem moderierten Gespräch. (tf)
Ein Schiff als Wahrzeichen
Die 1938 erbaute MS «Woge», die lange Zeit auf dem Bodensee als Passagierschiff im Einsatz stand, wurde später zu einem Partyschiff. Die MS «Woge» wird seither regelmässig für diverse Anlässe vermietet und strandet nun für zwei Wochen archemässig auf dem Chnübel. Sie wird damit gleichsam zum optischen Wahrzeichen des Dürrenäscher Chnübel-Festivals.
Im und um das trockengelegte Schiff sorgen verschiedene Vereine und Gruppen für interessante Abende für die Daheimgebliebenen, wobei sich das Programm des ersten Chnübel-Festivals beileibe nicht nur an die Bewohner der beiden angrenzenden Gemeinden richtet.
Produkt der Eigendynamik
Für Hermann Graser, Präsident der vor zweieinhalb Jahren ins Leben gerufenen Kommission Kultur in Dürrenäsch (KID), ist das Chnübel-Festival das (bisher grösste) Projekt der «Eigendynamik, die sich aus der Kooperation verschiedener Verei-ne innerhalb von KID» ergeben hat. Prägend dabei war der Verkehrs- und Verschönerungsverein (VVD), welcher bislang jeweils die Dürrenäscher Bundesfeier zusammen mit der Musikgesellschaft bestritten hat. Nun sorgt der VVD mit Willi Braun an der Spitze für die Infrastruktur des zweiwöchigen Festivals, während die KID-Mitglieder zusammen mit weiteren Organisationen wie Trachtenchor, Landfrauen, Chochclub, Kirchgemeinde und Einzelpersonen den Inhalt beisteuern.
Das Angebot reicht vom reinen Barbetrieb im Schiff über die Rezitation von Grusel- und Vollmondgeschichten, Filmvorführungen, Konzerten bis hin zum Dürrenäscher Neuzuzüger-Empfang, der am Sonntag, dem 16. August, den Abschluss bildet. «Ich erhoffe mir, dass es hier zu einigen neuen Begegnungen von Mitbürgern kommt, analog zum Jugendfest», erwünscht sich Präsident Graser von der Chnübel-Festival-Premiere.